Hilfe, total nervöses Pferd?
Hallo,
und zwar, ich habe mir vor ca. 1 Jahr ein total liebes, braves Pferd gekauft. Leider nicht gerade aus Bester Haltung, sodass es kaum Muskulatur hatte, sehr dünn war und wie gesagt ein Engel..
Ich habe ihn mit zu mir in die Nähe genommen, wo er sich das erste mal seit langer Zeit mit Artgenossen und ausreichend Futter auf einer riesigen Weide, so richtig austoben konnte..
Seit einiger Zeit, haben wir das Problem, das wir nichtmehr alleine ausreiten können, weil er zum Steigen anfängt... oder am Putzplatz, da wird er total nervös, schlägt aus und dreht am rad und sobald ich ihn in seine box stelle und seine „Freunde“ stehen noch auf der Weide, eskaliert die Situation komplett..
ich erkenne mein Pferd einfach nicht mehr?
Klar ein Umzug ist nicht ohne... und die muskeln und Kilos mehr stehen ihm auch und geben ihm auch viel Power?
aber habt ihr vlt Tipps?
was ich tun soll?
Zusatzfutter haben wir schon reduziert, bewegt wird er jeden Tag ausreichend.
Außerdem ist er schon ein älterer Kerl mit 18..
Benimmt sich aber wie ein 4 jähriger.
Helfen Bachblüten? Oder Magnesium?
Das kleine Häufchen Elend kurz nach dem Kauf.
Und mein bubi diesen Sommer
8 Antworten
Kennst du T-Touch?
Versuche das nach dem Putzen und vor dem reiten anzuwenden. Außerdem verdünnte ätherische Öle :) Wenn du willst kann ich gucken welche passen!
Google mal Linda Tellimgton.... T-Touch ist eine entspannende Massage: Du nimmst deine Hand, legst sie auf das Pferd. Nur deine Fingerspitzen und die Außenseite deiner Hand berührt das Pferd richtig. Du formst eine "Höhle". Dann stellst du dir vor, dein Mittelfinger liegt auf der 6 einer Uhr. Du fährst von der 6 zur 12, von der 12 zur 3, von da wieder zur 6 und dann zur neun... Dann machst du es mit all deinen Fingern gleichzeitig.
Dann zur nächsten Stelle... So arbeitest du dich von Hals zu Po.
Nimm auch einmal einen Huf in die Hand und mach genau das selbe. Auch mit den Ohren und der Schweifrübe. Du merkst sofort wenn sich dein Pferd entspannt :);)
Seit einiger Zeit, haben wir das Problem, das wir nichtmehr alleine ausreiten können, weil er zum Steigen anfängt...
Pferde sind Herdentiere, wart ihr vor den Problemen fast ausschließlich in Gruppen ausreiten? Das wäre ja dann eine große Umgewöhnung.
Oder ist etwas vorgefallen während deinem Ausritt, sodass er Ausreiten jetzt mit etwas Negativem verbindet.
Auf jeden Fall würde ich erstmal viel mit ihm spazieren gehen, damit er sich (wieder) an die Spaziergänge ohne Artgenossen gewöhnt.
Weißt du, woher er kommt/ wofür eher früher reingesetzt wurde und ob er in seinem bisherigen Leben viele Ausritte mitgemacht hat? Bei meinem Pferd ist es nämlich so, dass er 16 Jahre nicht im Gelände geritten wurde, er verhält sich dadurch sehr ängstlich Hund zurückhaltend, wenn wir draussen sind. Zudem funktioniert es nur ohne Komplikationen in Begleitung von anderen Pferden.
oder am Putzplatz, da wird er total nervös, schlägt aus und dreht am rad
Hat er vielleicht körperliche Probleme? Könnte die Ursache für dieses Verhalten am Putzplatz liegen? Irgendetwas, das ihn da stören könnte?
Bei meinem hat es geholfen, den Strick nicht mehr festzubinden, sondern ihn lose auf den Anbindebalken/ an die „Anbindeöse”/ etc. zu hängen, und immer viel zu beruhigen. Da hat er keinen Widerstand mehr bemerkt wenn er sich mal etwas mehr bewegt hat und schwups - wurde seine Panik immer weniger.
und sobald ich ihn in seine box stelle und seine „Freunde“ stehen noch auf der Weide, eskaliert die Situation komplett..
Warum stellst du ihn alleine in die Box, obwohl seine „Freunde” noch weiterhin auf der Koppel stehen dürfen? Die meisten Pferde haben damit Probleme, alleine ohne „Nachbarn” zu stehen, vor allem, wenn sie ihre Artgenossen entfernt auf der Weide stehen sehen.
Ansonsten: Wie lange dauert sein Verhalten denn schon an? Jetzt zu Beginn des Winters ist es eher normal, dass die Pferde durch die zunehmende Kälte etwas „spinnen”.
Ihr habt das Zusatzfutter reduziert, bekommt er regelmäßig Hafer?
Läuft er in der Halle/Platz - falls euch so etwas zur Verfügung steht - normal?
Mit der Wirkung von Bachblüten kenne ich mich eher wenig aus - da möchte ich nichts Falsches sagen.
Also das spinnen hat er seit ca einem halben Jahr. Es ging plötzlich von ein auf den anderen Tag los.. wir waren eigentlich immer alleine viel im Gelände unterwegs, es gab auch keine Situationen in denen er negative Erfahrungen gemacht hat..
ich denke das am putzplatz hängt zusammen weil er seine „freunde“ nicht mehr sehen kann, wenn er dort steht..
und ja, er würde letze Woche von Tierarzt untersucht und ab und an schaut ein Physiotherapeut nacht dem rechten
er war früher als Dressur und Springpferd auf vielen Tunieren..
und ich stelle ihn nicht absichtlich alleine in die Box, nur wenn ich fertig bin mit dem Reiten und der stallbesitzer lässt kurz also ein paar Minuten die anderen pferde auch rein, dann stell ich ihn nicht wieder extra auf die Koppel zurück.
Hafer bekommt er eigentlich gar keins.
und ja am platz ist er wieder mein kleine Engel, aber da stehen seine Freunde auch direkt neben ihm.
Und um das noch zu ergänzen, wir haben nachdem er ja so stark zugenommen hat, auch den Sattel von unserem Sattler anpassen lassen.
Dann lässt ja vieles auf das Fehlen seiner „Freunde“ schließen, warum das von einem auf den anderen Tag kam, ist mir dann wieder schleierhaft...
und ja, er würde letze Woche von Tierarzt untersucht und ab und an schaut ein Physiotherapeut nacht dem rechten
Super, da gab es keinen Befund, der damit zusammenhängen konnte, schätze ich?
er war früher als Dressur und Springpferd auf vielen Tunieren..
Meiner auch. Bei Turnierpferden ist es manchmal üblich, dass sie nicht viel ausreiten, um das Pferd vor Verletzungen zu schützen, die die Turniersaison behindern könnten. Kommt aber natürlich ganz auf die jeweilige Reiterin an, wie das bei deinem Pferd verlaufen ist.
und ich stelle ihn nicht absichtlich alleine in die Box, nur wenn ich fertig bin mit dem Reiten und der stallbesitzer lässt kurz also ein paar Minuten die anderen pferde auch rein, dann stell ich ihn nicht wieder extra auf die Koppel zurück.
Ach so, das ist natürlich etwas Anderes, verständlich.
Also: Er scheint wohl sehr an seinen Kameraden zu hängen und schlecht ohne sie zu können. Da hilft vermutlich nur Üben Üben Üben, indem du dich viel mit ihm alleine (ohne die anderen Pferde) beschäftigst, zB Spaziergänge, und viel Beruhigen. Daneben könnte beim Ausreiten vielleicht erstmal eine Begleitperson (ohne Pferd) mitgehen, meine wirken da immer gleich viel entspannter, wenn sie eine andere (bekannte) Person oder Hund in ihrer Umgebung sehen.
Da Bachblüten ja die Ausgeglichenheit fördern Magnesium entspannen soll, können sie bestimmt zur Beruhigung beitragen. Habe sie aber - wie oben schon gesagt - noch nie selbst ausprobiert.
Tut mir übrigens Leid für die langen Texte, u.a. aufgrund der Zitate. Finde das nur viel übersichtlicher, da kommt kein Missverständnis auf.
Alles gut, vielen lieben Dank👍🏼
ich denke wir müssen da einfach beide viel üben und einfach geduldig sein..
ist ja auch ganz schön komisch, wenn man nach 16 jahren alleine stehen endlich mal freunde hat.. und das man von denen auch noch weg muss, zum arbeiten. ist schon gemein.
Auf jeden Fall immer sofort loben, wenn er sich ruhiger als gewöhnlich verhält/ sich anfängt zu entspannen. Du solltest dich beim Reiten/Führen auf jeden Fall auch immer so ruhig wie möglich verhalten und keine Panik- oder Wutanfälle bekommen, das bemerkt dein Pferd ja auch. D.h. das „falsche“ Verhalten nicht bestrafen, lediglich versuchen, es komplett zu ignorieren, und sobald er Anzeichen zur Besserung macht (Kopf entspannt fallen lassen, Kauen, Ohren entspannt mitwippen lassen, auf deine Kommandos hören, oder einfach nur ruhigeres Gehen, etc.) unmittelbar belohnen und würdigen. Ich weiss, dass das anfangs sehr langwierig und mühsam sein, aber sobald die ersten Fortschritte zu sehen sind, ist die Freude umso größer.
Ist auf jeden Fall auch eine große Umstellung in seinem Leben, von der Turnierwelt zum Freizeitpferd.
Aber ja richtig, Geduld und regelmäßiges Training sind da das Wichtigste. :)
Das werde ich aufjedenfall versuchen, vielen Danke für deine Tipps..
kann ich gut verstehen, aber ich bin mir sicher er hat es nun schöner, denn sein Zustand beim Kauf war wirklich sehr schlecht, das erste Bild ist nach dem Kauf, dh auf dem sieht er schon „gut“ aus...
wurde halt einfach zu alt für das Tunierleben und in einem schlechten stall sich selbst überlassen.
Gerne. :)
Bin ich mir auch sicher, dass er bei dir einen schönen Platz gefunden hat, wo sich um ihn gekümmert wird.
Ja, sehr schade, dass viele nach der „Ausmusterung“, wenn sie genug Ertrag eingebracht und viel geleistet haben, abgeschoben werden und „verwahrlosen“, meiner hatte das gleiche Schicksal...
ich hab ihn mal nach tellington versucht zu analysieren.
ein engel ist der jedenfalls nicht. eher ein hibbelchen und nervöser hüpfer. entsprechend mit dem pferd trainieren - und auch mal einen verhaltenstrainer dazuhoen. häufig kann ein osteopath auch schon eine menge sagen - und dir vor allem empfehlen, womit du das training unterstützen kannst (bachblüten, homöopathika, schüsslersalze...).
beim verhaltenstrainer würde ich nach einem tellington-trainer suchen.
ich würde dir in dieser hinsicht empfehlen, kontakt mit dem freizeitreiterzentrum reken aufzunehmen.
Vielen dank für die tipps, osteopath ist schon mit einbezogen worden, er meinte es liegt daran das er so sehr an der leitstute hängt, da er das verhalten anfangs überhaupt nicht hatte...
und Reken ist leider zu weit weg, über 6 Stunden fahrtzeit von mir..
Verhaltenstherapie bei einem Experten hab ich mir auch schon überlegt wollte es aber eigentlich erstmals mit kleineren Dingen, wie bachblützen und Magnesium ausprobieren, vlt bessert es sich dadurch, das wir wieder richtig zusammen an dem Problem arbeiten können.
Habe mir gerade mal deine Antworten auf andere Kommentare durchgelesen und bin ebenfalls der Meinung, dass dein Pferd sich alleine fühlt, sobald es seine Freunde nicht mehr sehen kann.
Das Problem hatte ich auch mal mit einem 15 Jährigen Wallach, der von heute auf morgen komplett am Rad gedreht hat, sobald man ihn
Sorry hier nochmal der ganze Text:
Habe mir gerade mal deine Antworten auf andere Kommentare durchgelesen und bin ebenfalls der Meinung, dass dein Pferd sich alleine fühlt, sobald es seine Freunde nicht mehr sehen kann.
Das Problem hatte ich auch mal mit einem 15 Jährigen Wallach, der von heute auf morgen komplett am Rad gedreht hat, sobald man ihn von seinen Freunden trennte.
Da es Sommer war und sie eine sehr schattige Wiese hatten, standen sie meistens 24/7 draußen, natürlich gut versorgt mit Wasser.
Das Problem mit dem völlig am Rad drehen haben wir folgender Maßen gelöst: Er wurde extra oft von seinen Freunden getrennt und wir haben etwas gemeinsam gemacht. Zuerst nur putzen und dann haben wir es immer weiter gesteigert mit spazieren gehen usw. Beim Reiten war er immer ein Schatz, solange er beschäftigt war. Wurde ihm zu langweilig, ging das Theater wieder los, also lag es daran ihn sinnvoll zu beschäftigen. Zudem haben wir ihn dann mal für kurze Zeit nur mit einem Wallach auf die Wiese gestellt und es ging zur Nacht in die Box (in der Stallgasse standen noch viele andere Pferde), damit er von seinen geliebten Stuten getrennt ist und lernt ohne sie auszukommen. Außerdem haben wir das Futter ein wenig umgestellt.
Nach ungefähr 2 Monaten üben, dass man auch mal 2 Stunden ohne die Freunde aushalten kann, ging wieder alles problemlos, sodass er auch wieder in seine Herde + den neuen Wallach zurück konnte.
Hast du den eine ordentliche AKU gemacht? Gerade bei dem Zustand des Pferdes (Bild 1)wichtig. Hat er da irgendwelche gesundheitlichen Probleme? Die beim putzen schlimmer werden? Passt der Sattel? Vl kommt daher das Verhalten im Gelände? Ist er es gewohnt, alleine aus zu reiten? Ich denke du solltest immer mit jemanden zusammen gehen, das sollte man auch sowieso.
Ja, alles super. Der Kerl ist trotz der schlechten Haltung Kerngesund, hatten auch schon ein paar mal einen Physiotherapeuten im Stall. Und der Sattel wurde nachdem er jetzt eine ganz andere Figur hat, von einem Sattler angepasst..
Wir waren früher immer alleine im Gelände unterwegs..
Bei uns im Stall ist es nur schwer zu zweit auszureiten, da ich einige der wenigen bin die regelmäßig zu ihren Pferd fährt.
Vl fühlt er sich in der neuen Umgebung nicht wohl. Also im neuen Gelände
Das kann ich mir eher wenig vorstellen, er liebt seinen auslauf und das merkt man ihm an... seine vorherige Umgebung war eine box in der er tag und Nacht eingesperrt war... (vor dem kauf)
Nein, kenn ich nicht? Was ist das denn?