Hilfe Spenderkind will mich kennenlernen, was sol ich tun?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Letztlich ist es rein deine Entscheidung was du willst und tust.

Meine Meinung als unbeteiligte dazu wäre, dass ich das Kind verstehen kann. Es möchte zumindest wissen wie du aussiehst, wie du bist, wie du auf die Idee kamst Samen zu spenden und ggf. auch ob es z.B. Krankheiten in deiner Familie gibt die es wissen wollte. Wer weiß, vielleicht hat es ein Hobby oder eine Begabung, die die anderen nicht haben und es möchte wissen, ob das von dir kommt. Immerhin bist du der Vater des Kindes und damit ob du willst oder nicht ein Teil seines Lebens.

Von deinem Vermögen musst du ja gar nichts erzählen, kleide dich an dem Tag nicht so extrem auffällig, falls du ein teures Auto hast parke eben ein wenig weiter weg damit es das nicht direkt sieht und dann weiß es ja gar nicht, dass du viel Geld hast.

Würde es dem Kind um Unterhalt gehen, könnte es das wo es deinen Namen hat auch ohne Treffen durchsetzen, wenn es geldgeil ist dann vielleicht sogar noch mit besserem Gewissen, da es dich nicht kennt und kein Mitleid hat.

Wenn du keinen weiteren Kontakt willst, dann schreibe dem Kind auf die Frage einfach zurück, dass ein Treffen für dich ok wäre um seine Fragen zu beantworten, du aber danach keinen weiteren/näheren Kontakt möchtest. Wenn du das vorher klar stellst, bevor du es kennenlernst, denkt das Kind auch nicht es hätte an ihm gelegen.

Wer weiß, vielleicht versteht ihr euch sogar und du möchtest dann doch näheren oder lockeren unverbindlichen gelegentlichen Kontakt.

Nun nicht über Samenspende, aber unschöne Trennung der Eltern und viele Lügen seitens der Mutter hatte mein Ex zu seinem Vater seit er ein Kleinkind war gar keinen Kontakt (also über 20 Jahre), er hat sich auch kaum an ihn erinnert. Wir haben es dann gewagt und ein mal Kontakt zu ihm aufgenommen, da er gerne ein paar Dinge klären wollte und auch seine Wut und Vorwürfe loswerden, da er wusste dass sein Vater weitere Kinder bekommen hatte und ihn ja vermeintlich einfach "vergessen" hat.

Da dachte er ja noch, der Vater hätte den Kontakt abgebrochen und die Lügen der Mutter sein wahr gewesen. Letztlich haben sie sich total gut verstanden, waren sich charakterlich super ähnlich und die Lügen der Mutter konnten teils direkt teils im Laufe der Zeit enttarnt werden. So hatte der Vater sehr wohl versucht Kontakt aufzunehmen, stand sogar bei denen mehrfach vor der Tür, auch immer mal wieder ehe er es irgendwann aufgegeben hat, aber die Mutter hatte alles abgefangen und blockiert und die Kinder eiskalt belogen.

Mittlerweile haben die beiden wieder näheren Kontakt, sehen sich alle paar Monate mal (da sie weit auseinander wohnen) und auch mit den Geschwistern näherte er sich nach und nach an. Den aktuellen Stand kenne ich nicht, da es wie gesagt mein Ex ist.

Ja, ist eine etwas andere Situation da der Vater das Kind auch liebte und sich über den neuen Kontakt freute (er hatte immer gehofft, dass dieser Tag mal kommt und die Kinder den Kontakt suchen), aber letztlich war es eben auch hier der Wunsch des Kindes mehr über den Vater zu erfahren, selbst wenn es negatives ist und wir damals erstmal vorsorglich vom Schlimmsten ausgingen.

Für Kinder kann es unglaublich belastend sein, nichts über die eigenen Eltern zu wissen und sich immer wieder unbeantwortete Fragen zu stellen.


Carloooo 
Beitragsersteller
 08.06.2021, 17:53

Ja, das ist nicht so einfach ich wohne die meiste zeit des Jahres in der Karibik. Un sonst bin ich nur Skandinavien in der Heimat meines Mannes (ja ich bin Schwul).

Ich kann verstehen dass er eine wissen möchte von wehem er abstammt. Ich finde aber auch, er hat eine Mutter und einen Vater, die seine Familie sind, warum soll ich der ihnen geholfen hat, ihn zu bekommen den jetzt darunter leiden.

zu dem kommt dazu das damals bei der Samenbank eine nachricht an das Spenderkind hinterlassen habe. Worin steht das ich keinen kontakt möchte. Er hat mich auch nur ausfindig gemacht da ich damals in DE eine Nachsende Anschrift angegeben angegeben habe.

Naja ich werde ihm antworten ich finde bloss keine passenden worte.

Vielen dank für die Antwort

testwiegehtdas  08.06.2021, 18:02
@Carloooo

Dann biete ihm doch ein einmaliges Skype Gespräch an, dann musst du dafür nicht extra dort hin. Du kannst das ja genau so begründen, dass du ausgewandert bist und daher nicht vor Ort bist.

Emotionale Eltern ersetzen trotzdem den Wunsch nach den biologischen Wurzeln nicht, das habe ich ja bei meinem Ex gesehen.

Von daher würde ich persönlich ihm zumindest ein mal die Chance geben, ihm aber eben auch klar vorher sagen, dass es für dich eine einmalige Sache ist, du wie damals geschrieben auch heute keinen näheren Kontakt darüber hinaus wünschst und er das nicht persönlich nehmen soll.

Das war bestimmt ein Schock, wenn einen die Vergangenheit so unvermittelt einholt. Das kann ich gut verstehen, dass du da erstmal verunsichert bist.

Aber ich kann auch das Kind gut verstehen, dass seine väterlichen Wurzeln kennenlernen möchte und natürlich auch ein moralisches Recht hat, diese zu erforschen.

Aus deiner Sicht, ist das doch sicherlich auch sehr spannend, wenn ich mich in deine Situation hinein versetze. Würde mich an deiner Stelle schon interessieren, wie sich die genetischen Gemeinsamkeiten, in der Persönlichkeit entwickelt haben, auch wenn man keinen erzieherischen Einfluss hatte. Ich wäre da sehr neugierig.

Ich kann jetzt wenig zur rechtlichen Seite des Problems beitragen, sehe aber mögliche Unterhaltsanforderungen an dich, nicht wirklich als Problem an. Sonst hättest du schon Post vom Anwalt.

Ich denke eher, dass hier Neugier auf den Erzeuger der Antrieb ist. Erstmal geht es ja nur darum, dich kennenzulernen. Wenn du da für ein Treffen einwilligst, gehst du ja keinerlei Verpflichtung ein. Zumindest ein reales Treffen, bist du dem Kind vielleicht auch moralisch schuldig, wenn es damit einen Blick auf seine väterliche Herkunft werfen kann, vielleicht auf quälende Fragen eine Antwort bekommt und mit der Ungewissheit abschließen kann.

Ich würde es machen und kann dir nur dazu raten!

Schwirig zu beantworten.

Es ist nicht vorher zu sehen was danach passiert. Er könnte immer mehr wollen. Mehr kontakt. Mehr nähe.

Aber auch auf deiner Seite könnte es etwas auslösen.

Ich würde ihm höflich absagen. Kurz und knapp oder besser noch tot schweigen.


Carloooo 
Beitragsersteller
 03.06.2021, 18:13

Dankeschön, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Habe nur das er mir meinen Ruf schädigt.

AndreQM1  03.06.2021, 18:38
@Carloooo

Das kann er nach den Treffen immer noch und vlt sogar besser als davor.

Nimmt die rufschädigung überhand. Abmahnen auf Unterlassung klagen

Damit muss ein Samenspender rechnen.

Die Entscheidung kann dir hier niemand abnehmen. Spreche mit engen Freunden, deiner Familie.


Carloooo 
Beitragsersteller
 03.06.2021, 18:11

Dankeschön, ja das werde ich den nächst machen. Ich dachte vielleicht findet man hier auch jemanden der das schon hinter sich hat.

Krawallbotz  03.06.2021, 18:12
@Carloooo

Ich denke, diese Sache ist so persönlich, dass du das nicht übertragen kannst

Wenn man als Volljähriger erfährt das man durch eine Samenspende gezeugt wurde... und dann nebenher herausfindet "wer" der biologische Vater ist, dann kann es passieren das man den Wunsch verspürt auf die Suche nach den eigenen Wurzeln zu gehen.

Vielleicht gibts offene Fragen. Warum wurde Samen gespendet? Kannte er die Frau die den Samen erhielt? War das eine einvernehmliche Vereinbarung zwischen den beiden Beteiligten? Oder wars eine Spende via Samenbank?

Vielleicht möchte man wissen "warum habe ich diese eine Begabung", "Warum habe ich diese grünen Augen und das Grübchen am Kinn", "Warum war ich in Mathe immer so mies, aber dafür sprachlich so begabt?", "Spielt mein biologischer Vater auch Instrumente, so wie ich?", "Ich wuchs als Einzelkind auf und empfand immer diese Leere.... habe ich vielleicht noch Halbgeschwister auf diesem Planeten?"

Vielleicht möchte man aber auch Hintergründe zu einer persönlichen körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung erfahren. Um zu ergründen ob es etwas ist das in dieser Linie der Vorfahren auch vorkam.

Vielleicht möchte derjenige selbst eine Familie gründen und will vorher durch eine Familienanamnese herausfinden ob Erbkrankheiten vorkamen in den jeweiligen leiblichen Familiensträngen. Denn man möchte ja das Risiko so gering halten wie möglich. Und vielleicht wusste der biologische Vater damals, zu Zeiten der Samenspende, selbst noch nichts über diese oder jene Erbkrankheit die erst später innerhalb seiner biologischen Verwandtschaft (oder bei ihm selbst) ausbrach.

Man kann ja einerseits versuchen in Erfahrung zu bringen warum der gezeugte Nachwuchs das Interesse hat an Kontaktaufnahme. Man kann aber zusätzlich auch klare Grenzen aufzeigen a la "Ich beantworte dir gerne alle Fragen die du hast, so gut ich kann. Ich möchte es allerdings auf dieser Kontaktebene belassen." (beispielsweise).