Heutige Situation Schulkinder/Eltern?
Guten Abend,
ich kann mich noch gut daran erinnern wie in meiner Grundschulzeit Klassenkamerad*Innen geweint hatten bei uns in der Klasse, wenn sie in Mathe usw die Note 2 hatten und Angst hatten damit zu den Eltern nach Hause zu gehen.
Dieselben wurden von den Eltern oft zum Spielen von Musikinstrumenten gezwungen (erzogen) und die Eltern waren auch im fortführenden Schulbereich als Elternsprecher tätig und darüber hinaus teils ehrenamtlich in Kirchen aktiv, sowie in Vorständen sozialer Vereine und haben die Kinder mit einbezogen.
Die Kinder dieser Eltern sind heute alle Rechtsanwälte, Ärzte usw... alle in hohen Posten die die heutige Gesellschaft repräsentieren, vertreten und widerspiegeln.
Es scheint also ein narzisstischer Erziehungsstil der Richtige gewesen zu sein um in der heutigen Gesellschaft und Berufswelt erfolgreich zu sein. Wie aber entwickelt es sich heute?
Seid ihr als Eltern da heute lockerer?
Sind Eure Eltern locker für Euch Schüler?
Und warum findet ihr Eure Art der Erziehung wichtig?
Vielen Dank und einen schönen Abend!
11 Stimmen
7 Antworten
Ich habe aber auch das Glück, dass meine Tochter sich leicht tut in der Schule. Sie ist jetzt 14 und bis jetzt hatte ich noch keine Bedenken, dass aus ihr nichts werden könnte.
Sie schreibt (meist) gute Noten und wenn nicht, dann sehe ich da Bedarf ihr Unterstützung anzubieten.
Sie hatte nach der Coronapandemie bissl nen Hänger in Mathe, also geht sie jetzt in Nachhilfe. Ist ja nicht so, dass schlechte Noten auf Grund von Faulheit entstanden sind, sondern aus Unwissen. Und diese Wissenslücken werden aufgefüllt.
Ärger gäbe es nur dann, wenn sie zb. absolut nichts lernen würde, ständig Termine für Tests vergisst und ihr alles egal wäre, aber ich sehe keinen Sinn dahinter sie für etwas zu bestrafen wo sie nichts dafür kann.
Und hey: eine 2? ^^ Ist jetzt wirklich nix weswegen man Drama machen muss ^^
Mein Kind weiß auch schon sehr genau was sie werden will. Ab Herbst besucht sie eine Schule für Sozialpädagogik und schließt mit Matura und als diplomierte Sozialpädagogin ab.
Ob sie dann noch studieren will oder nicht... überlasse ich ihr. Ich fördere sie bei dem was sie will, aber zwinge ihr nichts auf.
Ist übrigens bei Instrumenten dasselbe. Sie hat dieses Jahr als Freifach Keyboard gewählt und wünscht sich nun auch eines an Weihnachten für zu Hause.
Die finden schon selber ihren Weg, wenn man sie nur lässt. ;)
Dankeschön :)
Ich gebe mir Mühe es besser zu machen als meine Eltern.
Da hatte ich nämlich auch permanenten Leistungsdruck.
Mit 18 bei meinem Abschluss hatte ich lauter 1, nur Rechnungswesen eine 2. War froh, dass ich es so hinbekommen hatte, das Fach lag mir einfach nie.
Kommentar meiner Mutter: na da hättest dich aber auch mal mehr bemühen können!
Ich war Jahrgangsbeste wurde sogar vor der ganzen Schule bei der Abschlussfeier nach vorne geholt und bekam ein kleines Geschenk vom Direktor...und meine Mutter hatte nicht mal ein "gut gemacht" für mich übrig.
Ich habe mir geschworen es bei meinen Kindern besser zu machen und denke es gelingt mir ganz gut. :) Sohnemann wurde gerade erst eingeschult, der macht aber bestimmt auch seinen Weg. :)
Kein Schaden ohne Nutzen;-)
Und ja, kenn ich. Egal wie gut man war, es war nie gut genug...
Aus den Erfahrungen der Erziehung und Erlebnissen aus der Jugend hab ich/wir unsere Erziehung "zusammengebastelt".
Die Extreme in allen Richtungen sind größer gewprden. Elementares Erzielungsziel sollte wohl die wirtschaftliche und soziale Selbständigkeit der Kinder sein.
Den "Erfolg" einer Erziehung an den sozialen Rangodnungen der Kinder festzumachen halte ich für verfehlt. Durch unser vorgelebtes Beispiel vermitteln wir unseren Kindern unser Wertesystem. Dieses Wertesystem kann den Kindern als Kompaß dienen, aber ein Kompaß zeigt einem immer bloß wo Norden ist, wohin wir gehen wollen, müssen wir selbst entscheiden. Außerdem sollte dieses Wertesystem auch immer wieder hinterfragt werden können.
Im Prinzip findet Erziehung ausschließlich durch das vorgelebte Beispiel statt, alles andere ist Dressur. Auf diese Weise sind die Kinder das Spiegelbild und die Visitenkarte ihrer Eltern. Auf der einen Seite haben manche Eltern den Ehrgeiz ihre Kinder in Positionen zu bringen, die sie selber nicht erreicht haben und häufig ist es eine der größten Ängste der Kinder die Eltern zu enttäuschen.
P.S.: Ich bin 75 Jahre alt, habe 3 Kinder und 4 Enkel und habe zu allen Kindern ein Verhältnis, das von gegenseitiger liebevoller Sorge und Respekt geprägt ist.
Das, was du beschreibst ist kein narzisstischer Erziehungsstil sondern ein strenger. Ob nun autoritär erschließt sich hier nicht.
Es gab bei uns Regeln, es gab Konsequenzen, es gab und gibt viel Liebe und vor allem viel Vertrauen. Das es Dinge gibt, die man tun muss auch wenn man keinen Bock hat. (Und das galt sowohl für uns Eltern als auch die Kinder ;-) Wir waren Vorbild so gut wie konnten.
Wir haben unseren Kindern aber auch ebenso viel Freiraum gelassen und beigebracht bzw sie haben es selbst erlebt oder erleben müssen, dass man manche Dinge mit Geld nicht kaufen kann.
Unsere Kinder sind 21, 22. Sie sind verantwortungsbewusste junge Menschen, die ihr Leben leben. In dem was sie tun müssen (Job Studium) aber eben auch dass sie den Spaß im Leben nicht vergessen.
Sie kommen gerne nach Hause. Wir sind als Eltern immer noch der Fels in der Brandung, ein Ruhepol oder einfach Zuhause.
Das, was sie heute sind ist mehr als ich je erwartet habe und für mich keine Selbstverständlichkeit
Also meine Eltern haben schon hohe Erwartungen die ich eigentlich nie erfülle😅.
Aber sie sind höchstens enttäuscht dann und das auch nicht immer. Ich muss aber nicht Angst haben oder mit Schläge rechnen.
Es scheint also ein narzisstischer Erziehungsstil der Richtige gewesen zu sein um in der heutigen Gesellschaft und Berufswelt erfolgreich zu sein.
Und um Depressionen, Burn-out, Angststörungen und Suchterkrankungen zu fördern. In den Familien herrschte zudem selten Vertrauen, sondern eher Kontrolle, physische oder psychische Gewalt und sehr viel Wutund Angst.
Wie aber entwickelt es sich heute?
Heute wird mehr auf psychische / emotionale Gesundheit Rücksicht genommen. Auch wenn es noch sehr viele Eltern gibt, die wie früher mit enormem Druck erziehen.
Sind Eure Eltern locker für Euch Schüler?
Meine Eltern waren sehr streng. Nicht in der Form, dass sie super Noten erwartet haben und wir Instrumente spielen mussten, eher in der Form, dass vergessene Hausaufgaben zu Gewalt geführt haben, ich sehr viel lernen musste, bei Elterngesprächen über mich hergezogen wurde usw.
Und bei so einer Einstellung macht sie ihren Weg;-) ganz sicher ;-)