Heizkostennachzahlung obwohl kaum geheizt wurde?
Hallo zusammen,
Wir haben heute einen Brief aus dem Briefkasten gefischt, der die Betriebskostenabrechnung vom 01.06.22-31.12.22 beinhaltet, wobei unser Abrechnungszeitraum vom 01.11.22-31.12.22 beträgt (obwohl wir erst zum 05.11.22 Zutritt zur Wohnung hatten) - soweit ok.
Alle Kosten nehmen wir auch gerne so hin, wie sie da stehen bis auf die Heizkosten. Die Wohnung hat laut Vertrag 73qm2 das (tatsächlich ist es weniger, was wir aber nicht geltend gemacht haben, da es zu wenig ist um mietrechtlich irgendwas machen zu können), bis zum 15.12.22 habe ich alleine in dieser gewohnt, danach waren wir zu zweit. Wobei im Zeitraum vom 05.11.22 bis 31.12.22 insgesamt etwa 3 Wochen niemand in der Wohnung war. Selbst wenn einer oder wir beide da waren, wurde kaum geheizt - da wir beide es so gewöhnt sind und auch mit Pulli etc. dann in der Bude Rum laufen.
Laut Abrechnung sieht es jetzt so aus:
Die Heizkosten scheinen nur aufgrund der Wohnfläche ermittelt zu werden - eine Zahl zum Verbrauch liegt gar nicht vor und wir sollen anhand dieser nun über 100 Euro nachzahlen (da wir ja im Sommer davor kein "Polster" angezahlt hätten).
Hatte jemand hier schon Mal so eine Situation? Was habt ihr gemacht?
Wir haben nun schon vor die Belege einzusehen, da die online Recherche ergeben hat, dass die Kosten nicht allein aufgrund der Wohnfläche verteilt werden können, aber wissen nicht, was sonst eventuell zu machen ist.
LG und danke für die Antworten
2 Antworten
Für mich sieht es auf den ersten Blick schlüssig aus. Die Nachzahlung ergibt sich schlicht daraus, dass ihr wenig Vorauszahlungen für den Zeitraum hattet.
Ihr seit direkt zur Heizperiode eingezogen. Die Heizperiode geht etwa von Oktober bis März. Das restliche halbe Jahr verbraucht man keine Heizenergie, zahlt aber trotzdem monatlichen seinen Abschlag.
Rechnet einfach mal hoch wieviel Abschlag ihr von Juni bis Dezember gezahlt hättet und dann seht ihr wieviel ihr etwa rausbekommen hättet. Ich bin mir fast sicher, da wäre es dann zu einer Rückerstattung gekommen.
Da euer Haus eine Zentralheizung hat werden die Heizkosten unabhängig vom genauen Verbrauch auf alle Parteien verteilt. Das hat Vor- und Nachteile. Allerdings heizt ja gerade in einem Mehrfamilienhaus nicht jeder nur für sich. Jemand in der mittleren Etage muss tendenziell weniger Heizen, weil über oder unter ihm noch jemand ist. Während jemand im Obergeschoss einen höheren Wärmeverlust durchs Dach hat als jemand in Erdgeschoss. Durch die Abrechnund nach Wohnfläche wird das auf der einen Seite etwas fairer verteilt. Auf der anderen Seite profitieren Vielheizer natürlich mehr als jemand, der sparsam heizt.
Die Alternative wären einzelne Zähler, die dem Wärmeverbrauch anteilig aufteilen. Das gibt's aber gerade in älteren Gebäuden nicht und nachzurüsten ist auch mit Aufwand und Kosten verbunden.
Die Heizkostenanteile nach Fläche umzulegen ist möglich, führt aber, siehe dein Beispiel, gerne zu Konflikten.
Alternative wären Wärmemengenzähler, deren Ablesung und Betrieb dann allerdings auf jeden Fall Kosten verursachen. Ob sich das also lohnt, ist unklar.
Der viel größere Teil der Steigerung wurde in dem letzten Winter durch die extrem gestiegenen Brennstoffkosten verursacht. Da kommen mir die 100 Euro recht moderat vor.
Lasst euch die Berechnubg orlegen, darauf habt ihr sowieso ein Anrecht ubd überlegt dann, ob sich eine Auseinandersetzung lohnt.