Hattet Ihr eine schöne Kindheit, was habt Ihr da so alles gemacht und an welche Dinge erinnerst du dich als erstes wenn du zurückdenkst?

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Ja , das war toll. Ich muss dazu sagen das ich meine Kindheit in der DDR verbracht habe . Meine Stadt in der ich noch heute lebe war Garnisonsstadt der Westgruppe der roten Armee. Und dabei auch ein Luftwaffen Stützpunkt der Russen. Dort waren die schweren Mi 26 und 28 stationiert. Die flogen in Formation zu 5 so niedrig über unsere Häuser das bisweilen schon mal Dachziegel runtergepustet wurden. Das war immer ein Erlebnis. Leider auch Nachts. Und grad vor der Tür nur durch einen kleinen Wald war der sog. Russenschrott . Dort standen alte Millitärfahrzeuge die ausgemustert waren einfach rum. Vom LKW bis zum Schützenpanzer. Deutsche durften da nicht hin .Aber die Russen lieben Kinder wir haben dort fast jeden Tag gespielt. Die Posten haben uns gesehen aber nie was gemacht.Ein unglaublicher Abenteuerspielplatz. Mitten hindurch fuhren sie manchmal auch mit T 65 Panzern. Wenn wir da waren und haben das getöse gehört sind wir zur " Panzerstraße" gelaufen und manchmal hat einer angehalten und wir durften raufklettern und ein Stück mitfahren. Das war unglaublich. Und wird immer unvergesslich sein. So etwas gibts heute nicht mehr. 😊😉


johy84  10.11.2018, 17:16

Warum hassu mir keine hübsche Russin mitgebracht??

Für mich ist Kindheit erstmal so bis zur 7. Klasse, weil man dann so langsam in die Pubertät kommt und man (leider) schon sehr viel drüber nachdenken muss was “später“ nach der Schule wird.

Ich hatte erstmal bis zur 5. Nicht mal ein Handy und ab da nur eins um wirklich nur mal telefonieren zu können, wenn ich später nachhause komme aus irgendwelchen Gründen.

Deshalb denk ich überhaupt nicht ans Handy und Konsolen hatte ich nur Gameboy und Nintendo light mit denen ich nie viel gespielt hab.

Ich muss immer an die Ausflüge mit meinen Großeltern denken, wie mein.einer Opa mich und meinen Bruder mit nem Schlitten über unseren zugefrorenen See gezogen hat und wie wir in engen Kurven umgefallen sind. Oder die vielen Stunden auf dem eis als ich Schlittschuh laufen gelernt hab.
Fahrradtouren durch unsere Gegend mit kurzen Erklärungen wie ein Fuchs zu seinem Bau kommt oder das Wildschweine nur mit Frischlingen gefährlich sein können und sonst abhauen wenn man Laut ist.

Die ganzen Male wo ich mit Freunden auf den Feldern oder im Wald gespielt hab, mit deren Hunden losgezogen, einfach nur in Unterwäsche schwimmen, weil einen warm ist, Zelten, Skateboard fahren

Aufjedenfall nicht an mein Smartphone oder meine Konsole. Ich erinnere mich immer an das Baumhaus, was ich in 2 Jahren mit meinen Freunden selbst aufgebaut habe - haben Holz von den umliegenden Neubaugebieten geklaut und wurden einmal fast erwischt - wir sind um unser Leben gelaufen


Meine Erinnerungen sind anderer Art. Das es am Tage fuer Minuten dunkel wurde, weil in Wellen jeweils 500 Flugzeuge den Himmel verdunkelten.

Dafuer war es allerdings in der Nacht taghell. Magdeburg brannte, grausig sah der Himmel aus.

Wenck, die 12.Armee kam geschlagen von der Ardennenoffensive zurueck.

Zwei 18 jaehrige Soldaten versteckten sich in unserem Taubenschlag (mit dem Wissen meiner Mutter,) sie hatte gerade am 19.02.1945 den Bescheid vom Tode ihres Mannes bekommen.

Einige LKW mit halbtoten Soldaten waren dabei, 19 von ihnen liegen noch heute auf den Friedhof begraben, sie sind ihren Verletzungen erlegen.

Bei Wikipedia steht allerdings, sie haetten Selbstmord begangen, weil sie Angst vor einer Gefangenschaft in der Sowjetunion hatten. Sie waren allerdings westlich der Elbe, wo die US-Soldaten ihnen auf den Fersen waren.

Die zwei Soldaten wurden mit Zivilsachen versehen, in der Zeit des Potsdamer Abkommens, machten sie sich auf die Socken ins Rheinland.

So schoen kann Kindheit sein. 


wiesele27  23.02.2017, 11:51

diese Zeit habe ich auch erlebt, aber das können sich jüngere Leute gar nicht vorstellen. Ich möchte mich nicht an meine "Jugend" zurückerinnern, aber irgendwie sitzt es halt doch innendrinnen.

zetra  23.02.2017, 13:11
@wiesele27

Die Frage war ja , woran erinnert man sich zugleich, an seine Jugend.

Da kommt man nicht drum herum. Allerdings praegt unsereins diese Erlebnisse, dass hier Kriegstreiber unerbittlich die Kante zu spueren bekommen. Ostlandreiter, vor allen Dinge junge Leute, gibt es schon wieder zu hauf. Somit haben zum grossen Teil die Schulen eine Mitschuld, ohne Frage, denn die Ausfuehrungen der Jugendlichen hier, sind ein beredtes Beispiel dafuer.

Hallo ;)

Ich bin bei meinem Opa aufgewachsen & wuchs bei ihm natürlich ganz anders auf als die anderen bei ihren Eltern. Aber es hat mir (bin m, 26) an nix gefehlt, es war prima & eine tolle Kindheit an die ich gern Zurückdenke :)

Mein Opa hat echt alles dafür gegeben um mir eine schöne und sichere Kindheit in einer geborgenen Atmosphäre zu ermöglichen & das spürte ich jeden Tag. Es war eine unbeschwerte Zeit und ich habe echt nur gute Erinnerungen. Wir hatten einen herzlichen Umgangston und ich kann mich an kein böses Wort erinnern.

Erinnerungen habe ich einige.. meine frühesten Kindheitserinnerungen sind so von 1991/92 (bin 1990 geboren). 

-----------> Zum Beispiel denke ich an eine Autofahrt mit meinem Opa in seinem Mercedes 230E. Es war schon nachts oder zumindest dunkel, wir waren jedenfalls recht spät noch unterwegs... ich war damals vllt. 2-3 Jahre alt & wollte nichts als nach Hause, hatte Angst im Dunkeln. Und mein Opa hat für mich ein paar Kinderlieder gesungen, um mich zu beruhigen :) Ich weiß sogar noch ganz genau, wo das war! Da denke ich jedes Mal dran, wenn ich da heute mit meinem eigenen Auto - auch so ein alter Mercedes - vorbeikomme. 

-----------> Zum Beispiel denke ich an ein hell-marmoriertes Treppenhaus.. in einem damals ganz neu erbauten Mehrfamilienhaus das heute sozialer Brennpunkt unserer Stadt ist.. da wohnte damals im Erstbezug irgendein Bekannter, den mein Onkel mal mit mir besucht hat. Das muss im Sommer '91 gewesen sein.. vllt. auch 1992, aber nicht später. Es war SOmmer & sehr warm. Mein Onkel fuhr ein Audi Coupé.

-----------> Zum Beispiel denke ich an die schönen gemütlichen Vormittage, an denen ich nicht im Kindergarten war & mein Opa, der damals schon Rentner war, mich als zur Tankstelle oder zum Einkaufen mitgenommen hat. Manchmal hat uns auch mein Patenonkel, der in den 90ern mal für 1-2 Jahre arbeitslos war und später Nachtschicht arbeitete & bei uns wohnte, begleitet..

-----------> Zum Beispiel denke ich an meine Fahrradtouren durchs Wohngebiet mit meinem Kumpel, als wir so in der 1./2. Klasse waren (1998 etwa)... wir gaben unseren Fahrrädern immer die Namen unserer Traumautos & hatten sehr viel Spaß, fühlten uns total klasse.. und ich hatte extreme Angst vor einem alten extrem lauten 7er BMW mit schräger Front (die Modellreihe aus den 70ern) den hier ein Mann aus der Siedlung fuhr.. da habe ich mich immer irgendwo versteckt wenn ich das Auto hörte ;)

-----------> Zum Beispiel denke ich an den Tag, als Anfang der 90er Aldi bei uns am Ort aufgemacht hat.. ich war ca. 3 Jahre alt & ging abends mit Oma und Opa dort einkaufen. Es war ein sonniger schon recht warmer Frühlingstag etwa im April oder Mai. Im neu-eröffneten Aldi haben wir ein paar Bekannte meiner Großeltern getroffen & ich sehe es noch vor mir wie ein kleines Mädchen von Rettungssanitätern geholt werden musste, weil es sich verletzt hatte & stark blutete. Da hat mein Opa mir von einem Freund erzählt, der den Arzt gerufen hätte und alles wieder gut werden lässt, das sagte er um mich zu beruhigen.. der Freund hieß glaube ich "Helfred" oder "Helfried".. 

-----------> Zum Beispiel denke ich an die Nachmittage, an denen mich meine Oma im Sommer zum Spielplatz in der Siedlung mitnahm.. es gab hinterher oft ein kleines Eis bei dem Laden um die Ecke für mich :) Der Laden schloss ca. 1995, der Inhaber ist letztes Jahr glaube ich oder vor zwei Jahren mit weit über 80 gestorben. Den sehe ich noch vor mir im weißen Edeka-Kittel an der damals top modernen Käsefrischetheke stehen.

-----------> Zum Beispiel denke ich an die Tage im Kindergarten, an denen es auf Weihnachten zuging.. speziell Ende 1996, da haben wir schöne Sachen gebastelt & es gab heiße Milch für uns Kinder.. meine Erzieherin hieß Ruth & war eine sehr nette schon etwas ältere Frau, die mit mir an dem Nachmittag einen Bär aus Papier bastelte und sich viel Zeit nur für mich nahm! Den Bär könnte es evtl. noch geben, müsste mal in der Kindergartenmappe suchen die mein Opa angelegt hat :)

-----------> Zum Beispiel denke ich an die Grundschulzeit und unsere Klassenlehrer, die sich immer Zeit für uns nahmen. Unseren Lehrer der 4. Klasse, ein gütiger schon etwas älterer Mann, besuchten wir gerne nachmittags und er war immer ganz lieb zu uns, zeigte uns seinen Garten und seine Bienen :)