Hat jemand von Euch sein Kind mit Realschulempfehlung aufs Gymnasium geschickt und hat es sich dort bewährt?

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Die Klassenlehrerin meiner Tochter hat mich gefragt:"...möchten sie lieber ein glückliches Kind oder eins auf dem Gymnasium?" (eingeschränkte Empfehlung für das Gymnasium).

Wir haben uns für das glückliche Kind entschieden und die Tochter auf die Gesamtschule geschickt. Im Moment ist sie glücklich im 12 Jahr in der Q 1.


PeterMiIIer  18.12.2019, 13:58

Die gute Entscheidung. Mich hat man aufs Gymnasium geschickt und ich bin kläglich gescheitert. War zuvor ein super Schüler auf der Grundschule. Meine damalige Lehrerin meinte dasselbe. Ich wäre ein super Realschüler, aber kein Gymnasiast. Es war ein einziges Desaster und ruinierte mir meine Kindheit.

Nun habe ich zwar Abitur, aber mit einem 3,8er Schnitt und zwei Wiederholungen. Völlig wertlos.

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Rosenmary 
Beitragsersteller
 12.12.2019, 10:39

Uns geht das Selbe durch den Kopf.

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Man braucht kein Abitur, um erfolgreich zu sein. Viel wichtiger ist heutzutage Initiative, Motivation und Engagement. Viele Personaler setzen auf Persönlichkeit, nicht auf gute Abschlüsse.

Wenn dein Kind das Abitur nachträglich machen möchte, kann es das immer noch.

Schick dein Kind nicht aufs Gymnasium.

Alternativ: Du kannst es für ein halbes Jahr aufs Gymnasium schicken und beobachten.

Ich nicht, nein.

In der Klasse meines Sohnes waren allerdings zwei Jungs, die hatte eine niedrigere Empfehlung als Gymnasium. Und da ja die Eltern entscheiden, auf welche Schule ihr Kind weiterführend geht....

Also diese Kinder wurden von den Eltern regelrecht verheizt. Sie kamen absolut nicht mit im Unterricht, schrieben schlechte Noten, hatten kaum meh Freizeit und waren unglücklich.

Wenn die Lehrer Dein Kind eher in der Realschule sehen, dann nimm das so an. Läuft alles wie geschmiert, kann am Ende der Realschule ja zum Gymnasium gewechselt werden und Abitur geschrieben werden. Achte nicht auf das, was Du willst, ,sondern darauf, was Dein Kind SICHER leisten kann


Rosenmary 
Beitragsersteller
 12.12.2019, 10:49

Mein Kind wird zur Gesamtschule gehen, sofern er einen Platz bekommt.

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In der Regel können LehrerInnen ihre Schülerinnen aus ihrer Berufserfahrung heraus sehr gut einschätzen, außerdem können sie auf jahrelange Beobachtungen und Rückmeldungen zurückgreifen.

Wenn dein Kind eine reine Realschulempfehlung hat, würde ich es keinesfalls aufs Gymnasium schicken, wenn dir sein psychisches Wohlergehen am Herzen liegt!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lehrerin

Rosenmary 
Beitragsersteller
 12.12.2019, 10:41

Unser wird auf der Gesamtschule angemeldet, eine Mutter versucht aber alle zu überreden, auch aufs Gymnasium zu schicken.

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HOSUS  12.12.2019, 10:45
@Rosenmary

Da würde ich im Sinne deines Kindes ganz einfach nicht mitmachen!

Denn im Gymnasium hätte dein Sohn vielleicht mehr bekannte Gesichter um sich, wäre aber wahrscheinlich dann noch frustrierter, wenn er mit seinen Freunden nicht mithalten könnte.

Auf der Gesamtschule müsste er wahrscheinlich zu Beginn neue Freundschaften schließen (was manchmal gar nicht so schlecht ist😉), könnte aber gut mithalten und dadurch ginge es ihm psychisch deutlich besser!

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Rosenmary 
Beitragsersteller
 12.12.2019, 10:59
@HOSUS

Das sehen wir auch so. Ein Klassenkamerad würde da auch hin gehen. Allerdings stört unseren Sohn, dass der Unterricht an 4 Tagen bis 15:30h geht.

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HOSUS  12.12.2019, 12:58
@Rosenmary

Der konkrete Stundenplan hängt immer vom jeweiligen Schuljahr und der aktuellen Lehrerbesetzung ab. Es könnte ganz leicht sein, dass nächstes Jahr im Gymnasium an genauso vielen Nachmittagen Unterricht ist. Außerdem hängt es beim Nachmittagsunterricht immer davon ab, welcher Gegenstand stattfindet. Gegen Sportunterricht oä wäre am Nachmittag ja gar nichts einzuwenden!

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Rosenmary 
Beitragsersteller
 12.12.2019, 13:33
@HOSUS

Es geht ihm um die Freizeit zu Hause, Freunde treffen etc

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Otilie1  12.12.2019, 14:31
@Rosenmary

das ist für das kind ein enormer druck, das kind kann jederzeit, wenn es schulisch gut ist, später das abi machen.

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Ich war auf dem Gymnasium und kann davon nur abraten. Jetzt ist es aber wieder G9, oder?

Ich für meinen Teil war dort garnicht glücklich. Leistungsdruck, viele Schnösel, keine angenehme Athmosphäre. wobei bei mir das Gymnasium empfohlen wurde. Ein Freund von mir ist nach der 7. Klasse auf die Realschule gewechselt und hat nun schneller ein Studium abgeschlossen als ich. Nach der Realschule kann man noch 2-3 Jahre auf die FOS gehen, wenn man doch eine Zugangsberechtigung für ein Studium haben möchte.

Ich habe mich auf dem Gymnasium durchgequält, mein Kumpel hatte eine schöne Zeit auf der Realschule. Auf der FOS sammeln die Schüler schon Praxiserfahrung durch insgesamt 6 Monate Praktika, was zur Orientierung hilft. Studenten, die von dem Gymnasium kommen, haben meiner Ansicht nach oft überhaupt keine Lebenserfahrung und wissen garnicht, was sie wollen. Ein anderer Bekannter war auf dem Gymnasium immer gut, hatte einen Abischnitt von 1,6. Nachdem der Druck abgefallen war, konnte er sich für die Uni nicht mehr disziplinieren und ist nach 3 abgebrochenen Srtudiengängen innerhalb von 5 Jahren nun arbeitslos. Die Eltern haben dafür insgesamt 50.000 Euro investiert.


turalo  12.12.2019, 10:34

Schnösel, Leistungsdruck, unschöne Athmosphäre.....

Ja, das Leben und die Schulzeit befinden sich beide nicht im Wunschonzert.

Mein Sohn hatte G8, in seinem Umfeld waren eigentlich keine Schnösel, klar hatte er Leistungsdruck, er ging gerne in die Schule.

Praxiserfahrung sammelte er in zwei Auslandspraktika, eine fsJ und in Vereinen. Er studiert jetzt, wird bald fertig sein. Lebenserfahrung sammelt man nicht in der Schule, das wird nicht gelehrt. Lebenserahrung sammelt man, wenn man auf sich gestellt ist, und genau das ist mein Sohn im Studium. Keine popopudernden Mama, selbst einkaufen, selbst waschen, selbst kochen - und ganz nebenbei noch studieren. Das ist dann Lebenserahrung!

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ratsucher1912  12.12.2019, 10:44
@turalo

Es kommt wohl auch auf die Schule an. Ich sage mal, ich wohne in einem wohlhabenderen Viertel. Viele Kinder hatten Nachhilfe und wurden stark gefördert, wodurch Prüfungen schwerer wurden, weil der Lehrer im großen und Ganzen auf seinen Schnitt kommen musste. wegen jedem Mist kam ein Vater rein, weil das Söhnchen wohl benachteiligt wird.

Auslandspraktika kann man sich nur leisten, wenn man sehr gut ist und gefördert wird, oder wenn die Eltern die Kohle locker machen. Ich habe nie erlebt, dass ein Schüler aus eigener Kraft ein Auslandspraktikum organisiert und finanziert hat.(meines wissens)

In Punkto Lebenserfahrung gebe ich dir recht, das war mehr darauf bezogen, dass man auf dem Gymnasium den geringsten Praxisbezug hat und eigentlich wenig fürs Leben lernt. eigentlich sammelt man Lebenserfahrung so, wie du es beschrieben hast.

Im großen und Ganzen würde ich mein Kind jedenfalls nicht ins Gymnasium stecken, wenn es dafür keine klare Empfehlung gibt. und welbst wenn, würde ich es mir lieber zweimal überlegen.

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turalo  12.12.2019, 11:09
@ratsucher1912

Stimmt, Auslandspraktika kosten.....

Ich würde mein Kind niemals irgendwohin schicken, womit es dann überfordert wäre. Vielleicht hatten wir einfach Glück, dass alles geklappt hat

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ratsucher1912  12.12.2019, 11:19
@turalo

und vielleicht auch einen klugen Sohn mit klaren Vorstellungen ;)

Wenn ich mir meinen Bekanntenkreis von früher so anschaue, hat das leider nicht bei allen so gut geklappt^^

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ratsucher1912  12.12.2019, 11:34
@turalo

Ein Beispiel aus meiner Schule damals: Ein Schüler hatte eine Softair-Pistole in der Schule dabei und im Rucksack verstaut. Eine Lehrerin hat sie entdeckt, Panik bekommen und die Schule wegen Amoklauf-Gefahr räumen lassen. Normal hätte es Konsequenzen für den Schüler gehabt, eine Waffe (auch wenn nur eine Softair) gehört nicht in die Schule.

Dann kam aber der Vater des Jungen in die Schule und hat die Lehrer zur Sau gemacht, weil die Reaktion angeblich übertrieben war und der Schüler die Softair nicht aus dem Rucksack genommen hat. Obwohl die Lehrerin nur ihre Schüler schützen wollte, war der Typ uneinsichtig.

Einige Schüler dachten sich, sie können sich wegen ihrer Eltern alles erlauben. Der Junge hat noch stolz vor der Klasse erzählt, wie sein Vater angeblich den Direktor klein gemacht hat.

Das meinte ich mit Schnösel bzw auch Lebenserfahrung. Wenn man für seine Fehler keine Konsequenzen trägt, lernt man auch nicht daraus (meine Ansicht). sowas gab es auf meiner Schule häufig, die Kinder waren die Prinzen und Prinzessinnen, haben aber nie gelernt, Probleme selbst zu lösen oder auch mal Kritik einstecken zu müssen. Sind dann mit 20 mit dem Bachelor-Studium fertig und haben dennoch keine Ahnung von der Welt.

Sowas verbinde ich aufgrund meiner Erfahrungen mit einem Gymnasium, bestimmt geht es auf anderen Schulen aber auch anders zu. Die Realschüler, die ich kenne, wirkten da aber reifer und wussten eher, was sie wollen.

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