Hat eine Kastration gegen Markieren in der Wohnung geholfen?
Hallo zusammen.
Ich habe ein riesen Problem und zwar habe ich Ende Dezember ein Baby bekommen und wir haben seit etwa 8 Jahren zwei Hunde. Eine dogge und ein Mops. Jetzt ist es so dass die dogge von dem Baby eigentlich keine Notizen nimmt und ihm ist eigentlich völlig egal ist ob das Baby da ist oder nicht. Vielleicht schnüffelt er mal dran aber das ist alles.. Mops hingegen markiert die ganze Wohnung sobald man nicht hinschaut!
Ich habe schon alles versucht, mich ganz intensiv um ihn gekümmert ihn aus der Hand gefüttert und so weiter und so fort... ich weiß einfach nicht mehr weiter, es kann nicht daran liegen dass er zu wenig Aufmerksamkeit bekommt denn ich habe extra drauf geachtet dass die Hunde genug Aufmerksamkeit bekommen und die dogge scheint es ja auch wie gesagt zu akzeptieren bzw kommt er mit der Situation sogar gut zurecht. Da das ganze Theater mit dem Mops jetzt schon ein paar Monate so geht weiß ich mir im Moment nicht anders zu helfen als eine Kastration . ich bin mir einfach nur nicht sicher ob das wirklich hilft? Denn wenn es was psychisches ist was nutzt es dann einen hormonellen Eingriff zu machen? Habt ihr da irgendwelche Erfahrung oder könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben? Ich werde noch verrückt weil immer alles angepinkelt ist, es riecht mittlerweile ganz schrecklich weil ich teilweise nicht mal weiß wo...sogar seinen eigenen Korb hat er markiert!!! Das gab ich noch bei keinem Hund bisher gehabt...vir dem baby war das nie Thema und er der beste Mops überhaupt..ich will den Mops aber auch auf keinen Fall abgeben. Hoffentlich habt ihr eine Idee ...
Welche Erfahrungen habt ihr mit Kastration? Vor allem in solchen Situationen?
Danke schonmal im Voraus..
4 Antworten
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Eine Kastra wird das Problem sicher nicht beheben, da ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, das hormonelle Problematiken die tatsächlich am wenigsten auftretenden Problematiken sind.
Somit würde ich erst einmal einen Ta-Besuch anstreben um eventuelle physische Ursachen ausschließen zu können, wie der Zufall das so manchmal will, ist zeitgleich eine Krankheit bei ihm aufgetretenen und natürlich bringt man das nun erst einmal mit der Geburt des Kindes in Verbindung, weil zeitgleich oder aber kurz nach der Geburt das Verhalten auftritt: Z.B. kann Diabetes eine Ursache sein, für vermehrten Harndrang.
Hat er sich denn anderweitig im Verhalten geändert oder ist es nur das Problem der Miktion?
Wenn es nichts physisches ist, würde ich zu einem gut ausgebildeten Verhaltensberater raten, einer der gewaltfrei arbeitet und eine gute Ausbildung hat da es nur durch Erklärungen Deinerseits kaum möglich ist, die Ursache zu ergründen.
Ein eventuell gestörtes Miktionsverhalten kann zig Ursachen haben, diese aber nur anhand von einer Beschreibung zu erkennen ist schier unmöglich.
Stress ist mitunter ein sehr häufig unterschätztes und oftmals auch kaum wahrgenommenes Problem. So wird oft von den Haltern beschrieben der Hund ist die Ruhe in Person absolut nicht gestresst und schaut man sich dann aber den Hund an, erkennt man recht schnell, dass einiges an Stressoren zutreffen und der Hund doch nicht so entspannt ist, wie von den Haltern geglaubt.
Normalerweise sind Hunde keine Nestbeschmutzer und somit kann es Stress sein oder aber eben auch etwas physisches und wie man hier nun schon erkennt, es wäre ein reinstes Rätselraten und ins Blaue tippen was es denn nun tatsächlich ist.
Deshalb wäre mein erster Weg zum Ta und wenn dort nichts zu finden ist, dann einen gut ausgebildeten Verhaltensberater dazu holen, der sich den Hund vor Ort ansieht.
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Ein Mops ist sehr sensibel im Wesen. Er markiert wahrscheinlich aus Unsicherheit. Das Baby macht ihm zu schaffen. Es ist ein Neuer Mitbewohner, dem Dein Mops noch kein Vertrauen schenken kann.
Das Kastrieren bringt Dir da nichts, außerdem hast Du dann das ZUSÄTZLICHE Problem , dass er schnell Dicker wird. Viele sagen zwar ne stimmt nicht, doch es stimmt. Sie haben mehr Hunger und dann gibt man mit weichem Herzen mehr. Deswegen werden sie dann schneller dick.
Wenn ich Du wäre, würde ich den Hund auch mal an Pampers schnuppern lassen. Für Hunde ist hier der Tierische Duft im Urin des Babys sowie im Stuhlgang. Aber nicht die Pampers hingeben. Und verzichte auf ein getragenes Hemdchen vom Baby, gib es dem Mops, damit er den Duft des Babys aufnehmen kann. Du kannst es ihm auch bei seinem Platz legen.
Wenn Du das Baby auf den Arm hast, gib was Leckeres für den Mops. Damit er das Baby mit etwas Positiven verknüpft. Auch wenn ein Schnuller aufgebraucht ist, man kauft ja regelmässig einen Neuen Schnuller. Gib den alten Schnuller dem Mops, damit er sich gebraucht fühlt.
Kann sein, dass er darauf dann besonders achtet. Geh mit Mops und Baby sehr viel zusammen spazieren, auch weit. Ein Hund lockert sich am besten beim Laufen und ist Zuhause dann ausgeglichen.
liebe Grüße
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nochmal hier zum einfachen Verständnis, eine Kastration ist kein Allheilmittel und dient nur dazu, dass keine ungewollte Schwangerschaft, bzw Vermehrung entsteht. Und hier ist das Thema auch schon abgegessen. Was bei euch abläuft ist ein ganz anderes Problem. 8 Jahre war Herr Mops die Nummer 1 also Mamas Liebling, doch nun steht an dieser Stelle jetzt ein menschliches Kind. Es braucht die Zuwendung, die früher Herr Mops bekommen hat, und das ist nun deine Quittung für zuviel Vermenschlichung bei Hunden. Die Dogge hat sich untergeordnet und sich mit ihrem Status in eurer Familie zufrieden gegeben, den sie nun hat, euer kleiner Prinz jedoch sieht das anders. Nennen wir es mal er will euch weiter erziehen, was er ja in der Vergangenheit ganz gut hin bekommen hat.
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Der Hund darf auf die Couch ist gemeint, allerdings ändert das sicher nichts am Problem und sieh bitte von vermeintlichen Rudelführerstrategien ab, die sind seit den 90zigern antiquiert, aber manche ältere Semester gehen immer noch gerne damit hausieren, weil sie es eben nichts fachkundiges gelernt haben!
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Tatsächlich darf er aufs sofa, aber nicht ins Bett etc, hat noch sein eigenes Körbchen auf dem Boden in das wr auch gern geht...
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geh ich Recht in der Annahme, dass dein Hund dich auf Schritt und Tritt verfolgt, egal wohin du gehst? Dann hat er den Kontrollzwang, den er sicher schon längere Zeit hat. Euer Problem kann sich verstärken, du solltest euer Baby nie, also niemals mit dem Hund unbeaufsichtigt lassen. Er sieht euer Baby als Eindringling, der nun ihm (sollte auch normal sein) den Rang strittig macht. Ihr habt mit Sicherheit sein Verhalten nie konsequent korrigiert. Also beginnt mit Ignorieren, wenn er dir folgt schickst du ihn in sein Körbchen, kommt er unaufgefordert dort raus korrigierst du dieses in dem du ihn wieder zurück bringst. Wenn es sein muss, ist der Hund auch in der Wohnung angeleint. Dann gibt es noch Übung 2 du stehst auf vom Sofa, Dein Hund folgt, du gehst ins Bad und haust ihm die Türe vor der Nase zu, warte einige Sekunden , verlasse den Raum, und beachte deinen Hund nicht. So gehst du weiter vor, immer mal eine Pause im Sofa, dein Hund sucht deine Nähe, du stehst sofort auf, gehst in einen anderen Raum, immer natürlich ohne den Hund, du wirst sehen nach einigen Stunden gibt er auf.
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Tatsächlich folgt er mir überhaupt nicht, er liegt auf dem Sofa oder im Korb und schaut hinterher, ganz selten kommt er mal mit ins Esszimmer, aber ich vermute weil etwas für ihn runterfallen könnte.. ?
Ich wünschte ich könnte deinen Rat umsetzen, doch leider läuft er mir so gar nicht hinterher...ich achte mal drauf ob er das mehr bei meinem Mann macht...dann könnte er das mal versuchen
Der Mops sucht sich oft eher seine Eckchen wo er Ruhe hat, er liegt auch allein draußen im Sonnenschein auf der Wiese, er muss nicht zwangsläufig bei mir, der Dogge oder so sein...meinen Mann verfolgt er schon ab und an glaub ich...aber das es auffällig war nicht, sonst hätten wir sicher schonmal hier darüber gesprochen...mmh
Wenn er irgendwo im haus rumgeistert fängt er dann an zu markieren..also wir sind dabei nie in der Nähe..?
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ab sofort ist der Hund dann in eurer Nähe, nimm ihn auch in der Wohnung an die Leine und kontrolliert ihn. Falls er machen will, sofort erschrecken und raus. Ich drück es mal laienhaft aus, er will sein Revier abgrenzen. Falls nichts funktioniert, meldest du dich über eine Freundschaftsanfrage und wir gehen das Ganze noch mal systematisch durch
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Vielen Dank, das werde ich so versuchen und mich sonst bei dir melden! Danke dir!!
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Das sind tatsächlich Aussagen die nichts mit lerntheoretischem Hintergrund zu tun haben, ich rate Dir drinend von solchen fachlich inkomptenten Aussagen ab.
Zwar danke für Dein Sternchen, aber das ist es tatsächlich nicht worauf es mir hier ankommt, mir ist es wichtig, dass es dem Hund Dir, Deinem Mann und selbsredend dem Kind gut geht.
Den Hund erschrecken kann zu weiterem Problemverhalten führen, Stichpunkt Assoziationslernen. Sieht der Hund dann in dem Moment noch das Baby, dann kann es tatsächlich dazu führen, dass der Hund dem Kind gegenüber negative Emotionen entwickelt und diese wiederrum können zu anfänglichem Meideverhalten und hinterher auch zu Aggressionsverhalten führen. Ob das ganze nun in Anwensenheit der Dogge so toll ist, sei mal dahingestellt, denn wenn die sich gleichm mit erschreckt hast Du die auchgleich mit versaut und auch da kann es dann zu noch mehr Problematiken führen.
Er will ganz sicher nicht sein Revier abgrenzen, Hunde markieren nicht im eigenen Nest, solche Aussagen sind tatsächlich Laienaussagen. Gestörtes Miktionsverhalten wie oben von mir schon beschrieben, kann etliche Ursachen haben, aber weder haben Hunde einen Kontrollzwang noch markieren sie in ihrem "Nest", da wäre die Domestikation schon verdammt schlecht gelaufen wenn davon tatsächlich etwas stimmen würde.
Um nochmal auf das Assoziationslernen zurückzukommen... Hunde lernen per Assoziationen, d.h. Verknüpfungen. Menschen tun das im übrigen auch.
Stell Dir das ganze nun mal so vor, jedes mal wenn Du Deinen Mann siehst haut Dir von hinten jemand eins drüber oder aber jemand schmeisst hinter Dir eine Schale runter, mit jeder weiteren erschreckenden Handlung in dem Moment wo Du Deinen Mann ansiehst, wirst Du den Schreckreiz mit Deinem Mann verknüpfen.
Siehst Du nun draussen jemandem der Deinem Mann ähnelt, wirst Du dieser Person gegenüber gleiche Emotionen haben. Das nun ein Schreckreiz keine positiven Emotionen auslöst kann man sich denken.
Genau das selbe passiert in diesem Moment bei Deinem Hund, vermutlich ist er eh schon stark gestresst wegen dieser neuen Situation und dann wird er noch erschreckt und das stresst noch mehr, das Resultat ist ein Hund der sich zwar so lange Du ihn an der Leine hast und in Deiner Nähe das pieseln verkneift, aber sobald Du einen Moment nicht auspasst, wird er noch mehr unbeaufsichtigt pieseln.
Das ist sicherlich nicht das Endergebnis welches ihr Euch wünscht.
Zudem möchte ich anmerken dass Trainer die eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung haben, sich mit Lernverhalten auskennen sollten, Schreckreizlernen gehört dazu und die Auswirkungen dessen sollten auch bekannt sein, das ist das kleine 1 x 1 der Hundeerziehung.
Ein Tier nun mit Schreckreizen versuchen zu "erziehen" hat nicht nur IMMER Nebenwirkungen sondern ist zudem noch fachlich inkorrekt.
Denn Schreckreize fallen in den Bereich der psychischen Gewalt und wo Wissen aufhört fängt Gewalt an.
Das aber nur mal zum drüber nachdenken für Dich.
Ich hoffe in Eurem Sinn, dass Du das nicht durchziehst, sonst wird sich weiteres Problemverhalten einstellen. Zudem erst Recht nicht, bevor man nicht weiß ob das Verhalten physische Ursachen hat.
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Danke für deine Antwort, das klingt tatsächlich sehr logisch und schlüssig mit deinem Vergleich mit meinem Mann...
Nein dann mach ich es nicht...ich werde erstmal jetzt zum Tierarzt...vielleicht ist es tatsächlich Zufall dass es jetzt auf einmal mit dem pinkeln ist wo das Baby da ist...
Ich will dem Mops nicht weh tun, nichts Böses tun, um Gottes Willen ich liebe meine Tiere.
Danke, dass du dir für die ausführliche Antwort nochmal Zeit genommen hast..
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sprach die Frau, die ihre Mitmenschen tot labert, unqualifizierte Theoretiker die keine Ahnung von der Praxis haben sollten echt nicht mitreden. Laber doch andere tot. Du bringst es einfach nicht, du kannst noch soviele Studien lesen, du bist und bleibst ein theoretischer Quacksalber. Mädel du nervst
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Vielleicht möchtest Du anstatt zu beurteilen mal an Deinem „Wissen“ teilhaben lassen. Du schreibst oben Du drückst es mal laienhaft aus, drück es doch mal fachlich aus und beschreibe das was der Hund dabei lernt.
Schön wäre wenn wir uns dann auch auf wissenschaftlich fundierte Studien berufen könnten, denn die sprechen noch genau für das was ich beschrieben habe!
Es nervt eher wenn Laien Dinge behaupten, die seit 1990 widerlegt worden sind.
Meine Aussagen beruhen auf Erfahrungswerten gepaart mit meiner Ausbildung im einschlägigen Bereich um nur mal einen Teil meiner Laufbahn zu beschreiben.
Warum beleidigst Du, bist Du als „Fachmann“ nicht in der Lage eine pragmatische Diskussion zu führen?
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Nein, das hat damit absolut nichts zu tun und wird auch nicht helfen. Entweder der Hund ist gestresst oder fühlt sich vernachlässigt.
Wie man meinem Text entnehmen kann Stelle ich die Kastration selbst in Frage (Thema hormonell/psychisch) ich hab nur so oft von dieser "allgemeinen Lösung" gehört..eben darum frag ich ja.
In wiefern habe ich den hund vermenschlicht?
Trotzdem danke für deine Antwort, möglicherweise hast du Recht? Das weiß ich, wenn ich das Vermenschlichen zuordnen kann.
Also sag mir auch dann gern bitte was ich verkehrt gemacht habe und was ich nun tun kann?
Was versteht man unter vermenschlichen?
Bin auch für kritische Ratschläge dankbar.