Hass gegen reiche in Deutschland?
Hass gegen Minderheiten ist ja eigentlich total verpönt im aktuellen Zeitalter.
Jedoch scheint mir der hass gegen reiche zum Teil immer noch Gang und gebe und von vielen akzeptiert zu sein.
Z.B bin ich letztens Taxi gefahren und ein Porsche hat den Taxifahrer minimal geschnitten und dann meinte der
„der drecks Bonze in seinem Porsche“
Ich meine wäre das ein altes Auto hätte ja keiner gesagt „der scheiß geringverdiener in seinem Schrott Auto“
Dazu werden ja auch nicht selten richtige Anschläge auf reiche verübt in Form von beispielsweise Brandanschlägen auf deren Autos.
Da würde ja auch niemand sagen „die armen reichen tun mir leid“ in so einer Situation stattdessen eher „der scheiß Bonze kann sich ja einfach 10 neue Autos kaufen“
Ich finde das nicht normal und genauso schlecht wie gegen jede andere Minderheit zu hetzen. Die haben ja schließlich nicht kategorisch Leuten was angetan oder sonst was. Viele reichen Spenden ja auch.
Letztens habe ich sowas gesehen wo Obdachlose ein warmes Essen bekamen. Das wurde durch einen Privatspender finanziert. Monatlich 10.000€
Ich meine wer zahlt denn sowas? Gühnter 40 Kassierer bei Aldi der kaum seinen eigenen Lebensunterhalt finanzieren kann?
Stattdessen wird dann sowas noch klein geredet nach dem Motto das sei ja das mindeste. Am Ende schulden die niemand irgendwas. Warum werden die also von so vielen gehasst?
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das reiche Menschen eigentlich die Sympathischten Menschen überhaupt sind. In der Mittelschicht gibt es noch viele komische die sich so vergleichen und welchen die dann mehr haben auch nicht gönnen aber so richtig wohlhabende die auch garnicht mehr arbeiten müssen sind meiner Erfahrung nach soooo korrekt.
14 Antworten
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Zunächst einmal sind Reiche nicht vergleichbar mit Gruppen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts diskriminiert werden, denn letzteres sind Dinge, die man sich nicht aussuchen kann.
Die wirtschaftliche Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft ist für die meisten Menschen direkt erfahrbar und keine abstrakte Vorstellung. Die ohnehin schon Reichen werden durch die Arbeit anderer immer reicher, während die Armen für wenig Geld schuften müssen, um überhaupt Miete, Nahrung und Heizung bezahlen zu können, und die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs bleibt ein leeres Versprechen, was natürlich berechtigte Wut auslöst.
Schuld an diesen Missständen sind aber nicht einzelne geizige Reiche, sondern die Spielregeln des Kapitalismus. Andersherum ist die Philanthropie individueller Reicher keine Lösung, denn sie hängt allein vom Wohlwollen Einzelner ab, die für ihre Machtposition keine demokratische Legitimation haben.
Ebenso kann ein Graf seinem Leibeigenen Geschenke machen oder ein Sklavenhalter seinen Sklaven schonen anstatt ihn zu Tode zu schinden, eine Rechtfertigung für das Feudalsystem oder die Sklaverei ist das in keinem Fall.
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"Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das reiche Menschen eigentlich die Sympathischten Menschen überhaupt sind."
Ja das ist richtig. Die Unterschicht benimmt sich dagegen wie asozialer Abschaum. Prügeln sich sogar gegenseitig auf offener Strasse.
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Vielleicht einmal ganz unaufgeregt und ohne den Affekttreiber von Hass, Neid und Fingerzeig:"„Das Grundübel ist nach Warren Buffett der Krieg Reich gegen Arm. Und das wird nicht miterwähnt, nicht nur von der AfD nicht. Die suchen nur einen Sündenbock – und das sind eben die Flüchtlinge. Reich und Arm sind ja keine Kategorien mehr, die man auf Länder anwenden könnte. Die wirklich Reichen haben sich ja längst von den Staaten gelöst. Es ist doch eine Posse, dass Apple 13 Milliarden Euro Steuern an Irland zahlen soll, die Iren das Geld aber gar nicht haben wollen. Das zeigt doch, wo die Macht tatsächlich sitzt. Darüber wird aber nicht geredet, ebenso wenig über die wahren Gründe der weltweiten Flüchtlingsströme. Das gehört aber zwingend dazu.“ (Georg Schramm - nachzulesen unter: https://www.merkur.de/kultur/georg-schramm-merkur-interview-grunduebel-krieg-reich-gegen-arm-6738295.html)
Übrigens in der Frage des Verteilungskampfes wird fast immer nach "unten", auf die noch Schwächeren (i.B. Flüchtlinge, Migranten, Obdachlose etc.) "geschlagen", der Hass und die Wut abgeleitet!
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Es vermischt sich auch oft mit Systemkritik, das Geld so stark zentriert ist an manchen stellen und an anderer fehlt es eben sehr, und das man wut auf diese Menschen hat weil sie ihr Geld nicht sinnvoller einsetzen sondern verschwänderisch leben
Aber trotzdem kann aus neid auch schnell Hass werden
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Den von dir beschrieben Hass kann ich nicht erkennen. Allerdings sind reiche Menschen auch nicht netter als andere. Sie sollen einfach einen angemessenen Anteil zu FInazierung der Gesellschaft leisten.