Hätte eine Niederlage der Osmanen 1453 etwas geändert?
1453 belagerten und eroberten die Osmanen die Hauptstadt des (Ost-) Römischen Reiches. Da ich erst vor 5 Minuten den Roman "Byzanz" von Sebastian Fleming gelesen habe ist meine Frage jetzt... Hätte eine erfolgreiche Verteidigung etwas geändert? Ich bin mir relativ sicher das Konstantinopel früher oder später erobert worden wäre aber was ist eure Meinung? Denkt ihr das hätte die Geschichte irgendwie beeinflussen können?
3 Antworten
Mit Sicherheit, das Problem ist halt, dass dadurch die Geschichte der Region neu geschrieben würde, heißt alles was danach kam und im Einfluss dieses Gebietes lag, wäre ungewiss.
Vermutlich hätte man es weiter probiert, vielleicht hätten die Europäer die Stadt auch als Basis genutzt um in den Osten vorzustoßen, wer weiß.
Es gäbe viele Szenarien die man durchspielen könnte, wäre die Stadt nicht gefallen.
Lieber Steffen, 1453 fiel nur die Stadt Konstantinopel. Das war nur ein Ereignis von vielen. 1204 war das eigentliche Byzantine Reich, bei der Eroberung durch die Kreuzfahrer schon unter gegangen. Danach gab es nur noch Teilreiche. Diese waren viel zu schwach, um auf Dauer gegen die Osmanen standhalten zu können. Der eigentliche Nachfolgestaat war meiner Meinung nach Trapezunt, denn dorthin verlegte die ehemalige Kaiserfamilie nach der Eroberung durch die Kreuzfahrer 1204 ihren Regierungssitz. Trapezunt wurde jedoch erst 1461 erobert.
Natürlich wird durch jede Niederlage und jeden Sieg, die politische Lage verändert. Wie diese Änderung dann weitere Alternativen nach sich gezogen hätte, hängt von viele Faktoren ab.
Lieber Steffen, da hast du völlig recht, dass Nicea eigentlich der Nachfolgestaat historisch betrachtet wurde, weil viel bedeutender als Trapezunt. Trapezunt war jedoch die Kaiserfamilie. Ich bin sicher da durch den Roman "Eirene" von Johannes Tralow beeinflusst
Okay da weiß ich jetzt nicht so gut bescheid... Ist der Roman zu empfehlen?
Ja, ist ein 3-teiler: "Irene von Trapezunt" "Roxelane" und "Der Eunuch" behandelt die Geschichte von Trapezunt, kenne sonst keinen Roman für die Zeit.
Ganz Kleinasien war bereits osmanisch. Wie du schreibst, früher oder später wäre der Ofen aus gewesen. Verhindern hätte dies nur eine massive Unterstützung aus dem Westen.
Aber daran hatte weder Venedig, der Papst, oder der Kaiser Interesse.
Aber das oströmische Reich wurde durch das kaiserreich niceä noch einmal hergestellt. Aber auf gewisse Art und Weise hast du recht. Trapezunt war vielleicht wirklich das letzte was von Rom übrig geblieben ist.