Hätte der Madagaskar-Plan der Nazis bürokratisch und organisatorisch überhaupt umgesetzt werden können?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Nein. 90%
Ja. 10%

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein.

Madagaskar war französische Kolonie. Es braucht also mindestens die Kooperation Frankreichs.

Frankreichs Regierung war dazu anfänglich durchaus bereit. Es gab einen französischen Madagaskar-Plan (!) Und es kommt noch besser: die linke Regierung wurde sogar von einem Juden geführt. Und der war selbst dafür (!!)

Problem war, dass es in Madagaskar schon eine Bevölkerung gab. So wie in Palästina auch. Und die war nicht begeistert von der Vorstellung, dass Millionen kolonisierende Europäer kommen sollten.

Der Gouverneur vor Ort meldete diese Bedenken auch immer wieder nach Paris. Und so machte sich allmählich die Überzeugung breit, dass der Plan undurchführbar sei, weil er zu Bürgerkriegsverhältnissen führen könnte, die den Besitz der Kolonie gefährden könnten.

So geriet der Plan aus dem politischen Raum eher ins Reich der Phantasien, die als unrealistisch gelten.

Mit Kriegsausbruch war der Plan dann von deutscher Seite natürlich undurchführbar. Deutschland konnte Madagaskar mangels Seeherrschaft nicht erobern und so fiel es an das "Freie Frankreich". Damit war der Plan unübersehbar gestorben und eine Alternative musste her. Das war dann später die Ermordung, von der alle in der Schule gehört haben.


Nein.

Das war dann nicht mehr möglich, weil die Briten die Seehoheit erlangt hatten und ausserdem Madagaskar erobert hatten. Sonst wäre der Plan vermutlich in die Tat umgesetzt worden. Selbst 1940 war sich Hitler noch über den Plan unschlüssig, d.h. er hätte wohl das Problem lieber so gelöst.

Erst im Februar 1942 entschied Hitler, die Juden in den Osten abzuschieben. Von "Ausrottung" war zu diesem Zeitpunkt noch keine Rede. Wie genau es letztlich zur "Ausrottung" kam, ist leider im Nebel der Geschichte verhüllt und unterliegt der Spekulation.

Ich vermute, es war eher eine kumulative Entscheidung, als eine Einzelentscheidung. Wobei Hitler's Hauptstiefellecker Martin Bormann vermutlich die entscheidende Rolle dabei spielte, die Juden in die KZ-Lager zu verfrachten, was Hitler aber gebilligt haben muss. Es war nun wohl so, dass Leute wie Göring, Himmler, Eichmann und Heydrich immer brutalere Pläne vorlegten, um sich bei Hitler beliebt zu machen. Zunächst wollte man die Juden noch in den Sümpfen hinter dem Ural "verrecken" lassen, bevor man auf Zyklon B kam, weil Erschiessungskommandos, wie sich gezeigt hatte, die Truppen und Einsatzkräfte zermürbte. Welche Rolle dabei Hitler selbst spielte in völlig unklar.

Nein.

Madagaskar hatte denen ja gar nicht gehört. Und mitten im Krieg so ne Aktion durchzuführen ist unmöglich.

Nein.

Wie denn? Meinst du Frankreich hätte Madagaskar mal eben freiwillig verschenkt, damit die Nazis da ihren rassetheoretischen Irrsinn durchführen können, oder die Royal Navy wäre schön brav in ihren Häfen geblieben, damit das NS-Regime irgendwelche Deportationen ans andere Ende der Welt durchführen und sich nen kolonialen Stürzpunkt in Ostafrika aufbauen kann, nachdem man von britischer Seite am ende des 1. Weltkriegs einigen Wert darauf gelegt hatte, die Deutschen aus ihrer ostafrikanischen Kolonie zu verdrängen um dort selbst die Kontrolle zu übernehmen und eine durchgehende britische Zone Kairo-Kap zu haben?

Dieser Plan war von Anfang an ein Hirngespinst und ein reichlich menschenverachtendes noch dazu.


Patrick1988153 
Beitragsersteller
 15.10.2021, 14:52

Na ja. Frankreich hat sein Land ja auch nicht freiwillig abgegeben, sondern wurde von den Nazis erobert.

Was man nicht so bekommt, das holt man sich anderweitig.

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Otaku19995  15.10.2021, 15:00
@Patrick1988153
Na ja. Frankreich hat sein Land ja auch nicht freiwillig abgegeben, sondern wurde von den Nazis erobert.

Ähm, ich darf dich darauf hinweisen, dass die meisten afrikanischen Kolonien Frankreichs Marschall Pétains Waffenstillstand und das Vichy-Regime nicht mitgetragen haben und sich De Gaulle anschlossen und damit den Krieg technisch forstetzen?

Deutschland konnte in dieser Hinsicht fordern, was es wollte, de facto hatte es keine Kontrolle über Madagaskar und konnte sie, so lange die Royal Navy im Weg war auch nicht erlangen.

Und die wiederum machte nicht freiwillig Platz, damit die Deutschen was auch immer in der ostafrikanischenn Region veranstalten konnten.

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Patrick1988153 
Beitragsersteller
 15.10.2021, 15:08
@Otaku19995

Man merkt, dass du keinerlei geschichtliches und politisches Hintergrundwissen hast, aber unbedingt mitreden möchtest.

Typisch für gutefrage, wenn man es genau betrachtet.

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Otaku19995  15.10.2021, 15:15
@Patrick1988153
Man merkt, dass du keinerlei geschichtliches und politisches Hintergrundwissen hast, aber unbedingt mitreden möchtest.

Das solltest du dann vielleicht denjenigen Professoren erklären, die dafür verantwortlich gewesen sind, mir in Geschichte einen akademischen Grad zu verpassen. ;-)

Du darfst mir aber sehr gerne erklären, wie Deutschland vor oder nach "Operation Ironclad" in der Lage hätte sein sollen von Madagaskar faktisch Besitz zu ergreifen oder wie man Millionen von Menschen dorthin hätte deportieren sollen, nachdem es nicht einmal kleineren Überwasserverbänden, wie dem Zweierverband der Bismarck und der Prinz Eugen möglich war die Dänemarkstraße unbemerkt zu passieren, geschweigedenn den Ärmelkanal, geschweigendenn es möglich gewesen wäre damit durch den Suez-Kanal zu kommen.

Kannst du ja gerne mal versuche mir zu erklären. Wird mich sicher wunderbar amüsieren. ^^

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Patrick1988153 
Beitragsersteller
 15.10.2021, 16:07
@Otaku19995

Abschlüsse kann man sich auch erschleichen.

Seit die Universitäten mit Schülern überflutet werden, die in den 1990er Jahren bestenfalls den Realschulabschluss hatten, sind akademische Abschlüsse nicht mehr so viel wert.

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Otaku19995  15.10.2021, 16:23
@Patrick1988153

Möchtest du mir also konkret vorwerfen, dass ich mir meinen Abschluss erschlichen habe?

Dann würde ich doch darum bitten, sich nicht hinter irgendwelchen halb schwammigen Formulierungen zu verstecken und das zu konkretisieren. Schauen wir mal, wie das weitergeht.

Ansonsten wirfst du Nebelkerzen und weichst meiner Frage aus, zu deren Beantwortung ich dich bereits 2 mal angehalten habe.

Es wirkt im Übrigen unglaubwürdig ernsthaftes, sachliches Interesse an einem Thema zu haben, wenn man es dann nicht näher erörtern möchte.

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Patrick1988153 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 00:23
@Otaku19995

Du bist zwar Akademiker, bist aber leider nicht in der Lage, korrekt zu lesen.

Ich schrieb: "Abschlüsse kann man sich auch erschleichen.". Wann habe ich denn behauptet, dass du ihn dir erschlichen hast?

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Otaku19995  16.10.2021, 00:41
@Patrick1988153

Nun, wenn du mir das nicht unterstellen solltest, was genau sollte der Satz dann?

Man wird ja mal fragen dürfen.

Auf die Frage darfst du auch weiterhin gerne eigehen.

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Patrick1988153 
Beitragsersteller
 16.10.2021, 00:44
@Otaku19995

Das geht dich nichts an.

Und jetzt diskutier eich nicht mehr mit Leuten, die geistig unter meinem Niveau liegen.

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DocPsychopath  15.10.2021, 15:02

Viel Arroganz, kein Hintergrundwissen. Typisch GF, typisch Deutschland

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Otaku19995  15.10.2021, 15:10
@DocPsychopath

Na, dann erleuchte mich mal.

Ich hatte ja angenommen, dass die Seestreitkräfte Deutschlands nicht in der Lage waren sich gegen die Royal Navy durchzusetzen, denn wenn sie es gewesen wären, hätte ja einer Invasion der britsichen Inseln und einer Liquidierung der Westfront nichts im Wege gestanden.

Hinkommen konnte man also nicht.

Im Rahmen der "Operation Ironclad" besetzten die Briten Madagaskar anno 1942 militärisch und übergaben es im weiterenn Verlauf den Kräften der De Gaulle-Bewegung:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Operation_Ironclad

Du darfst mich dann gerne in meinem Halbwissen darüber erleuchten, wie genau NS-Deutschland, nachdem die Briten die Nordsee, die Dänemarkstraße und das Mittelmeer insoweit kontrollierten, dass da jedenfalls keine deutschen Überwasserverbände hindurch kamen, selbst moderne Kriegsschiffe, wie die Bismarck nur unter Schwierigkeiten und schweren Gefechten durchbrechen konnten, es hätte möglich sein sollen, Madagaskar vor dem Auftauchen der Briten militärich in Besitz zu nehmen, Truppen dort zu versorgen oder gar Millionen von Menschen durch die von Britannien kontrollierten Meere dorthin zu deportieren?

Arbeitete die Geheimwaffenabteilung der Wehrmacht aussichtsreich an einer Teleportationsmaschine oder wie hab ich mir das vorzustellen?

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DocPsychopath  15.10.2021, 15:49
@Otaku19995

Für mich relevant ist deine selbstverständliche Annahme, niemand ausser den deutsche Nazis könnte Madagaskar-Pläne gehabt haben. Tatsächlich gab es sie Anfangs des 20. Jahrhunderts aber sowohl in Frankreich als auch bspw. in Polen.

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Otaku19995  15.10.2021, 16:35
@DocPsychopath
Für mich relevant ist deine selbstverständliche Annahme, niemand ausser den deutsche Nazis könnte Madagaskar-Pläne gehabt haben. Tatsächlich gab es sie Anfangs des 20. Jahrhunderts aber sowohl in Frankreich als auch bspw. in Polen.

Aha. Ist interessant, dass du mir erzählen möchtest, welche Annehmen ich so habe. Ich habe allerdings nie behauptet, dass die Nazis solche Ideen exklusiv gehabt hätten, rechtsradikale mit solchen Ideen gab es auch in anderen Ländern, genau so gab es sicherlichlich auch Zionisten mit der Idee, dass sie gerne irgendwo ein Refugium für sich gehabt hätten, den Prototyp dieser Idee hat ja bereits seinerzeit Theorod Herzl in seiner Schrift "Der Judenstaat" ausformuliert.

Ich verware mich nur gegen Behauptungen, die darauf hinauslaufen, entweder Juden oder auch nur aus jüdischen familien stammende Familien automatisch mit Zionisten gleichzusetzen, die zionistische Idee eines Refugiums mit rechtsextremen rassehygiene-Ideen gleichzusetzen oder zu postulieren, die damaligen Regierungen Frankreichs und oder Polens hätten plan- und beschlussmäßig im konkreten zionistischen Sinne bezüglich Madagaskar beschlossen und gehandelt oder gar im rechtsextremen Sinne dem NS-Regime und dessen Deportationsphantasien zugearbeitet, weil das einfach nicht den Tatsachen entspricht.

Ich komme nicht umhin zu bemerken, dass du für diese angeblichen Handlungsweisen der betreffenden Regierungen nach wie vor keine Quellen vorlegen konntest, genau so wenig, wie ein von dir postuliertes persönliches Judentum des damaligen französischen Regierungschefs Léon Blum, genau so wenig, wie du bis dato die Frage beantwortet hast, wie das entgegen der Interessen Großbritanniens bei gleichzeitiger britischer Seeherrschaft technisch hätte möglich sein sollen.

Vom Werfen von Nebelkerzen werden diese Postulate nicht unzulänglicher und unlogischer.

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Nein.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/voelkermord/madagaskar-plan.html

Das war 1940 somit war der Zweite Weltkrieg schon im Gange und hatte sich schon ab Dato erledigt, denn England und Frankreich hatten durch ihr Kriegserklärung an DE wegen den Überfall auf Polen, dann ohnehin schon die Seehoheit und um Madagaskar anlaufen zu können muessten die Schiffe um Afrika herum fahren, was nie und nimmer geklappt haette, denn mindestens die leeren Schiffe würden versenkt werden.

1942 auf der Wannseekonferenz wurde ja die neue "Losung" mit dem Massenmord an 11 Millionen Juden in Europa dafür kreiert und Madagaskar blieb eine Option.

https://www.deutschlandfunk.de/vor-75-jahren-die-wannseekonferenz-vom-massenmord-zum.724.de.html?dram:article_id=376908

11 Millionen sollten es werden, bei 6 Millionen Juden waren sie schon angekommen.