Die meisten Berufsausbildungen, die kein Studium sind, finden am Gymnasium statt. Obwohl das klingt wie eine dir bekannte deutsche Schule, ist es etwas anderes. Nach der 9-jährigen Grundskola gehen alle Schüler zu einem Gymnasium.
Ob es auch Selbstbezahlausbildungen wie in Deutschland gibt, weiss ich nicht. Mir ist noch nie eine irgendwo begegnet.
Die Gymnasieskola haben verschiedene Profile. Das können studienvorbereitende sein oder Berufsausbildungen. Du lernst also den Koch- oder Friseurberuf an einer gewöhnlichen Schule.
Praxisanteile gibt es über Betriebspraktika, zu denen die Schule dich schickt. In von Schule zu Schule sehr, sehr verschiedenem Umfang, so gut wie immer aber weniger als in Deutschland.
Wenn du eine Realschule oder Hauptschule in Deutschland erfolgreich abgeschlossen hast - also kein "Abgangszeugnis", sondern einen richtigen ABschluss hast, kannst du im Jahrgang 10 eines Gymnasium anfangen. Schwedisch-Kenntnisse brauchst du offiziell nicht. Mittlere und grössere Schulen haben das Fach Schwedisch immer in parallelen Kursen für Muttersprachler und für Fremdsprachler. Das ist eine der wenigen wirklichen starken Seiten dieses Schulsystems.
Gewisse Englisch-Kenntnisse solltest du faktisch haben, wenn du irgend etwas verstehen willst, bis du Schwedisch gelernt hast. Schwedische Lehrer haben ein Sozialarbeiter-Berufsverständnis und werden dir anfangs auch alles noch mal extra auf Englisch oder "Baby-Schwedisch" erklären. Du hast wöchentlich ein Beratungsgespräch bei deinem "Mentor"-Lehrer, bei dem du auch sagen kannst, wo du mit kommst oder noch Hilfebedarf hast.
Für den Anfang hast du aber sogar das Recht, eine Art Hausaufgabenhilfe in deiner Muttersprache zu bekommen. Die Schulen suchen dafür irgendeinen Muttersprachler, den sie extra dafür anstellen...
Mit diesem Lehrer kannst du dann ein- bis zweimal die Woche den Unterrichtsstoff durchgehen und auf Deutsch nacharbeiten.
Nach der allgemeinbildenden Schule gibt es auch noch Volkshochschule und Erwachsenenbildung bei der Komvux. Die bieten auch Berufsausbildungen an. Da musst du aber soweit im Lande integriert sein, dass du auf Schwedisch klar kommst.
Persönliche Bemerkung: schwedische Schule wird dir mit Vorkenntnissen einer Realschule aus Deutschland oder höherem leicht fallen. Sie ist etwa auf Hauptschulniveau. Du kommst also mit ausreichenden bis überreichlichen Vorkenntnissen, die die geringen Sprachkenntnisse ausgleichen.
Wenn du sonst noch Fragen hast, Mail schicken.