Habt ihr gute Religion Pro und Kontra Argumente?
Hallo GuteFrage Community,
mir ist vollkommen bewusst, dass das Thema Religion sehr emotional geladen ist. Gerade deshalb bitte ich jeden einzelnen von euch Vorsicht vor der Nachsicht zu ziehen. Ich selbst bin ein Agnostischer Atheist ohne Bekenntnis. Soll heißen ich glaube zwar nicht an Gott, räume aber ein, dass ich mich dabei irren kann.
Ohne Bekenntnis schreibe ich deshalb, da dies Neutral ausgedrückt ist. Konfessionsfrei würde unterschwellig suggerieren, dass es "richtig" ist ohne Religion zu sein. Konfessionslos würde unterschwellig suggerieren, dass es "falsch" ist ohne Religion zu sein.
Warum stelle ich diese Frage? Weil ich nur ein Individuum bin, wenn mehr dabei sind, würde dies meine Entscheidungsfindung wesentlich erleichtern (man sagt ja, mehrere Geister sind klüger als einer). Sowohl die religiösen Menschen welche Theisitisch sind (also Gottgläubig) haben gute Argumente für ihre Behauptungen finde ich, als auch die Nicht-religiösen á Gnostischen Atheisten (die teilweise nihilistische Sichtweisen unterstützen).
Ich will selbst die Problematik erklären, klar rein rational betrachtet haben Gnostische Atheisten ohne Bekenntnis Recht. Rein objektiv betrachtet, hat das Leben keinen tieferen Sinn. Ihre zahlreichen Kenntnisse der Wissenschaft erstaunen mich täglich auf's neue, doch was nützt mir all das, wenn ich am ende meines Lebens erkenne, dass doch alles für die Katz war?
Emotional betrachtet, sind religiöse und spirituelle Menschen fortgeschritten. Sie geben ihrem Leben einen Sinn, Gott oder irgendeiner "höheren Macht", zu dienen. Dies macht den Tod weniger Sinnlos, allerdings fürchte ich, dass wenn ich mich religiösen Dogmen hingebe, dass das dasselbe wäre als würde ich mich freiwillig einer Gehirnwäsche unterziehen (Indoktrination). Und ggf. Wunschdenken verfalle.
Versteht ihr meine Problematik? Wichtig ist, wenn jemand anfängt polemisch oder anderweitig ausfallend zu werden, werde ich diesen jemand ausnahmslos melden. Wurscht ob Freund oder Feind, ob alter bekannter oder Fremder oder ob religiöser Theist oder Gnostischer Atheist ohne Bekenntnis. All das wird mich nicht interessieren.
Es gilt gleiches Recht für alle. Das ist doch fair oder? Was mir noch wichtig ist, Scheinargumente (also Strohmann-Argumente oder Ad-Verecundiam Argumente), zählen nicht. Das wäre dann keine adäquate Argumentation. Und das werde ich auch beim Namen nennen, wer dabei beleidigt ist ist meiner Meinung nach selbst Schuld.
Wie eh und je, freue ich mich weiterhin über hilfreiche Antworten!
MfG Dhalwim numero zwo!
18 Antworten
Ich bin da eigentlich sehr simpel gestrickt. Die 10 Gebote würden total genügen, um aus unserer Welt ein Paradies zu machen, wenn wir sie nur lebten. Man muss doch gar nicht an Gott glauben, um ein anständiger, herzensguter Mensch zu sein. Die 10 Gebote sind "pro" für alle, nicht nur für eine "Elite".
Kontra ist, dass Religion ein Machtinstrumentarium geworden ist, das mit dem Weg zurück zu Gott (Religio) nichts mehr zu tun hat. Da geht's um Geld, um Macht und Manipulation. Die anderen haben schon exquisite Antworten gepostet, ich brauche nichts zu wiederholen, was andere schon perfekt erläutert haben.
Oh! Mit dem Stern hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Sehr lieben Dank dafür!
Contra-Religion: Viele Religionen haben viele Gottheiten erschaffen. Jede dieser Religionen glaubt, den besten Weg zur Huldigung seiner Gottheit zu kennen. In der Geschichte ist gut dokumentiert, wieviele Tote es bei Glaubenskriegen gab. Religion bedeutet für mich also = Krieg und Tot.
Pro-Religion: Dann gibt es aber noch den einen, für uns alle "gültigen" Gott. Einen, den nicht wir erschaffen haben, sondern der uns/ALLES erschaffen hat. Woher ich das weiss? Ich weiss es nicht, das ist auch kein Wunschdenken von mir. Das ist eher wie wenn du kurz davor bist, deine Hand über das Feuer zu halten und du realisierst, dass es heiss ist.
Okay, nochmal genauer:
Contra: Es gibt Unterteilungen von Menschengruppen, somit auch Benachteiligungen, immer! Wir sind eine Menschheitsfamilie.
Pro: Wir sollten demnach (siehe Contra) nicht an verschiedene Götter glauben (also verschiedene Religionen haben), sondern alle akzeptieren, dass es eine höhere Form von "Gott" gibt, die für uns ALLE gilt. Nicht nur Menschen, nicht nur Erde, nicht nur Milchstraße, nicht nur unser sichtbares Universum - sondern ALLES. Dann ist Religion plötzlich komplett anders dimensioniert und ergibt wieder einen positiven Sinn.
Meine Großmutter war ein Euthanasieopfer,ich habe sie niemals kennengelernt.Ich suchte 15 Jahre nach ihr.
@Medicus842,
das tut mir furchtbar leid für dich. Du hast mein Mitgefühl. :(
MfG Dhalwim numero zwo!
Ich könnte nicht an etwas glauben nur weil es mir eine Religion so vorschreibt. Ich glaube an das was mir hilft oder was ich selbst erlebt habe.
Ich glaube zB daran, dass die "Seele" eines Verstorbenen in irgendeiner Form weiter existiert, ganz einfach weil es mir sehr dabei half mit schweren Verlusten besser klarzukommen. Was andere davon halten ist mir völlig Schnuppe. Und genau so sehe ich es: jeder soll an das glauben was ihm gut tut, hilft, Mut macht usw, egal was andere denken oder irgendeine Religion behauptet.
Das Universum ist Ausdruck und Existenzform allumfassenden Geistes und bietet in diesem Rahmen faszinierende und beglückende Möglichkeiten, im Leben daran teilzunehmen und - damit es nicht langweilig wird - immer wieder etwas Neues zu erleben und sich beständig dabei weiterzuentwickeln.
Warum soll ich mir das Ganze negativ zerreden oder gar in absurder Weise in Zweifel ziehen, wahrscheinlich meistens nur deshalb, weil ich gerade unter einer Pechsträhne leide oder momentan mit meiner Weisheit an einem vorübergehenden Ende ausgekommen bin?
freue ich mich weiterhin über hilfreiche Antworten!
Was sind für Dich hilfreiche Antworten? Die Deine Meinungen bestätigen oder diametral widersprechen? Im Prinzip sind nur Antworten hilfreich, welche Deinen Meinungen widersprechen, denn nur dann kannst Du etwas dazu lernen.
Ich wollte auf die Frage antworten; habe aber gesehen, dass die meisten meiner Argumente bereits gebracht wurden und in ein Gegenkommentar von Dir zerpflückt worden sind.
Nur eine Gegenfrage: In Deinem Fragetext kommt der Begriff ,,agnostischer Atheist" vor (Eine Kombination von zwei an sich unterschiedlichen Begriffen) und in einem Gegenkommentar zur Antwort von Patrickson heißt es auf einmal ,,gnostische Atheisten". Gibt es solche wirklich?
nfG ulrich1919
@ulrich1919,
Was sind für Dich hilfreiche Antworten?
Antworten mit denen ich etwas anfangen kann. Also sprich "verwertbares". Ist natürlich nicht immer vorhanden. Ich will ehrlich sein, wenn ich mit dem Kommentar oder einer Antwort von jmnd. nichts anfangen sage ich das offen und unpolemisch.
Das finde ich gerecht. Er kann auch nachfragen, WARUM es nicht hilfreich war.
Die Deine Meinungen bestätigen oder diametral widersprechen?
Sowohl als auch. Wenn mir jemand einen wertvollen Denkanstoß liefern kann (oder Herzanstoß), nehme ich das gerne an. So erweitert sich auch mein Weltbild.
Es klingt vielleicht etwas arrogant von mir, und das ist es eigentlich auch, aber ich habe bereits einen solchen Horizont entwickelt, dass es den ein oder anderen Menschen innerhalb meines sozialen Umfeldes gibt, der da nicht mehr mithalten kann.
Im Prinzip sind nur Antworten hilfreich, welche Deinen Meinungen widersprechen, denn nur dann kannst Du etwas dazu lernen.
Sind sie das unbedingt? Klar wegen Denk- und Herzanstößen schon, da hast du zumindest partiell Recht. Aber wenn mir jemand eine Antwort liefert, von der ich weiß, das wird SO nicht funktionieren oder kann SO nicht stimmen, dann muss ich leider den Ball abgeben.
Ich wollte auf die Frage antworten; habe aber gesehen, dass die meisten meiner Argumente bereits gebracht wurden und in ein Gegenkommentar von Dir zerpflückt worden sind.
Das ist aber auch wichtig, dass ich das mache. Stell dir vor ich würde Scheinargumente gelten lassen wie z. B. "Ad Verecundiam" Argumente. Dies gilt sowohl für Religion als auch für Wissenschaft. Wenn eine Autorität behauptet, "XY" ist richtig, macht es das deswegen noch lange nicht richtiger.
Und das nenne ich dann fahrlässig. Kritik kann Fluch oder Segen sein, es gibt konstruktive Kritik (wenig verletzende Kritik) und destruktive Kritik (äußerst polemisch, hier wird scharf geschossen).
Ich will nur mit "offenen Karten" spielen.
Nur eine Gegenfrage: In Deinem Fragetext kommt der Begriff ,,agnostischer Atheist" vor (Eine Kombination von zwei an sich unterschiedlichen Begriffen)
Google es mal in der Bildersuche (hoffe du kannst Englisch). Es gibt ein ganzes Spektrum, des glaubens an Gott bzw. Götter.
und in einem Gegenkommentar zur Antwort von Patrickson heißt es auf einmal ,,gnostische Atheisten". Gibt es solche wirklich?
Ja, das sind die die nicht an Gott glauben und auch ZU WISSEN behaupten, dass es ihn nicht gibt. Aber das finde ich genauso unvernünftig, wie einen religiöser Fanatiker. Sie behaupten, nach dem Tod ist alles aus.
Aber woher sollen die das denn wissen? Vor ihrer Geburt, wussten sie ja auch nicht, dass sie auf diese Welt kommen werden. Wer sagt, dass sich dieser Vorgang nicht wiederholen kann oder bereits stattgefunden hat?
MfG Dhalwim numero zwo!
Danke für den ausführlichen und nachvollziehbaren Kommentar auf meine Antwort!
@bk2507,
Contra-Religion: Viele Religionen haben viele Gottheiten erschaffen. Jede dieser Religionen glaubt, den besten Weg zur Huldigung seiner Gottheit zu kennen. In der Geschichte ist gut dokumentiert, wieviele Tote es bei Glaubenskriegen gab. Religion bedeutet für mich also = Krieg und Tot.
Soll heißen, Religion könnte u. U. Leid und Tod bedeuten? Nun ja, das Problem ist, dann dürfte ich aber auch keine Wissenschaft betreiben, denn in den Konzentrationslagern wurde auch viel schreckliches im Namen der Wissenschaft getan oder z. B. die Atombomben über Hiroshima und Nagasaki? Religion ist was gläubige draus machen.
Pro-Religion: Dann gibt es aber noch den einen, für uns alle "gültigen" Gott. Einen, den nicht wir erschaffen haben, sondern der uns/ALLES erschaffen hat. Woher ich das weiss? Ich weiss es nicht, das ist auch kein Wunschdenken von mir. Das ist eher wie wenn du kurz davor bist, deine Hand über das Feuer zu halten und du realisierst, dass es heiss ist.
Irgendwie begreife ich dieses Argument nicht ganz, was willst du mir konkret damit sagen?
Bedenke, habe zwar vergessen das zur Frage hinzuzufügen, aber zu vage Aussagen und schwammige Antworten kann ich ebenfalls nicht gelten lassen, weil ich dann nicht verstehe um was es geht.
MfG Dhalwim numero zwo!