Haben Transpersonen wirklich eine Identitässtörung?
Kann man das wirklich so sagen? Denn meiner Meinung nach klingt das schon ein bisschen hart und übertrieben. Sie fühlen sich halt als ein anderes Geschlecht. Aber es gleich als Störung zu bezeichnen?
6 Antworten
Nein, es ist keine Identitätsstörung.
Trans ist eine Nichtübereinstimmung zwischen dem Geschlecht der eigenen Identität/Person und dem Körper. Beides, also biologisches Geschlecht und Geschlechtsidentität sind nicht veränderbar.
Man kann natürlich nun argumentieren, dass es ja wohl eine Störung ist, wenn die Identität nicht zum Körper passt, genau so gut kann man aber auch sagen, dass der Körper das Problem ist.
Dabei sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass "Krankheit" und "Störung" menschengemachte Definitionen sind. Wenn wir Dinge als Störung definieren, dann hat das immer einen Sinn - optimalerweise nämlich der Person zu helfen. (Leider wird die Diagnose "Störung" aber auch missbraucht, um Menschen ihre Würde und Zurechnungsfähigkeit abzusprechen).
Aus dem Bestreben heraus, Menschen mit Leidensdruck zu helfen, frage ich nun: Macht es Sinn, bei Transpersonen die Identität als gestört zu definieren?
Und da kann ich ganz klar sagen: nein. Denn Transpersonen erleben ganz eindeutig, dass ihre Identität richtig ist, und das Geschlecht ihres Körpers falsch. Das ist nur logisch so, denn immerhin ist unsere Identität eng verknüpft mit dem was denkt und fühlt und "Ich" ist. Den Körper hingegen kann man als Ort oder Gefäß unseres Bewusstseins betrachten. (Der in Fantasiegeschichten auch gerne mal ausgetauscht wird, siehe zb Avatar)
Aber was hilft Transpersonen denn nun, Leidensdruck zu lindern? Auch hier ist die Antwort klar: Ihnen die Möglichkeit zu geben ihre äußerliche Erscheinung und ihr Leben an ihre Identität anzupassen. Nur so kann sich wieder "alles richtig und passend" anfühlen. Denn ihre Identität kann nicht verändert werden, auch nicht durch Psychotherapie!
Fazit:
-> Respektiert man die Identität von Transpersonen und gibt ihnen die Möglichkeit, ihren Körper anzupassen, geht es ihnen erheblich besser.
-> Spricht man Transpersonen ihre Zurechnungsfähigkeit ab, diagnostiziert ihre Identität als gestört und nimmt ihnen die Möglichkeit ihr Aussehen an ihre Identität anzupassen, sind die Folgen für Betroffene verheerend bis tödlich.
Nein, es ist keine Störung sondern eine Inkongruenz. Eine Inkongruenz oder genauer "Gender Inkongruenz" heißt, dass man sich nicht mit seinem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren kann:
Der Begriff Gender- oder Geschlechtsinkongruenz beschreibt in der Psychologie, der Medizin und der Sexualwissenschaft einen Zustand, bei dem sich Personen nicht mit dem ihnen bei der Geburt festgestellten Geschlecht identifizieren. Nach Klassifikation des DSM wird auch der Begriff Geschlechts- bzw. Genderdysphorie verwendet, der auf den anhaltenden Leidensdruck[1]:4 der Betroffenen hinweist.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Genderinkongruenz
Früher wurde Transidentität zwar als Störung bezeichnet, aber dies ist nicht zutreffend. Es ist zu dem diskriminierend, denn es liegt keine Störung vor.
Während in der ICD-10 noch von „Störungen der Geschlechtsidentität“ die Rede ist, hat diese nun den Rang einer als „Genderinkongruenz“ bezeichneten Normvariante. Diese ist nicht als psychische Störung eingeordnet, sondern als „Zustand mit Bezug zur sexuellen Gesundheit“.
Hier die Definition einer psychischen Störung:
Eine psychische oder seelische Störung ist ein Muster des Erlebens und Verhaltens, das persönlichen Leidensdruck oder eine eingeschränkte Alltagsbewältigung verursacht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Psychische_St%C3%B6rung
Ja, trans Menschen leiden. Aber nicht, weil sie trans sind sondern eben weil sie in einem Körper geboren wurden, mit dem sie sich nicht identifizieren können. Die mentale Gesundheit von trans Menschen wird allgemein besser, nachdem sie geschlechtsangleichende Maßnahmen erhalten haben.
Übrigens: nur ca. 3% von trans Menschen bereuen eine Transition. Der Hauptgrund ist Diskriminierung und fehlende Akzeptanz.
Niemand hackt sich irgendwelche Körperteile ab. Wo auch immer du das her hast.
Geschlechtsangleichende Operationen sind immer völlig einvernehmlich, werden auch nicht Mal eben so durchgeführt und niemand macht das zum Spaß.
Sie helfen, die mentale Gesundheit von Transmenschen zu verbessern, das ist ein Fakt.
Und Wikipedia ist vor allem bei dem Thema zuverlässig, die Quellen werden nämlich geprüft von Experten und fehlerhafte Einträge werden gelöscht. Du kannst aber auch gerne eine andere Quelle raussuchen, wenn dich das stört.
Wenn alles nach Rechte Politik gehen würde, dürften wir absolut garnicht. Nicht Heiraten, kein Ops machen, Keine Namens änderung durchführen . Sieh AFD positionen oder CSU positionen. Was das angeht.
Warum sollte man nach rechter Politik nicht heiraten dürfen oder keine OPs machen???
Nicht "man" sondern um genau zu sein queere Menschen.
Die AfD-Fraktion lehnt die gleichgeschlechtliche Ehe ab. Über den von der Fraktion zu dem Thema angekündigten Gesetzentwurf „zur Aufhebung des Gesetzes zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“
[...]
Die AfD-Abgeordneten kritisieren, dass mit der Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts das Rechtsinstitut der Ehe in einer Form erweitert worden sei, die gegen das Grundgesetz verstoße. Im Grundgesetz würden ausdrücklich Ehe und Familie unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung gestellt.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw41-de-gleichgeschlechtliche-ehe-570770
Entsprechend diskriminiert die AfD immer wieder alle Formen von Liebe, Sexualität und Partnerschaft, die nicht diesem völkischen Bild entsprechen: Sie agitiert gegen die Gleichstellung von Frauen und gegen Geschlechterforschung (engl. ‚Gender Studies‘), sie diskriminiert Homo-, Trans und Intersexuelle – und propagiert die von ihr als ‚klassisch‘ bezeichnete, heterosexuelle Familie als einzig ‚normale‘ und erstrebenswerte Form.
[...]
Homosexualität sei in den Augen der AfD überhaupt lediglich zu „tolerieren“, so der thüringische AfD-Chef Björn Höcke (der seit Februar 2020 vom Verfassungsschutz überwacht wird). Er belehrt uns: „Lateinisch“ bedeute „tolerare – ertragen“. In dieser Sicht sei Homosexualität zwar etwas, das man als AfD-AnhängerIn aushalten müsse. Sie sei aber, so Höcke, „auf der Grundlage unserer Rechtsnorm nicht zu akzeptieren“. Denn akzeptieren würde eine „befürwortende Zuschreibung“ bedeuten. Die Ehe für alle lehnt die AfD ab. Ebenso ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare. Auch gibt es immer wieder explizit homophobe Äußerungen: Forderungen nach der Inhaftierung Homosexueller oder Einlassungen, die Homosexuelle als ‚enthemmt‘ oder als „Perversität“ (Höcke) bezeichnen.
https://www.spd.de/faktenfunk/motive/die-afd-behauptet-die-klassische-familie-sei-bedroht
Und noch vieles mehr.
Siehe von Lunareclipse das Kommentar bzw. kannst gerne mal googeln bzw. auf Youtube : Transfeindliche Aussagen in Bundestag. Bzw. kommt meist von der AFD bzw. teils solche aussagen von der CSU. Die CDU/SPD/FDP/Linkspartei/Grünen sind nicht so drauf.
Jaa ich finde es ist nicht normal sich nicht mit seinem Geschlechtsteilen abzufinden.
Ich selbst bin ein Mann der auch ein starkes auftreten und eine kräftige Stimme hat. Aber verhalte mich gerne wie eine Frau . Ich stehe auf Schmuck schöne Klamotten und Putz meine Bude jeden Samstag auf Hochglanz . Nennen viele dann auch Metrosexuell . Ich finde sogar einige männer attraktiv aber würde niemals mit einem was haben ! Ich hab ein Penis und bin stolz drauf und ich würde es krank finden das natürliche Bild meines körpers zu verändern.
Deswegen ist es meiner Meinung nach eine Krankheit /störung .
Aber ich denke das sehen nicht alle sooo
Lg und miauu
Nein, auch die Wissenschaft sieht das nicht sooo. Per Definition ist es eben keine Störung und auch keine Krankheit;)
Jaa .. ich finde es nicht normal und damit.. ach keine Ahnung ja hast recht
Ist ja okay wenn du das komisch findest. Aber vielleicht ist es ganz gut, den eigenen Horizont zu erweitern
Hast du gesagt Horizont erweitern ? Ich hab garkein mehr 😂
Du bist aber nicht das Zentrum der Welt, es gibt tatsächlich Menschen, die anders sind als du ;)
"Kann man das wirklich so sagen?"
-> Ja, man kann es korrekterweise so ausdrücken. Wenn du deinen Körper, deine Rolle im Reproduktionsverhalten, die du als Mann oder Frau einnimmst, oder die Erwartungen an dein Geschlecht so sehr ablehnst, das du dir sogar schaden oder dich umbringen würdest ( das wird zumindest fast immer behauptet), passt der Ausdruck sehr gut.
Ist sogar immer noch lasch ausgedrückt. Wenn du die Realität nicht akzeptieren kannst, ohne dir zu schaden, ja, dann hast du eine Störung.
"Sie fühlen sich halt als ein anderes Geschlecht. Aber es gleich als Störung zu bezeichnen?"
Wenn sie sich "nur" als anderes Geschlecht fühlen, wieso soll dann die Allgemeinheit die riesigen medizinischen Kosten für deren Behandlung übernehmen?
Wenn du die Realität nicht akzeptieren kannst, ohne dir zu schaden, ja, dann hast du eine Störung.
Quatsch. Ein Mensch der jahrelang gefangen gehalten und gefoltert wird und sich dazu entscheidet sich zu suizidieren um dem zu entkommen, ist auch nicht gestört. Selbst wenn die Person durch diese Erlebnisse eine Störung entwickelt hat, war immer noch die Folter der Auslöser.
Ein Todeswunsch kann auch durch äußere Belastungen bekommen. Bei Transpersonen ist diese äußere Belastung, dass sie wegen ihres Körpers nicht als die Menschen akzeptiert werden, die sie eigentlich sind. Es ist für Menschen sehr belastend, für unzurechnungsfähig und geisteskrank erklärt zu werden und abgelehnt und als abartig beschimpft zu werden - über viele Jahre hinweg.
Transidentität als Identitätsstörung oder gar "geisteskrank" zu bezeichnen, trägt dazu übrigens bei.
Betroffenen geht es erheblich besser, wenn sie so leben können, wie es sich wünschen. Und ihr Aussehen an ihre Identität anpassen können. Auch wenn es natürlich viele gibt, die sich nie ganz erholen, gibt es auch sehr viele, die dann ein gesundes und glückliches Leben leben - obwohl sie immer noch trans sind.
Hallo, dies ist aus dem ICD-10 (International Classificaction of Diseases) der WHO (Weltgesundheitsorganisation), das Aktuelle ist das ICD-11 was am 01.01.2022 erschien und seit dem ist dies und viele andere Sachen geändert um nicht mehr als Psychische oder Sexuelle Störungen eingestuft zu werden.
MfG
endlich mal einer, der auch schreibt, was das für Abkürzungen sind, und nicht davon ausgeht, dass man alles nochmal suchen wollte <3
Stimme ich dir zu, aber die WHO und auch den ICD-10 sollte man wirklich kennen
Wikipedia ist stark links btw. Vor allem bei solchen Themen ist es schwierig. Außerdem braucht man nicht DIE "Wissenschaft" um zu sehen dass es krank ist wenn sich jemand seine Körperteile abhacken möchte..