Erschreckend und diskriminierend, dass Transsexualität immer noch im ICD als Störung bzw. psychische Erkrankung aufgeführt ist?

3 Antworten

Solange es als Krankheit aufgeführt ist, wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen. Schon deswegen gehört es in den ICD und auch im seit 2022 gültigen ICD 11 ist es enthalten - nur anders als bisher.

https://www.bundesverband-trans.de/bvt-begruesst-icd-11-der-who-verbesserung-der-transgendergesundheitsversorgung-in-aussicht/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

tomdooley55  10.11.2024, 13:55

Da stimme ich dir vollkommen zu

KarlKlammer  10.11.2024, 13:53
Solange es als Krankheit aufgeführt ist, wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen.

Welche Behandlung?

needlewitch  10.11.2024, 14:05
@KarlKlammer

Im Urteil geht es allerdings nur un Nicht-Binäre Transitionen - nicht um Mann-zu-Frau oder Frau-zu-Mann Transsexuelle.

Im ICD-11 nicht mehr, soweit ich weiß.

Störung klingt natürlich nicht so schön, und impliziert, dass eine "Heilung" nötig ist. Daher wird heutzutage nicht das Transsein selbst als Störung gesehen, sondern nur die Geschlechtsdysphorie, die entsteht, wenn man dem Transsein nicht nachkommen darf. Die Behandlung ist entsprechend nicht, das Transsein zu "heilen", sondern im Gegenteil wird bei der Transition geholfen, damit die negativen Gefühle abnehmen. Für dieses Vorgehen gibt es auch wissenschaftliche Evidenz, denn die Akzeptanz der Transidentität reduziert den Leidensdruck und die Suizidalität bei betroffenen enorm.


needlewitch  10.11.2024, 13:58

Im ICD11 heisst es jetzt Geschlechtsdysphorie und ist selbstverständlich enthalten.

Naja, eine ärztliche Feststellung ist schon insoweit gerechtfertigt, da die Krankenkasse ja auch für die Operationen etc. aufkommen sollte. Es ist mMn wichtig, dass Kosten hier nicht alleine getragen werden müssen. Eine Krankheit ist es nicht, es wird aber als eine Störung bezeichnet.

Ich denke nicht, dass damit gemeint ist dass man psychisch nicht ganz richtig wäre. Es ist nunmal so, dass ein paar wenige ihr biologisches Geschlecht nicht annehmen können. Um das Geschlecht so anzugleichen, dass man sich wohlfühlen kann, benötigt es gewöhnlicherweise nunmal eine Hormontherapie und Operationen. Hier liegt ja schon ein großer Leidensdruck vor, der hauptsächlich durch medizinische Maßnahmen gelindert werden kann.