Habe ich vllt ein Trauma(Ptbs)?

5 Antworten

Hey.

Bei deinen Symptomen kannst du wirklich davon ausgehen, dass du eine posttraumatische Belastungsstörung hast. Damit ist nicht zu spaßen.

Es tut mir im herzen weh, zu hören wie sehr du leidest, und ich will dir sagen: das muss nicht so sein! Du musst da nicht alleine durch.

Auch ich habe drei Jahre nicht über mein Trauma geredet und es nur mit mir ausgemacht, weil ich mir die Schuld dafür gegeben habe und dachte ich habe keine Therapie verdient. Aber das ist nicht wahr! Nachdem ich endlich darüber geredet habe, eine vernünftige Traumatherapie gemacht habe, geht es mir so so so viel besser.

Gib dir nicht die Schuld dafür, was passiert ist. Es ist schrecklich, aber nicht deine Schuld!

Ich wünsche dir alles Gute für die nächste Zeit und hoffe du wagst den Schritt eine Therapie zu beginnen. (Wenn ja, dann such bitte direkt nach einem Therapeuten, der Traumatherapie macht, das ist wichtig)

Liebe Grüße


Tenshixx 
Beitragsersteller
 27.09.2019, 17:32

Danke das hat mich wirklich aufgemuntert !! <3

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Hallo Tenshixx,

es ist ziemlich offensichtlich, dass Du aufgrund des plötzlichen Todes dieser von Dir so geliebten Personen traumatisiert bist! Ich kann Dir versichern: Kein Arzt wird Dich auslachen und Dich nicht ernst nehmen!

Menschen, die eine posttraumatische Belastungsstörung haben, brauchen eine Therapie, um mit dem psychischen Folgen des Traumas besser fertig werden zu können. Eine Therapie kann Dir dabei helfen, nach und nach die Geschehnisse hinter Dir zu lassen. Allerdings wird Dich die Trauer wahrscheinlich trotzdem weiterhin begleiten (was ja auch völlig normal ist).

Weißt Du, im letzten Jahr ist meine Frau sehr plötzlich gestorben. Ich hatte noch nicht einmal Zeit, mich von ihr zu verabschieden. Das war ein ziemlicher Schock für mich und ich trauere noch immer sehr um sie. Es gibt es einiges, was mir seitdem sehr geholfen hat.

Ich finde es z.B. immer sehr hilfreich, wenn ich mit jemandem über meine Gefühle sprechen kann, der Ähnliches erlebt hat und sich am besten in meine Lage hineinversetzen kann. Für den Trauernden ist es nämlich schon eine große Erleichterung, jemanden zu haben, der verständnisvoll zuhört.

Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist, nach meiner Erfahrung, zu weinen. Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist für viele ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des Heilungsprozesses. Hinterher fühlt man sich immer ein wenig erleichtert.

Einige versuchen, ihre Gefühle zu verbergen und nach außen stark zu sein. Das kann jedoch auf Dauer sehr belastend und anstrengend sein! Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, hilft vielen am besten, mit Gefühlen der Trauer fertig zu werden.

Am meisten hilft mir die Hoffnung, die die Bibel im Hinblick auf die Verstorbenen gibt. Da ich an die Bibel glaube, tröstet es mich sehr zu wissen, dass die Toten nicht für immer verloren sind. Jesus Christus sagte einmal etwas sehr Bemerkenswertes:

"Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden... zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Es wird also eine Auferstehung der Toten geben!

Das bedeutet, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Diese wundervollen Aussichten, die uns die Bibel gibt, haben schon vielen Trauernden geholfen, besser über den Verlust eines lieben Menschen hinwegzukommen. Ja, die Hoffnung auf die Auferstehung kann den großen Schmerz, den man nach einem so schlimmen Verlust hat, enorm lindern!

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft bei der Bewältigung Deiner Trauer!

LG Philipp

oder denken ich mache das für Aufmerksamkeit

Natürlich machst du das für die Aufmerksamkeit, du hast ganz eindeutig ein Problem und das Bedarf die Aufmerksamkeit deiner Umwelt auf dich da du es für dich alleine nicht lösen zu können scheinst. Das ist auch weder was schlimmes noch verwerfliches.

Jeder der so etwas mit der Aussage "Er/Sie will doch nur Aufmerksamkeit" abtut macht es sich verdammt einfach - und hat recht: Hier bedarf einer Person Aufmerksamkeit. Leider endet die "Empathie" vieler Menschen bereits genau hier.

Gehe zu einem Arzt. Vertraue dich einem Arzt an. Kein Arzt wird dich auslachen und wieder nach Hause schicken.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg. ✌

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine Angst kann ich Dir direkt nehmen: Kein Arzt wird Dich auslachen, wenn Du Deine Geschichte und Deine Sorgen erzählst. Zumal du wirklich etwas heftiges durchmachen musstest.

Solche Erfahrungen in dem Alter können durchaus traumatisierend sein und gerade kleine Kinder geben sich sehr gerne schnell die Schuld dafür, wenn etwas schlimmes in der Familie passiert ist.

Mein Tipp kann hier wirklich nur lauten: Lass Dich vom Hausarzt an einen Facharzt überweisen.

Von Deiner Krankenkasse kannst Du eine Liste mit Ansprechpartnern erhalten, auch das kann hilfreich sein.

Und wenn es ganz aktuell und akut schlimm wird, haben viele größere Krankenhäuser in den Städten auch sog. Kriseninterventions-Teams, die sich um akute psychische Notfälle kümmern.

Such Dir Hilfe. Und sei nicht enttäuscht, wenn Du nicht auf Anhieb Hilfe bekommst, leider leider ist in diesem ach so modernen und reichen Land gerade bei psychischer Betreuung und Hilfe manchmal auch Ausdauer und Geduld gefragt.

Es kann schon sein, dass du das Erlebte nicht verarbeiten konntest und nicht richtig trauern konntest und sich das auf diese Weise äußert. Wenn du eine Fachmännische Meinung haben möchtest, solltest du deinen Hausarzt um eine Überweisung zum Psychologen bitten, du sagst dass du etwas erlebt hast und nicht weißt, wie du damit umgehen sollst. Den Rest beredest du mit dem Psychologen, durch eine Gesprächstherapie kann Menschen oft geholfen werden mit bestimmten Situationen oder Erlebnissen klarzukommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung