Habe das Gefühl meine Familie ist toxisch?
Ich habe echt das Gefühl ich gehöre nicht in meine Familie rein, weil jeder irgendwie toxisch ist und niemand wirklich versucht auch was daran zu ändern. Das ist der Grund, weshalb ich meiner Familie auch nicht mehr vertraue und bereue es, als ich mich ihnen über meine Depression anvertraut habe, da ich nicht möchte, dass sie meine Schwächen kennen.
Hier ein kurzer Einblick, wie meine Familie zurzeit aussieht : Also wir leben zwar jetzt nicht mehr alle zusammen, nur noch zu dritt, aber eigentlich sind wir zu 6 (meinen Vater außen gelassen).
1) Meine Mutter ist eine Person, die gerne den Märtyrer spielt, obwohl man nichts von ihr verlangt hat und jammert über jedes Problem, dass sie sich selbst gefügt hat und möchte auch nichts dagegen unternehmen (in der Opferrolle bleiben). Sie redet oft mit einer meiner Schwestern über meine anderen Geschwister, hinter ihrem Rücken und tut dann auf nett, wenn sie vor ihnen steht. Ich hatte dieses Thema schon mal kurz angesprochen, dass meine Mutter das oft tun würde und meine große Schwester (mit der sie oft tratscht) hat sie verteidigt und gesagt, weil ich die jüngste sei, hätte ich überhaupt keine Ahnung wovon ich reden sollte und mich auch nicht einmischen sollte. Obwohl meine Mutter das auch oft mit mir gemacht hat früher, ich seitdem aber Grenzen setze und sie das nicht mehr tut, aber gut.
2) Meine Schwester (26), sie ist die, die ich grade erwähnt habe. Sie ist das Lieblingskind meiner Mutter, wollte immer, dass ich so sei wie sie und hat mich ständig mit ihr verglichen. Sie war früher oft (auch heute noch manchmal) eine Geldquelle für meine Mutter, eine Schulter zum Ausheulen und das Taxi, dass sie überall hinfährt, weil meine Mutter keinen Führerschein hat und auch keins machen möchte (medizinische Gründe). Sie steht immer hinter meiner Mutter und glaubt alles, was sie sagt, auch wenn es verdreht oder gelogen ist. Das gilt auch für mich, meine Mutter wirkt normal, wenn sie nicht da ist, aber sobald sie uns besucht, beschwert sie sich darüber wie faul ich bin und ihr nicht genug helfe. Obwohl das ganz klar nicht stimmt.
3) Mein narzisstischer Bruder, der aber schon ausgezogen ist, also werde ich nicht über ihn reden. Auch nicht über meine andere narzisstische Schwester (29).
4) Mein geistig behinderter Bruder, der sich in letzter Zeit auch verändert hat (zum schlechten). Wir hatten mal Streit, weil er mich provoziert hatte und ich bin dann ausgerastet. Seitdem ist er zu jedem nett, außer zu mir. Außerdem hat er mich mit unserem narzisstischen Bruder verglichen, den wir beide hassen, obwohl er selbst seitdem er ausgezogen ist versucht so zu sein wie er. Er macht auch sehr viel Krach, ist unhöflich zu meiner Mutter, aber sie liebt ihn trotzdem. Sie nimmt ihn auch in Schutz, wenn wir uns streiten, auch wenn er unrecht hat.
Ich mache mein bestes und werde von meiner Mutter als Zielscheibe benutzt und ich verstehe nicht warum.
Was denkt ihr?
5 Antworten
Vielleicht solltest du mit einer neutralen Person über deine Probleme reden oder dir eine Psychotherapie zur Unterstützung suchen.
Ein schwarzes Schaf gibt es anscheinend in vielen Familien. Dass du es gerade bist, das ist natürlich Pech.
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Ich denke, dass Du eine Beurteilung Deiner Familie unternommen hast und auch reichlich Diagnosen verteilt. Damit mag ich Deine subjektive Wahrnehmung nicht verurteilen - aber wir können natürlich nicht sagen, ob Deine Einschätzung zutrifft, da wir ja nur Deine Einschätzung kennen.
Die Frage ist, was Du mit Deiner Wahrnehmung jetzt machen möchtest. Du nimmst Dich als "schwarzes Schaf" war, aber was heißt das jetzt für Deinen Alltag? Schwarze Schafe können ja auch cool sein, so bisschen Underdogs und ihr Ding machen - oder hast Du beschlossen das ausgelieferte Ding zu sein und dich diesem Schicksal hinzugeben?
Du Arme, ich kann mir wahrscheinlich nicht im Ansatz vorstellen wie das ist, was du beschrieben hast! Aber um Mitleid zu bekommen hast du die Frage ja nicht gestellt also hier mein absolut unqualifizierter Rat:
Ich würde eine nüchterne Neutralität gegenüber meiner Mutter und Bruder usw. herstellen und mich eher in das Umfeld meiner Freunde zurückziehen. Man muss aufpassen das so ein Familienumfeld nicht seinen Charakter vergiftet aber man sollte auch nicht völlig emotionslos werden, das kann unter umständen ebenso gefährlich sein. ruf dir jedes mal wenn jemand dich provoziert ins Gedächtnis, dass die Diskussion es nicht wert ist sich aufzuregen. Tu es vielleicht mit einem Lachen ab oder sag einfach okay, denn du weißt es ja: du hast recht. Da lauert aber eine weitere Gefahr: Arroganz. Mit Arroganz ist wirklich nicht zu Spaßen also bleib auch Kritikfähig und tu nicht alles was dir gesagt wird als Unrecht ab. Denk darüber nach und sei kritisch und ehrlich mit dir selbst, denn wenn du mit dir im reinen bist wirst du ja merken was falsch und was richtig ist. Du musst also auch deine schlechten Eigenschaften anerkennen, aber versink nicht in ihnen!
Wenn du also jetzt von deiner Mutter konfrontiert wirst mit irgendwelchen vergleichen oder was auch immer denk an meine Tips, ob sie dir helfen wirst du dann sehen. Eigentlich wirst du mit dem Rezept unangreifbar:
1 Esslöffel Arroganz
2 Esslöffel ruhige Überlegenheit
3 Teelöffel Verständis für die Probleme der anderen Person
1 kräftige Prise Selbstkritik
20 ml in ein paar Jahren leb ich mein eigenes Leben (kommt darauf an wie alt du bist)
40 g tolle Freunde die dich unterstützen
Schreib mich an wenn ich noch was für dich tun kann ^^ fühle dich seelisch von mir Unterstützt :)
Und du bist ganz normal?!
Ich denke, dass auf deiner Autobahn hunderte von Geisterfahrern unterwegs sind.
Normal anscheinend nicht, aber eher das schwarze Schaf.