An alle Jungs : Freundin aus einer dysfunktionale Familie?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

Ja! 82%
Sonstiges 14%
Jein. 5%
Nein ... 0%

10 Antworten

Sonstiges

Erstmal ist nichts perfekt. Sowas gibt es im Universum einfach nicht. Lebende Eltern sind zwar schonmal gut, aber da muss jeder durch. Alle menschen sterben einmal. Und somit unterscheidet sich eigentlich nichts. Jeder weiß wie schwierig es manchmal sein kann, bzw. jeder kann es wissen.

Was du sagst unterscheidet sich indem, ob man perfekt wirken möchte oder das leben akzeptiert. Mehr arten von menschen sehe ich da nicht.

Denn wenn ich ein Mädchen mag, dann kann mir ihr Verhältnis egal sein, solange unser Verhältnis für alle beteiligten zufriedenstellend ist. Ich sage immer, man heiratet nicht die familie, ausser wenn sie indisch ist:) aber sein wir mal vorsichtig mit Vorurteile... Wenn dich also jemand kennenlernt und aufgrund deiner Verhältnisse, egal ob du im 16.stock plattenbau wohnst, wenn jemand so oberflächlich ist, dann istbder einfach abgehoben und im all. Der hat garnichts mit der echten erde hier zu tun. Sowelche schnappen sich dann immer den nächsten star, wie heidi klum oder die frau von Özil/bushido. Die kommen aus der Spirale garnicht raus, weil sie ja jemand besonderes sein wollen und perfekt. Lieber mit einen 20 jahre jüngeren bill kaulitz als jemand der öffentlich ein nichts ist. Ich meine daran erkennt man doch den kern eines menschen

Ja!

Guten Abend,

sind wir mal ehrlich. Welche Familie ist schon "perfekt". Für mich gibt es das Wort "perfekt" nicht. Es kommt natürlich auf den Charakter des Menschen an und nicht um die Familienumstände.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe sehr viel Erfahrung mit Freundschaften.

Kathalea2015 
Fragesteller
 03.01.2020, 18:57

Hast schon recht, deshalb auch "perfekt" mit den Gänsefüßchen.

Danke für deine Antwort! :)

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Sonstiges

Das weiß ich (29 Jahre) nicht genau.

Ich hatte mal eine Partnerin aus einer Familie, in der irgendwie alles daneben gelaufen war mitsamt Streit, Neid, Kälte und Unfreundlichkeit sowie Geldnot und körperlicher Gewalt; sie ist das Jüngste von drei Mädchen und wurde wohl vor allem durch ihre Mutter hart rangenommen, weil die beiden älteren Schwestern sich wehrten und die Kleinste es noch nicht tun konnte - und kann sagen, dass immer irgendein "schwarzer Schatten" übrig bleibt anhand dieser ganzen Erlebnisse. Das merkte ich auch im Laufe dieser fast fünfjährigen Beziehung immer wieder.

Meine frühere Freundin (33 Jahre) war und ist eine grundsätzlich liebe und angenehme Person, mit der man total viel Spaß haben kann und die ihre Stärken hat, aber es schimmert eben oft in Wort und Tat durch, dass sie aus einer recht problematischen Familie stammt und das hat das Zusammenleben nicht einfacher gemacht. Mit den Jahren wurde das immer ausgeprägter spürbar - nicht so, dass es die Beziehung beeinträchtigt hätte, aber es gab durchaus Momente, in denen es mit ihr sehr schwer war auszukommen ... und das war letztlich, dazu stand sie auch selbst, ein Überbleibsel ihrer Vorgeschichte und ihrer Erziehung. Wir hatten eine tolle Partnerschaft und das meiste war super in Ordnung, aber man merkte immer wieder, wo sie herstammte und was sie mitgemacht hatte, bevor sie daheim ausgezogen war.

Das schuf einige sehr unangenehme Situationen und man konnte ihr noch nicht mal böse sein, aber so etwas steckt immer ganz tief in einem drin und kann nicht "von jetzt auf nachher" rausgenommen werden und eine Therapie dauert lang - und meine Exfreundin vertrat die These, dass sie ganz bestimmt nicht therapiebedürftig ist, obwohl ich mir sicher bin, dass sie es ganz genau wusste es hätte ihr nicht schlecht getan - wenn sie selbstreflektierende Momente hatte, merkte man ihr schon an, wie sie mit sich ins Gebet ging und an Therapien dachte, da hatte sie ganz eigene Formulierungen ... wer sie lang und gut genug kannte wusste, was sie in dem Moment X von sich dachte.

Nach diesen Erfahrungen weiß ich nicht, ob ich das wieder wollen würde; ich bin eigentlich ein belastbarer und langmütiger Mensch, der vieles ertragen kann und dem mal empfohlen wurde Grundschullehrer zu werden, aber wenn in einer Beziehung jemand unbehandelte psychische Probleme hat und sich das dauernd irgendwie zeigt, selbst bei banalen Gesten im Alltagsleben, weiß ich nicht, ob ich das wieder wollen würde.

Ich kenne zum Beispiel auch Erwachsene deutlich Ü50, die Opfer falscher Erziehung sind und mit denen man im Alltag nicht klarkommen kann oder immer aufpassen muss, dass man nicht mit ihnen in Streit gerät bzw. die ihre eigenen Erfahrungen nie aufarbeiteten und dadurch unleidliche Menschen sind, die man am besten vermeidet. Denn alles hinterlässt Spuren, wirklich alles, auch die Familienkonstellation in der man aufwuchs. Teilweise kommt so etwas erst mit den Jahren zum Vorschein und je älter die Menschen werden, umso mehr prägen sich negative wie positive Charaktereigenschaften, Prägungen oder Gedanken aus.

Ich weiß es daher nicht ... denn je älter die Menschen werden und je länger sie erlebtes Leid auch aus der Familie mit sich herumschleppen, umso unerträglicher können sie am Ende werden.


Tamtamy  04.01.2020, 08:43

Deine Antwort hat mich beeindruckt! Sehr offen und mit Herz.

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rotesand  04.01.2020, 12:14
@Tamtamy

Vielen Dank!

Ich habe zu ihr auch wieder Kontakt, das ist alles in Ordnung und man merkt auch, dass wir beide älter wurden/reifer wurden und manches anders sehen als noch vor ca. 3-5 Jahren (Trennung Februar 2017). Manchmal kommt es schon durch, wie sie aufwuchs - ich denke auch, dass ihre Versuche, immer die Beste sein zu wollen, von Minderwertigkeitskomplexen durch das Elternhaus kommen. Wenn sie mal einen selbstkritischen Moment hat, klingt auch raus, dass ihr das bewusst ist, sie aber im Alltag doch nicht so stark ist, um das zu vergessen, wie sie es gern wäre.

Inzwischen weiß auch, warum sie meinen Kumpel Herbert immer gemieden oder mit spitzen Fingern behandelt hat. Als Tankstellenpächter mit eher lauter (aber herzlicher) und zupackender Art und manchem derbem Witz hat er sie wahrscheinlich zu sehr an das Milieu erinnert, aus dem sie kommt und aus dem sie regelrecht flüchtete, als sie studierte. Damals wertete ich das als Arroganz, inzwischen weiß ich, da steckt viel mehr dahinter. Sie wollte auch nie drüber reden, wenn es um Herbert ging und ich wissen wollte, was sie an ihm stört - nur wusste ich es damals nicht und konnte mir keinen Reim darauf machen.

Aber das muss man erstmal spüren - und bis dahin ist es oft ein weiter Weg, den nicht jeder aushalten kann und bei dem ich auch nicht weiß, ob ich ihn nochmal gehen würde. Mit meiner Exfreundin vielleicht schon, weil ich da weiß, wie ich reagieren muss und wie es gemeint ist da ich ihre Vita kenne - aber nicht mit jemandem, den ich noch nicht kenne und dessen Vorgeschichte erst mal aufgearbeitet werden muss. Denn das war in der Beziehung oft "des Pudels Kern" und nicht witzig.

Ich hoffe immer noch, dass ich ihr helfen kann, weil sie trotz mancher Probleme, die aus diesem Aufwachsen resultieren, eine tolle Person ist, die durchaus ihre ganz starken Seiten hat.

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Sonstiges

Du kannst sehr sozial sein, wenn du aus einer zerrütteten Familienstruktur kommst und umgekehrt auch.

Es kommt nicht darauf an woher jemand kommt......es kommt drauf an wo er persönlich steht.......und wohin er geht.

Das kann man nur beurteilen wenn man den Menschen kennen lernt.

Ja!

Ich bin zwar eine Frau... aber die Familie sagt nichts über den Charakter einer Person aus.