Hab ich mich in dieser Situation auf der Autobahn richtig verhalten?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Dies überforderte mich, da hinter mir auch noch viele Fahrzeuge auf die Autobahn wollten.

Regel Nummer eins: Du bist in erster Linie für dein eigenes Fahren verantwortlich. Und wenn das funktioniert, kannst du dir Sorgen um andere machen.

Sprich: Eine erste Priorität ist, dass dein Auffahrmanöver korrekt abläuft.

Beim Auffahren auf die Autobahn habe ich vor mir einen Fahrzeugführer beim Einfädeln gehabt, der nicht schneller als 60 km/h beschleunigte und dann irgendwann auf die normale Spur rüberzog.
So entschied ich mich auf dem Einfädelungsstreifen zu bleiben und Gas zu geben, rechts am „langsamen“ Fahrzeug vorbei und dann vorsichtig vor ihm einzuscheren.

Soweit nachvollziehbar. Auf die Idee hätte ich auch kommen können, zumal ja klar ist dass die rechte Autobahnspur vor der Schlaftasse frei ist. Ist mit entsprechend motorisiertem Auto auch nur ein kurzer Tip aufs Gaspedal.

Nur:

Dabei befuhr ich leider auch den Standstreifen.

Das ist halt keine Option.

Wenn du dein Überholmanöver nicht bis zum Ende des Beschleunigungsstreifens abschließen und nach links rüber wechseln kannst, dann fällt das rechts überholen halt flach und du musst dich wohl oder übel mit 60 hinter der Schlaftasse einordnen.

Dementsprechend war es falsch, was du gemacht hast!

Aber Fehler passieren und zum Glück kam hinter dem Beschleuniungsstreifen kein Brückenpfeiler oder so, sondern ein Seitenstreifen und es ist nichts Schlimmes passiert. Nächstes Mal weißt es besser.

was ist, wenn es eine falsche Reaktion war und der „langsame“ Autofahrer zeigt mich an? Was erwartet mich?

Ein extrem unwahrscheinliches Szenario. Wenn man jeden anzeigen würde, der im Straßenverkehr irgendwas falsch macht, käme man als Rentner nicht mehr mit dem Papierkram hinterher.


terminator112 
Fragesteller
 14.07.2023, 14:40

Vielen Dank! Im Prinzip könnte dann nur das Fahren auf dem Standstreifen zur Last gelegt werden?

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JochenOWL  14.07.2023, 14:56
@terminator112

Das Fahren auf dem Standstreifen unter Beachtung gewisser "Spielregeln" nicht.

Siehe meine Antwort

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Was erwartet mich?

Warscheinlich nichts weil niemand dich da irgendwie anschwärzt.

Das man beim beschleunigen auf dem Beschleunigungstreifen rechts überholt ist durchaus nicht ungewöhnlich. Wenn du nen lastwagen neben dir hättest bist du ja gezwungen das zu tun.

Die alternative wäre gewesen einfach hinter ihm zu bleiben und gemeinsam mit ihm einzuscheren wenn platz ist und dann sobald frei ist auf die mittelspur zu gehen.

Wobei wenn von hinten nen LKW kommt ich nicht unbedingt das risiko eingehen würde das der mich wohlmöglich übersieht weil ich mit 60 auf der autobahn rumschleiche. Warnblink wäre ggf. hilfreich wenn verkehr von hinten kommt.

Das was du gemacht hast darf man so eigentlich nicht. Es ist korrekt das man am ende des beshcleunigungstreifens anhalten müsste. Ist aber eine absolut dumme idee weil man dann vom stand aus einscheren müsste wenn in der nebensppur fahrzeuge mit 90 oder mehr an einem Vorbei rauschen.

Im endeffekt noch besseres verhalten als der Idiot der meint mit 60 auf die rechte spur wechseln zu müssen...


RedPanther  14.07.2023, 14:24
Das man beim beschleunigen auf dem Beschleunigungstreifen rechts überholt ist durchaus nicht ungewöhnlich. Wenn du nen lastwagen neben dir hättest bist du ja gezwungen das zu tun.

Warum ist es keine Option, hinter dem LKW einzufädeln?

Und was mache ich mit einem weniger spurtstarken Fahrzeug (z.B. wenn ich selbst einen LKW fahre), wenn ich neben einem LKW auf der Beschleunigungsspur bin... und deiner Meinung nach gezwungen bin, zu überholen?

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FouLou  14.07.2023, 14:27
@RedPanther

Äh- Natürlich ist es auch eine option. Doofe wortwahl.

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JochenOWL  14.07.2023, 14:53
@RedPanther

In dem Punkt, also zwei LKW nebeneinander, hättest du Recht - wobei der eine LKW dem anderen wahrscheinlich Platz machen würde.

Kommt halt, wie so oft, auf die aktuelle Situation an.

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tomaushamburg  14.07.2023, 14:48

korrekt, im allgemeinen drückt die Polizei dabei ein Auge zu, weil es die bessere Option ist, auf dem Standstreifen weiter zu beschleunigen, als plötzlich auf dem Beschleunigungsstreifen zu bremsen. Es ist übrigens durchaus erlaubt, ein auf der Autobahn fahrendes langsames Fahrzeug rechts zu überholen, solange man sich auf dem Beschleunigungsstreifen befindet.

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FouLou  14.07.2023, 14:54
@tomaushamburg

Wenn man dann meint noch 5 andere aufm Standstreifen zu überholen sieht das dann anders aus. Gibt n punkt und kostet 150€ oder was das was. XD

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Also, du brauchst dir keinen Kopf zu machen, da kommt nichts nach.

Grundsätzlich, unter Beachtung der StVO hat @pony Recht.

ABER Folgendes sollte man wissen:

Auf der Einfädelungsspur (Beschleunigungsstreifen) darf grundsätzlich schneller gefahren werden, als auf der eigentlichen Fahrbahn, also der rechten Spur.

Außerdem wird es - entgegen der StVO - nicht nur geduldet, sondern sogar empfohlen, (ja, auch von der Polizei... ) den Standstreifen solange zu befahren, bis man eine entsprechend große Lücke zum Einfädeln gefunden hat oder von einem freundlichen Autofahrer reingelassen wird.

Dadurch soll vermieden werden, dass plötzlich einer, am Ende der Beschleunigungsspur, eine Vollbremsung hinlegt, weil er noch nicht einfädeln konnte und dadurch ein Auffahrunfall entsteht....

Es ist allerdings verboten die Standspur, in diesem Zusammenhang, dazu zu verwenden, noch einige Fahrzeuge zu überholen, die sich auf der eigentlichen Fahrbahn (rechte Spur) befinden, bevor man eingefädelt.

Das wäre nur mit Sonder-/Wegerechten erlaubt....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung und sehr vielseitige Interessen

überholen über den standstreifen ist aber sowas von verboten...

notfalls muss man am ende der beschleunigungsspur halt anhalten, um sich einzufädeln. es gilt das prinzip der gegenseitigen rücksichtnahme.


RedPanther  14.07.2023, 14:22
notfalls muss man am ende der beschleunigungsspur halt anhalten, um sich einzufädeln.

...und da jedem halbblinden Schimpansen klar ist, dass man erstens keine Chance hat, aus dem Stand in den fließenden Autobahnverkehr einzufädeln (d.h. bis Mitternacht dort stehen bleibt) und zweitens so ein stehendes Hindernis auf dem Beschleunigungsstreifen eine akute Unfallgefahr darstellt, sind sich inklusive Verkehrspolizei alle Seiten einig, dass man lieber nochmal ein paar Meter weiter über den Standstreifen fährt, als in die Eisen zu steigen.

Dass man das nicht zum Überholen tun darf, ist hingegen klar.

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