Gymnasium oder Realschule bei eingeschränkter Gymnasialempfehlung?
Unsere Tochter besucht die 4.Klasse einer Grundschule und wir müssen uns in den nächsten Wochen für eine weiterführende Schule entscheiden. Sie hat eine Realschulempfehlung mit eingeschränkter Gymnasialempfehlung bekommen. Sie hat in den relevanten Fächern folgende Noten--Deutsch: 2, Sachkunde:2 (wobei dort nicht ein schriftlicher Test gelaufen ist),Mathe:3. Der Rest ist 2, bis auf Englisch :1 und Musik:3. Seitens der Lehrerin wurde uns gesagt, dass unsere Tochter Struktur braucht und sie daher die Realschule empfehlen würde. Wir sind aktuell ziemlich zwiegespalten. Haben uns beide Schulen angeschaut, rein von der Präsentation kam das Gymnasium deutlich besser bei weg. Ich für meinen Teil habe das Gefühl, dass meine Tochter sich am Gymnasium wohler fühlen würde, vielleicht lasse ich mich da aber auch zu sehr von ihr leiten, denn sie möchte unbedingt auf das Gymnasium. Allerdings möchte ich natürlich auch nicht, dass sie nach ein paar Monaten total demotiviert ist und die Schule für sie keinen Spass mehr macht. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, wie habt Ihr letztendlich zu einer Entscheidung gefunden?!
Mittlerweile ist unsere Tochter in der 7.Klasse am Gymnasium und hat einen Notendurchschnitt von 2,1 . Sie erarbeitet sich noch alles selbst, wir unterstützen sie lediglich etwas vor den Mathearbeiten beim Lernen. Wir sind sehr zufrieden mit ihr und wahnsinnig stolz auf sie.
Mittlerweile ist unsere Tochter in der EF und gehört mit einem Durchschnitt von 1,3 zu den Jahrgangsbesten. Ich habe aus dieser Entscheidung gelernt, dass man selbst auf sein Bauchgefühl hören sollte und auch das Kind mit in die Entscheidung einbeziehen sollte. Sie fühlt sich immer noch wohl an der Schule und ist selbst sehr motiviert (manchmal sogar zu viel).
10 Antworten
Wenn sie selbst aufs Gymnasium will, solltest Du sie auch dort hin gegen lassen !
Ich hatte damals deutlich eine Gymnasialempfehlung, aber meine Eltern haben mich nur auf die Realschule geschickt. Ich habe zwar Abitur und Uniabschluss erreicht, aber hasse diese Realschulen bis heute !
Die haben eigentlich die Philosophie die Schüler nur für eine Berufsausbildung fit zu machen. Alles was zu sehr in Richtung Wissenschaftlichkeit geht, wird zum Teil einfach weggelassen (Reduktion und Transformation nennt man das in der Fachsprache). Nur die besten sollen dann eigentlich noch zum Abitur kommen !
Daraus resultieren aber grobe Ungerechtigkeiten und Lernrückstände gegenüber den Gymnasiasten. Mit dem mittlerem Schulabschluss kann man heutzutage auch nicht mehr jeden Lehrberuf ergreifen, wie ursprünglich mal geplant, da ein Grossteil der Schüler die dann nicht zum Gymi dürfen, erstmal auf eine FOS oder Höhere Berufsfachschule gehen. Da kann man aber besser gleich zum Gymi gehen, als hinterher dem Abitur nachzulaufen.
Deiner Tochter sollte aber klargemacht werden, dass die ersten zwei Jahre nur eine Erprobungstufe sind und sie damit rechnen muss, das Gymnasium wieder zu verlassen. Leider ist der Entscheidungszeitpunkt natürlich viel zu früh, aber die Politiker und der Philologenverband wollen das ja unbedingt so.
Also ich hatte damals die selbe Empfehlung, was daran lag das ich ein recht schüchternes Kind war, was nicht viel gesagt hat.
Eine Empfehlung für eine Schulform ist erstmal keine Intelligenzeinstufung. Gibt halt Characktereigenschaften die einem im Schulleben Probleme bereiten können, still, zu dolle aufgedreht usw. Heißt nicht das dass Gymnasium nicht machtbar ist, nur das es bedenken gibt.
In meinem Fall war es glaube ich die falsche Entscheidung. Ich war als Kind welches eine echt gute Klasse hatte, mit den Assis auf der Realschule total überfordert, wurde am Anfang gemobbt. Mitschüler haben mich als svhlau beschrieben, aber die Noten waren auch nur mittelmäßig, weil ich oft einen auf Krank gemacht habe. Das Klientel was sich unterhalb des Gymnasiums rumtreibt ist teils echt Schmutz.
Andererseits hat mich das abgehärtet, und ich habe viel gelernt. Abi habe ich dann auf der Gesamtschule gemacht, und anschließend habe ich kein Studium angefangen, wo ich eigentlich immer der beste des Jahrgangs bin, daher würde ich sagen hat sich der Schmerz am Anfang gelohnt.
Meine Eltern haben damals mich entscheiden lassen, was ich möchte bei mir war es zwar eine Entscheidung zwischen Haupt- und Realschule, trotzdem denke ich das ich mich gut entschieden hab. Ich hab mich für die Hauptschule entschieden, da meine Freundin auch dort hin musste... was vielleicht dumm war, allerdings im Nachhinein bin ich und meine Eltern sehr zufrieden habe die Realschule nachgeholt und das Abi zwar nur angefangen aber immerhin :-P
Und wenn eure Tochter eher zum Gymnasium tendiert, würde ich sie das machen lassen.. sie muss sich eben klar sein, dass Mathe auf dem Gymnasium noch mal eine ganz andere Sache ist, vorallem wenn einem das logische Denken nicht so liegt.. andererseits hat meine besagte Freundin von der Hauptschule das Abi auch geschafft und sie war schlechter in Mathe damals :-) & studiert jetzt. Man muss sich dann eben einfach hinsetzten und lernen.
Wichtig ist nur das sich eure Tochter wohl fühlt und gern zur Schule geht, so seh ich das...
Hoffe ich konnte weiter helfen.
Ich würde sie auf der Realschule anmelden. Abitur kann sie danach immer noch machen.
Ich würde die Realschule empfehlen den nach Klasse 10 ist noch garnichts entschieden.