gute teleskope

7 Antworten

Um mich den Vorrednern anzuschließen: Ja, du kannst auch mit bloßem Auge zum Mars gucken. Du kannst sogar noch viel weiter sehen. Bis in die tiefen unserer Galaxis und wenn der Standort dunkel genug ist, sieht man mit bloßem Auge sogar Andromeda, unsere Nachbargalaxie. Die Frage, wie weit man mit einem Teleskop sehen kann macht also keinen Sinn ;-)

Ich denke du willst Strukturen auf dem Mars sehen etc. Das könnte vielleicht klappen. Dazu musst du aber wichtiges wissen.

Es mag manchen vielleicht nicht gleich in den Sinn kommen, aber bevor man sich ein Teleskop kauft, sollte man sich klar machen, wie ein Teleskop überhaupt funktioniert und was man damit beobachten kann.

Das wichtigste an einem Teleskop ist die Öffnung (also der Durchmesser des Hauptspiegels bei Spiegelteleskopen bzw. der Durchmesser der Linse bei Linsenteleskopen). Je größer die Öffnung, desto mehr Licht kann gesammelt werden und desto höher ist das Auflösungsvermögen. Das Lichtsammelvermögen ist wichtig für Lichtschwache Objekte (Nebel, Sternhaufen, Galaxien, allgemein als Deepsky-Objekte zusammengefasst). Das Auflösungsvermögen ist in erster Linie wichtig für die Beobachtung von Planeten, Mond, und Doppelsternen. Man sollte also immer darauf achten möglichst viel Öffnung zu bekommen. Sie wird in mm angegeben und steht bei der Teleskopbeschreibung vor der Brennweite.

Bspl.: 150/1200 Teleskop -> 150mm Öffnung; 1200mm Brennweite. Die Maximale sinnvolle Vergrößerung ergibt sich aus der Öffnung in mm x 2. Bei unserem Beispiel wären das 150x2=300. Geht man höher, wird das Bild immer dunkler und unscharf. Irgendwann ist aufgrund der Atmosphäre ohnehin Schluss. Mit einem Teleskop mit 500mm Öffnung könnte man nur noch theoretisch eine Vergrößerung von 1000x erreichen.

Hohe Vergrößerungen setzt man nur beim Mond und den Planeten ein. Für Deepsky-Objekte werden in den meisten Fällen niedrige Vergößerungen genommen, weil dann das Bild viel heller ist. Vergrößern tun die Okulare. Sie haben wie das Teleskop auch eine Brennweite. Man berechnet die Vergrößerung des Okulars, indem man einfach die Teleskopbrennweite durch die Okularbrennweite teilt.

Das waren schonmal die wichtigsten technischen Informationen, die bei der Beobachtung und auch schon beim Kauf helfen.

Neben den technischen Aspekten, über die man Bescheid wissen sollte, ist es auch sehr hilfreich, wenn man sich schonmal mit dem Sternenhimmel etwas auskennt. Da reichen schon einfache Dinge, wie die wichtigsten Sternbilder und der aktuelle Stand der Planeten.

Ohne gewisse Grundkentnisse über den Sternenhimmel und was man in einem Teleskop überhaupt sehen kann und was nicht, wird man auch mit dem teuersten Gerät erstmal dastehen und gar nichts finden außer Sterne, Sterne und nochmals Sterne (und den Mond sofern er gerade zu sehen ist). Man wird wahrscheinlich beeindruckt sein, wie viele Sterne man plötzlich erkennen kann, wenn man das richtige Okular verwendet, aber so manch einer war schon enttäuscht, weil er gar nicht deren Oberfläche erkennen konnte und weil es außer der vielen Punkte gar nichts zu sehen gab. Wo sind die bunten Nebel und Galaxien? Wo sind die prächtigen Planeten unseres Sonnensystems, wie man sie immer auf Weltraumfotos bewundern kann?

Wer sich richtig vorbereitet hat, weiß, dass diese Bilder, wie man sie kennt, nicht dem Blick durchs Teleskop entsprechen, dass die vielen Nebel und Galaxien meist nur als graue, fast strukturlose flecken zu sehen sind. Ihr Licht ist so schwach, dass man die Farben nur mit Hilfe fotografischer Langzeitbelichtung erkennen kann. Planeten geben schon mehr her. Sie erscheinen als kleine Scheibchen, auf denen man bei guten Bedingungen auch Oberflächendetails erkennen kann. Leider haben wir nur acht Planeten. Auf einem Leben wir, bleiben also 7 übrig. Nur blöd, dass Uranus und Neptun so weit weg sind, dass sie in kleinen Teleskope "nur" als Punkte zu sehen sind. Da bleiben noch Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Einigermaßen groß sieht man von denen fünf allerdings nur Venus, Jupiter und Saturn. Hinzu kommt, dass sich die Erde und die anderen Planeten nunmal um die Sonne drehen und dadurch nicht immer zu sehen sind. Und das Wichtigste: Alle Objekte, die dort oben zu sehen sind, muss man erstmal finden. Zum Glück kennt der vorbildliche Einsteiger schon viele Sternbilder, was die Suche mit der Sternkarte bedeutend erleichtert. Aber glaub mir, wer den Saturn zum ersten mal live durch ein gut eingestelltes Teleskop erblickt, ist erstmal baff ;-) Das sind solche Dinge, die muss man gesehen haben. Auch wenn der Blick durchs Teleskop ganz anders ist wie man es von den Fotos kennt, ist es etwas ganz besonderes, neues, was man durch kein Bild ersetzen kann.

So nach dem ganzen Geschwafel gibt's natürlich auch noch eine Empfehlung. Zunächst aber noch ein paar informative Links für dich im Anhang.


Astronomieguru  31.12.2012, 09:22

www.teleskop-express.de/shop/index.php?manufacturers_id=21&sort=&XTCsid=752bef4a577b600823f2e32b73e81108&filter_id=57

Beim ersten Link siehst du so genannte Dobson Teleskope. Das sind Teleskope, die stabil auf einer drehbaren "Rockerbox" sitzen. Der große Vorteil ist hier die einfache Bedienung und der Preis. Viele Sternfreunde und auch ich selbst nutzen so ein Teleskop.

Im zweiten Link findest du Linsenteleskope und im dritten die Spiegelteleskope. Wenn es sich nicht im einen Dobson handelt, achte darauf, dass das Teleskop mindestens eine eq-2 Montierung hat. Eine eq-1 ist eigentlich immer zu schwach.

Über die verschiedenen Teleskoptypen und Montierungen kannst du dich auch in meinen Links informieren.

Um endlich auf den Punkt zu kommen: Meine Empfehlung ist das Sky-Watcher 150/1200 Dobson. Spare lieber nochmal 60€. Es wird sich lohnen! Damit hättest du ein Teleskop mit dem du lange glücklich sein kannst.

LG

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Astronomieguru  31.12.2012, 10:02
@pflanzengott

Danke! Wenn ich einmal anfange kommen immer mehr Aspekte dazu, die ich unbedingt auch schreiben muss ;-)

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Hellstorm  31.12.2012, 15:07

Oha, da hat sich aber einer verdammt viel Mühe gemacht. :)

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Astronomieguru  31.12.2012, 15:22
@Hellstorm

Ach...danke fürs Kompliment übrigens ;-)

Mich nervt nur, dass man hier jeden Link einzeln posten muss. Das macht alles nur unnötig lang.

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Bresser ist eine gute Marke. Bis zum Mars kannste auch mit bloßem Auge gucken.


Furzfinger 
Beitragsersteller
 30.12.2012, 23:53

ich hab den aber noch nie entdeckt

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DoubleBuckel  30.12.2012, 23:57
@Furzfinger

Du musst die aktuelle Position im Internet nachgucken. Der erscheint als heller "Stern" am Himmel, oft auch leicht rötlich.

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pflanzengott  31.12.2012, 09:56
@DoubleBuckel

Naja wirklich hell ist der leider nicht. Du erkennst ihn mit bloßem Auge als schwachen roten Lichtfleck :)

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DoubleBuckel  31.12.2012, 23:17
@pflanzengott

Naja ein "Vollmars" kann eine Helligkeit von mag -2,9 erreichen, das ist heller als der Sirius. Außerdem flackert er nicht im Gegensatz zu Sternen. Sterne flackern, Planeten nicht.

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Du findest sehr gute Teleskope auf Amazon. Die haben sogar ein ultra Sortiment von guten Teleskope! Den hier habe ich mir z.B vor kurzem in meiner Sammlung neu gekauft: http://www.amazon.de/gp/product/B007XOC1XU/ref=as_li_qf_sp_asin_il_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=B007XOC1XU&linkCode=as2&tag=ohnecontent-21&linkId=MZD2Q2ZWOVMX4GNX ! Meiner Meinung nach auch einer der besten, wobei ich für den ein oder anderen einbisschen mehr gezahlt habe-.- Viel Spaß :)

Um bis zum Mars zu schauen, brauchst du kein gutes Teleskop.

Das geht schon mit bloßem Auge oder einem normalen Fernglas.


Furzfinger 
Beitragsersteller
 30.12.2012, 23:58

ich will aber mehr sehen als nur ein kleiner fleck

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Rolf42  31.12.2012, 00:03
@Furzfinger

Viel mehr als einen kleinen Fleck wirst du aber nicht sehen, wenn du höchstens 200 Euro ausgeben willst.

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