Stabil ist die Erdkruste nur insofern, als dass sie sich in einem isostatischen Gleichgewicht mit dem darunter liegenden Erdmantel befindet. Dafür gibt es zwei Modelle, die auch erklären, warum die Erdkruste an einigen Stellen nur 5 km dick ist und an anderen bis zu 80 km.
- Wenn sich die vertikale Masse der Lithosphäre erhöht (zb. durch Gebirgsbildungsprozesse), taucht sie tiefer in die Asthenosphäre ab als verglichen leichtere Massen um ein isostatisches Gleichgewicht herzustellen.
- Wenn sich die vertikale Masse der Lithosphäre erhöht, ändert sich die Dichteverteilung in einem Gebirge so, dass alle auf der Asthenosphäre auflastenden Massen gleichermaßen tief in den Mantel eintauchen.
In dieser Abbildung ist das graphisch veranschaulicht. Die Realität befindet sich offenbar irgendwo zwischen diesen beiden Modellzuständen.
Um das besser zu verdeutlichen: Stell dir vor du stellst eine leere Plastikflasche, senkrecht in ein mit Wasser gefülltes Becken. Die Flasche entspräche der Erdkruste und das Wasser dem oberen Teil des Erdmantels (Asthenosphäre). Wenn du jetzt Wasser in die Flasche füllst wirst du bemerken, dass sie zunehmend tiefer in das Wasser eintaucht. Irgendwann ist ein perfekter Füllstand erreicht, sodass die Flasche senkrecht im Wasser steht und dabei weder umkippt, noch untergeht. Dies entspräche einem isostatischen Gleichgewicht zwischen den Massen der Erdkruste und dem Erdmantel, nach Modell 1.
Isostatisches Gleichgewicht bedingt aber noch keine Stabilität im mechanischen Sinn. Das Auftreten von Erdbeben, submarinem Vulkanismus und der Krustenbildung entlang der MOR spricht eben gerade dafür, dass die Erdkruste an einigen Stellen instabil wird und infolge auftretender tektonischer Spannungen "aufreissen" kann.
Lg