Graupapagei in Stadtwohnung
Hallo
hat jemand erfahrung mit graupapageien in einer stadtwohnung? is das gut möglich? habt ihr probleme mit den nachbarn? oder geht das mit der lautstärke der tiere
mfg
2 Antworten
Ich hatte Blaustirnamazonen. Eine meiner Nachbarinnen hatte bis zu ihrer Heirat in ihrem Heimatland selbst solche Tiere. Sie wunderte sich darüber dass meine Tiere nie zu hören seien. Höchstens Gespräche in normaler Lautstärke führten sie. Ganz nebenbei erfuhr ich so dass die Viecher neben Deutsch und Spanisch noch Nederländisch beherrschten.
Ich hatte mir zunächst zu unserem Hund ein Tier besorgt. Dieses zeigte eindeutig dass der gekaufte Käfig zu klein war. Und er wollte unbedingt mit Gassi gehen. Also kam erst mal so eine Vogelleine aus Metall an den Ring. Diese Dinger sind binnen zwei Minuten entfernt wenn so ein Schnabel es will. Ich also in einen Baumarkt und Hund und Vogel verschiedenste Alternativen gezeigt bevor ich eine kaufte. Wir einigten uns auf Hanfschnur. Diese wurde zukünftig um einen Fuß geknotet. Nach einem Ausflug natürlich wieder entknotet. Mit Hund und Vogel bin ich dann täglich raus außer im Winter. Dann wurde die Voliere gebaut. 2 x 2 x 1 m mit einer Tür die verschließbar war. Stabil genug dass sich Äste darin aufhängen ließen. Da ich mit dem Tier täglich unterwegs war waren wir auch Gespräch. So erfuhr ich von einer Abgabe zu der wir hinfuhren. Die beiden Vögel verstanden sich sofort. Mir scheint auch bei Graupapageien ist wichtig dass die Vögel sich mögen. Wo Bäume und Sträucher geschnitten werden mussten fragte ich nach ob ich den Schnitt haben könnte. Der kam dann in die Voliere. Dann wurde mir erklärt dass Tierärzte von Vogelhaltern darum gebeten werden gesunde Tiere zu töten. Einige Kleinvögel kamen auf diese Weise mit in die Voliere. Mir schien damit waren die Großen ein wenig beschäftigt. Ansonsten gab es damals noch Schulfernsehen welches sie regelmäßig nicht nur ansahen sondern auch kritisierten im Bedarfsfall. Sie bestimmten wann ich zu schlafen habe und wann es Zeit wurde aufzustehen. Wir haben manche Diskussion geführt. Daran bin ich nicht gestorben aber ich habe dazu gelernt. Wir gingen gemeinsam in die Zoohandlung ihr Futter einkaufen und auf den Markt falls sie eigene Wünsche hatten. So wurde uns dann eines Tages eine dritte Blaustirnamazone anvertraut die zuvor massiv misshandelt worden war. Sie kam in einem eigenen Käfig der durchaus angemessen groß war. Ich meine 1,20 im Würfel. Diese Dame schrie eine Weile. Sie war gewöhnt nur menschliche Nahrung zu erhalten, lehnte artgerechte Ernährung ab. Dann konnte sie auf einem Auge nur noch 20%, auf dem anderen nur noch 40% sehen. Zudem war sie kurz vor dem Hungertod. Und hatte Alpträume. Die Flügel waren ihr gebrochen worden. Naja. Nach einigen Wochen ging auch sie mit ins Auto und spazieren auf meiner Schulter. Bis sie eines schönen Tages in einen Baum abhob. Da kam sie aber nach einer gefühlten Stunde wieder von zurück zu mir.
Ich habe mich täglich zwei Stunden mit den Tieren beschäftigt. Ich habe ihnen vorgelesen, die Geschichten mit ihnen besprochen. Die wöchentliche Dusche wollte jedes Tier anders haben. Und immer nur auf eigenen Wunsch.
Wo ich jetzt wohne wohnte gegenüber eine Blaustirnamazone die mit mir ins Gespräch kommen wollte. Damit waren ihre Eigentümer aber nicht so einverstanden obwohl sie nicht laut wurde. Nun ist sie weg. Vögel kommunizieren viel über Körperhaltung, Kopfhaltung und die Augen. Mit meinen Vögeln war ich mir einig: Ich hatte sie gekauft und damit hatte ich mich verpflichtet ihre Sprache zu erlernen und ihnen ihre Bedürfnisse und so weit als möglich ihre Wünsche zu erfüllen.
Hallo! Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen. Ich selbst habe 8 Papageien, von denen die Amazonen ab und an d. h. morgens und abends ziemlich laut werden können aber das ist nie lange. Ich würde Dir empfehlen, die Nachbarn zu fragen und wie gesagt, Pärchenhaltung ist Voraussetzung. MfG