Glaubt ihr die Kindheit prägt sehr stark wie wir später einmal werden?

6 Antworten

Ja, unsere Kindheit prägt uns. Die Phase, in der wir anfangen, eigenständige Interessen zu entwickeln ist die Zeit, in der wir psychisch am formbarsten sind.

Gerade die Zeit in der Schule, also zw. 6 und 18 Jahren, ist psychologisch erwiesen die Zeit, in der wir am meisten unter Einflüssen wachsen, aber auch leiden können.

Ich für meinen Teil komme aus einem sehr strengen, leistungsorientierten Elternhaus und hatte gelinde gesagt eine grausame Schulzeit, knapp ein Jahrzehnt mobbing vom feinsten, mentale und körperliche Gewalt, in der Schule und zuhause, meine Eltern (meine Mutter) haben mich noch häufig geschlagen, teilweise auch mit Fäusten gegen den Kopf.

Die Abneigung meiner Mitmenschen mir gegenüber und ihre Tyranneien haben dafür gesorgt, dass ich heute emotional ein Wrack bin, nicht vertrauen kann und unter jeder Form der Ablehnung leide wie der sprichwörtliche Hund. Ich beziehe jede negative Stimmung anderer Menschen auf mich und suche die Schuld sofort bei mir, auchw enn mein Gegenüber quasi nur wegen Kopfschmerzen nicht gut drauf ist.
Dauernd stelle ich mir die Frage, was ich nur falsch gemacht habe und wenn jemand eine Aufgabe für mich hat, lasse ich alles stehen und liegen und bin für denjenigen sofort da, denn ich will nicht so sein, wie die Menschen meiner Vergangenheit.
Ich will nicht leistungsorientiert von Menschen verlangen, immer besser zu werden, ich will niemanden allein lassen und vor allem will ich niemanden weh tun und dieses gute Herz, das ich mir - wie auchi mmer - behalten habe... Leidet, denn Menschen nutzen es gerne aus.

Und wenn ich dann mal nicht mehr vertrauen oder helfen mag, bin ich sofort die Böse, weil ich keinen Nutzen mehr habe.

Inzwischen träume ich nur noch vorsichtig von Freundschaften und Bindungen und belasse es bei diesen Träumen, denn meine Größte Angst ist es, Menschen weh zu tun...


natixat 
Beitragsersteller
 13.09.2023, 09:57

Meien Kinheit sah auch ähnlcih aus ich fühle ähnlichen Schmerz und es tut mir sehr leid, dass du so leiden musstest und es ist schön das du trozdem versuchst das Beste draus zu machen. Ich persönlich habe Bindungsängste ich finde es allegmein schwerer auf Menschen zuzugehen. Mittlerweile bin ich froh mehr Freiraum und Zeit für mich alleine zu schaffen, als mir treffen aufzuzwingen, wenn du verstehst. Ich hoffe irgendwann kann man mit der Vergangenheit einigermaßen abschließen und ein besseres Leben aufbauen.

ShadowTaking  13.09.2023, 10:20
@natixat

Ich verstehe verdammt gut! Es hat uns geprägt und wird immer ein Teil von uns sein, denn nur so sind wir, wer wir sind.
Ich werde nie der lebenslustige Partyclown werden, ich werde immer in Selbstzweifeln ertrinken und die Fehler bei mir suchen, aber ich werde lernen, damit zu leben.
Es ist ein doofer Vergleich, aber jemand im Rollstuhl lernt auch, damit zu leben. Und weil mein Kopf eben "behindert" ist, bzw. gestört, muss ich damit umgehen lernen.

Glaubt ihr die Kindheit prägt sehr stark wie wir später einmal werden?

Ganz sicher ist das so. Wer in seiner Kindheit beispielsweise keinen Respekt vor Älteren erfahren hat, lernt es nicht mehr. Eine Zunahme von respektlosem Verhalten kann man überall erkennen.


natixat 
Beitragsersteller
 13.09.2023, 10:11

Das ist sehr schade

Natürlich beeinflusst stellt die Kindheit die weichen, was für eine Art Mensch man werden kann. Über unser Verhalten, unsere Taten und Moral geben wir ihnen mit, wie wir sind und das übernehmen sie.

Ich habe nie etwas über Gefühle und Emotionen gelernt und und fällt es mir schwer, es bei meinen Kindern anders zu machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Kindheit prägt einen Menschen nachhaltig.

Korrekturen und Veränderungen finden aber im jugendlichen und Erwachsenen-Alter durch Ausbildung, Studium, Umzüge, Arbeitsleben , Freundschaften , Beziehungen, Lebenserfahrungen und Schicksalsschläge statt.


natixat 
Beitragsersteller
 13.09.2023, 09:58

Ja sie lassen einen reifer und selbstständger werden und Freunde üben auch einen großen Einfluss auf uns auf, auch womit wir uns beschäftigen. Vielen Dank für deine Rückantwort!

Nein, die Kindheit wird überbewertet. Genetische Veranlagungen spielen eine viel größere Rolle. Die Vorstellung, dass die Erziehung Menschen formt, kommt aus der Zeit, wo man nichts von Genen wusste und glaubte, dass alle Kinder gleich rein und " leer" geboren werden ( wie ein weisses Blatt Papier) und man aus ihnen wie aus Knete alles formen kann. Das stimm nicht.


natixat 
Beitragsersteller
 13.09.2023, 09:57

Ja das hoffe ich auch so!