Glaubensbekenntnis auf Abizeugnis?
Hallo,
ich muss mich entscheiden, ob ich mein Glaubensbekenntnis auf meinem Abizeugnis stehen haben will. Es ist bei mir so, dass ich katholische Religion als Kurs in der Q-Phase gewählt habe (und es auch als mündliches Prüfungsfach wählen werde), aber selbst Moslem bin.
Einerseits kann ich - wenn ich es weglasse - bei zukünftigen Arbeitgebern o.ä. meine Religion "wegkaschieren" (da gerade die islamische Religionszugehörigkeit nicht gerade einen Bonuspunkt darstellt, wobei ich ja widerum studieren will); andererseits könnte es ja auch einen "Pluspunkt" bei z.B. einem Stipendium geben, wenn ich als Moslem den christlichen Unterricht (mit sehr guten Noten) besucht habe ...
Was meint ihr?
7 Antworten
Ich würde es weglassen - Dein Glaubensbekenntnis geht niemanden etwas an!
Wenn es Dir Vorteile bringt oder Du es , warum auch immer, bekannt geben möchtest, ist das im Bewerbungsschreiben/Begleitschreiben immer noch möglich, Du wirst ja kaum Dein Zeugnis alleine irgendwo hin schicken.
Denke daran, wenn es im Zeugnis steht, steht es da für immer drin!
Auf dem Abizeugnis steht nicht dein Glaubensbekenntnis, sondern das Fach, das du besucht hast, in diesem Fall: katholische Religion.
Eigentlich hat das auf dem Abizeugnis nichts zu suchen:
Dort steht normalerweise nur, welchen Kurs man besucht hat - falls du katholischen Religionsunterricht besucht hast also "katholisch".
Welche Religion ein Schüler tatsächlich hat, darf die Schule eigentlich noch nicht einmal wissen.
Und wie soll das dann sein?
Dass oben bei Religion "katholische Religionslehre" steht, die Note daneben, und unten in den Bemerkungen steht: "Der Schüler ist Moslem, hat aber den kath. Religionsunterricht besucht" oder wie?
In diesem Fall würde ich für ein klares Nein plädieren: das gehört nicht auf ein Abitur-Zeugnis.
In Richtlinie 9 steht:
... die konstruktiv und nicht extremistisch oder ausartend formuliert sind.
Die Frage, wie sich ein Eintrag in einem Schulzeugnis (egal, ob es sich um die Religion, die Anzahl der Fehltage, einen Schulwechsel oder sonst irgend Etwas) auf den späteren Arbeitgeber auswirkt, würde ich definitiv als "konstruktiv" betrachten.
Über die Kriterien "extremistisch" oder "ausartend" brauchen wir meiner Meinung nach nicht diskutieren - die sind hier definitiv nicht gegeben.
Von daher sehe ich keinen Grund, warum die Frage unzulässig sein sollte.
Ein "Glaubensbekenntnis" auf dem Abi-Zeugnis würde ich ganz einfach weglassen, es sei denn du weißt schon heute, dass du einen an Religion gebundenen Berufsweg wählen willst, oder die Beschäftigung in einem sogenannten sozialen "Tendenzbetrieb". - Das lässt dir dann den Weg in alle Richtungen offen.
Den Nachweis deiner persönlichen Religion und Gläubigkeit, wenn es darauf ankommt, kannst du sowieso nicht über ein Schulzeugnis führen, sondern nur über die nachgewiesene Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession. - Nur das hat in Deutschland "amtlichen Bestand", auch wenn es so nicht immer richtig ist.
Hat zwar nichts mit der Frage zu tun, aber das ist dank des Status der islamischen Gemeinden so nicht richtig. Wie und wer könnte denn die Zugehörigkeit zum Islam amtlich bescheinigen?
Ich würde es eher weglassen...
Das ist doch keine Schande, wenn das Glaubensbekenntnis auf Deinem Zeugnis stehen würde. Das ist doch ein Pluspunkt, wenn man als Moslem über den katholischen Glauben Bescheid weiß.
Bitte Frage nochmal lesen: Ich darf entscheiden, ob mein Glaubensbekenntnis auf dem Abizeugnis steht ;-)