Gitarre üben?
Hey,
wie lange sollte man täglich Gitarre spielen?
5 Antworten
Wie man hier sieht, ist das ein weites Feld zwischen Wissenschaft und eigener Erfahrung. Das meiste was gesagt wurde wird sicherlich stimmen, ob es für Dich passt ist was anderes.
- "Regelmässig" sollte für meine Begriffe ein Stichwort sein
- "Mit Qualität üben" ein zweites
- Und "achtsam mit dem Körper sein" ein drittes
Als erstes plane Dir regelmässig Zeit dafür ein und führe die Übungssession dann auch durch, heisst Zeit realistisch planen
Zweitens: strukturiere Deine Übungszeit durch, als Beispiel 10 Minuten warmspielen, Finger lockern, 20 Minuten konzentriert und konsequent an Dingen arbeiten und auf Qualität achten - Qualität ist dabei wichtig. Nur rummdaddeln ist nicht üben, da bin ich absolut bei Eromzak. und evtl. noch ne Viertel Stunde dann zum Abschluss locker spielen könnte eine Übungseinheit sein. So in der Art gestalte ich meine Übungszeit am Schlagzeug, die Dauer mache ich wie ich mich fühle, kann auch mal 1,5 Stunden werden.
Und damit zum Dritten Punkt: achte auf die Signale Deines Körpers: tun die Hände oder Schultern/Rücken weh genau hinschauen woher es kommen könnte und versuchen zu korrigieren. Sofern es sich durch üben gibt okay aber wenn nicht, dann aufhören. Zuviel ist schädlicher als zu wenig, bei letzterem lernst Du halt weniger aber bei zuviel könntest Du Dir auch schaden.
Ich habe das mal nicht beachtet und hatte dann Sehnenentzündung und Zwangspause.
Nimmst Du Unterricht? Ein Lehrer könnte Dir bestimmt mit einem Trainingsprogramm helfen.
Gruss und viel Spass beim Üben ... und Spielen. Gruss
So, dass deine Ziele effektiv und effizient erreicht werden.
Ist fast egal. Wichtig ist nicht die dauer. Sondern die Regelmäßigkeit. Am besten jeden Tag mit seltenen ausfällen. Im Prinzip reichen 10 Minuten. Mehr geht immer aber 20 Minuten bringen nicht doppelsoviel wie 10. Sondern deutlich weniger. Ich hab in meiner Schulzeit täglich mehrere Stunden gespielt. Das muss man aber bei gott nicht und macht in dem Fall auch nur dann Sinn wenn man richtig Bock hat.
Grüße
Sorry aber das ist Unsinn. Vll spielste nach 20Minuten besser als du nach 10minuten gespielt hast - das hat aber mit dem langfristigen Lerneffekt nix zutun. Andere Baustelle. Natürlich bringt noch 10 MInuten mehr auch was - nur eben nicht soviel - das ist der Punkt. Ertragsgesetz eben. Die erste übungseinheit ist wissenscahftlich gesehen die Effektivste - alle dannach haben einen weniger großen Ertrag im hinblick auf langfristigen übungsfortschritt.
Ein Instrument lernen und üben ist 99% Kopfsache. Der Kopf ist immer "eingespielt" weil der wird permanent benutzt. Einspielen im Sinne von das die gelenke nichtmehr rostig sind ist ja nur ein spontaner Körperlicher Effekt - da hättest du zwar recht - hat aber mit Lerneffekten nicht wirklich was zutun.
Also erstmal müssen wir beide für das Gespräch kurz klären was üben ist. Ich würde hier massive zwischen ÜBEN und SPIELEN unterscheiden. Sich hinsetzen und ein Lied spielen das man schon kann, ist nicht nutzlos, aber ist auch nicht üben. Üben würde bedeutet das wir kognitiv auf einem extrem hohen Level versuchen uns etwas anzueignen - klimpern und bekanntes wiederhollen hat mit effektivem üben rein garnichts zutun. Ich erwähne das deswegen weil gefühlt bei den meisten Leuten üben aus 80% Spielen besteht.
Ich würde dir insofern den Punkt geben das bei Erwachsenen (ich gebe zu meine Antwort kommt aus dem sehr spezifischen kinder bereich weil ich da gedanklich angesiedelt bin) diese Zeit auch 20Miunten sicherlich noch effektiv sind und der punkt vom diminishing returns sich hier etwas nach hinten verschiebt. Ob der jetzt bei 10/15/20 Minuten ist ist relativ egal bzw auch leicht von Person zu Person unterschiedlich - das worum es mir geht ist das du relativ schnell abnehmende Lernerfolge im Vergleich zu der verwendeten Zeit hast. Und wie gesagt wir reden immernoch über ÜBUNGSZEIT.
Da sind die findings in den Studien auch relativ ähnlich, jenachdem aus welchen Blickwinkel du das betrachtest. Wenn du in die Lernpsychologie schauhst wird deutlich belegt das ununterbrochene übungseinheiten dem Lernfortschritt schaden, regelmäßige Wiederholung nach Pausen optimiert. Im Kern gehts darum das du deinem Gehirn zeit gibst das gelernte zu verarbeiten - die effektivste Pause ist immer Schlaf - da hier eine Verarbeitung des gelernten stattfindet - daher sind tägliche Impulse wichtig. Du könntest aber auch merhmmal,s täglich 5-10minuten machen, das wäre auch effektiver als einmal z.b. 20minuten. Wenn du dann weiterschauhst, z.b. Forschung zur Kognitiven Ermüdung das das maximum - wohlgemerkt bei Erwachsenen - bei 20-30Minuten konzentrierter Arbeit liegt. Maximum! Also ja ich würde mich etwas nach oben korrikern lassen solange wir über Erwachsene sprechen- auf 15-20minuten bis zum einsetzen der verminderten Erträge aber das wars dann auch. So oder so - alle Studien zeigen eigentlich das kurze intensive übungseinheiten, längeren Sitzungen von der effektivität weitaus überlegen sind. Wie ich ja selbst schrieb hab ich auch Stundenlang geübt früher - ich habe aber nicht die Illusion das ich hier hintenraus sonderlich viel gelernt hätte.
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Bei der anderne Sache lässt du dich etwas von dem Wording verarschen. Es sagen immer viele "Motorisches Gedächtnis" oder "Muskelgedächnis". Das Proiblem ist das die Wörter sugerieren das es sich hier um eine Körperliche funktion handelt - dem ist tatsächlich nicht so. Wenn du lernst ein Instrument zuspielen, oder Fahrad zufahren, oder falls du erwachsen bist, Beim Auto die schaltung zu betätigen, sind die typischen Tätigkeiten die darunterfallen. Das ist eine reine Gehirntätigkeit, wenn wir durch wiederhollung Bewegungsabläufe lernen dann bringen wir hier dem Gehirn nur bei immer effizienter eine Bewegung auszuführen. Im Prinzip geschieht das durch verknüpfen und somit letztlich wegkÚrzen von Information. Ich hoffe mal du hast einen Führerschein dann kann ich dir das recht bildlich nahebringen.
Sagen wir du willst jetzt von Gang 1 in Gang 2 schalten. In der Fahrschule lernt man das Gehirngerecht stück für Stück (hier weniger detailiert als die bewegung eigentlich ist). Also:
1. Kupplung drücken
2. Reinschalten
3. Kupplung loslassen
Also jetzt als Beiuspiel 3-steps. Wenn jemand der geübter fahrer ist denkt er will jetzt Schalten, dann denkt der nichtmehr Kupplung drücken / Reinschalten / Kupplung loslassen. Sondern der denkt nurnoch "schalten" - was wir also gemacht haben ist wir haben einen komplexen Bewegungsvorgang mit einem einzelnen Gedanken verknüpft. Somit kann dieser Gedanke effektiver ausgeführt werden. Da ich dann schneller "schalten" denken kann als ich "kupllung / schalten/kupllung" denken kann wird es auch schneller und effektiver ausgeführt. Das hat physische mit deinem Muskeln oder so garnichts zutun sondenr ist 100% Gehirnleistung. Beim Musizieren das gleiche, wenn ich etwas schnell spielen will - dann ist es sinnvoll Noten zu Gruppieren und als Gruppe abzuspeichern. Wenn ich Also statt zu denken "A B C D E F G " einfach nur "Am Tonleiter aufwärts" denke dann hab ich 7 Informationen in einer, und wenn ich dazu Bewegungsabläufe gespeichert habe kann ich es auch entsprechend schnell spielen. Das ist olft der Grund warum Leute nicht schneller werden, weil sie sich von Note zu Note hangeln, wenn du das machst ist dein Geschwindigkeitmaximum das wie schnell du die Folge denken kannst.
Buchempfehlung hierzu: Die Kunst des Musizierens: Von den physiologischen und psychologischen Grundlagen zur Praxis (Studienbuch Musik) - Von Eckart Altenmüller und Renate Klöppel
Wenn du da genauso interessiert bist gerne austauschen.
Lg
Wenn Du gerade erst anfängst, nicht zu lange. Mein Tipp: oft, aber kurz. Deine Muskeln müssen sich erst an die Griffe gewöhnen, das erfordert Training. Andererseits soll die Hand immer locker bleiben, nie verkrampfen. Wenn Du also mit 3x täglich 5 Minuten startest, ist das ein guter Anfang. Mit der Zeit kann das mehr werden. Aber auch später gilt: oft üben ist besser, als selten und dann extrem lange. Jeden Tag eine halbe Stunde ist besser als einmal in der Woche 5 Stunden am Stück.
Da gibt es kein "sollte". Aber wenn du jeden Tag eine halbe Stunde spielst, dann übt das schon ganz schön.
"aber 20 Minuten bringen nicht doppelsoviel wie 10." Oft sogar noch mehr als doppelt so viel, weil man dann eingespielt ist.