Ging man im 19 Jh. bis Samstag oder bis Freitag zur Schule?

2 Antworten

Ich habe leider nichts dazu gefunden, wann der Samstagsunterricht eingeführt wurde, aber in der Bundesrepublik wurde er sukzessive ab 1972 abgeschafft, in der DDR mit der Wiedervereinigung 1990.

Da aber der Samstag rechtlich schon immer ein Werktag war, wäre es nicht verwunderlich, wenn der Samstagsunterricht schon seit dem 2. Kaiserreich (1871) gang und gäbe war. Erst 1950 verlor der Samstag den Status des Arbeitstags und erst seit 1965 rechnen wir den Samstag - z.B. bei Berechnung von Fristen - zum Sonntag, also zum freien Wochenende (also quasi kein Werktag mehr).

Das war auch die Zeit in der der Staat die Schulen langsam von den Kirchen übernahm, die Grundschulen vereinheitlichte und mehr oder weniger eine Schulpflicht einführte und auch für Mädchen ein Schulbesuch vorsah. Erst 1919 wurde eine im Reich allgemein verbindliche Schulpflicht für alle Kinder eingeführt. Vielleicht war das letztlich auch das Datum für den Samstagsunterricht?

Pflicht bedeutete auch mehr Schüler. In der Volksschule wurden aber alle Schüler von der 1. bis zur 8. Klasse gemeinsam in einem Raum von einem Lehrer unterrichtet. Da tat ein zusätzlicher Tag sicher gut.

Es bleibt aber Spekulation!

Ich - Abitur 1968 - hatte immer Samstags Schule. Also auch mitten im 20. Jahrhundert!