Gilt das Wohlstandsversprechen noch, dass viele Parteien vertreten?

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Nein 0%

2 Antworten

Grüß Dich Kerstn24

Weder allein das Eine noch das Andere!

Sowas kann niemand versprechen. Es ist unredlich und irreführend. Genauso wie Kanzler Kohls blühende Landschaften die er versprach. Und jeder sollte wissen, dass das Leben immer Überraschungen bereithält, die sich schuldhaft aber auch ohne das zu sein einstellen. Aber glauben darf und muss sicher auch jeder daran und ist nötig.

Was versprochen werden kann ist, alles zu tun, damit es uns nicht schlechter geht. Mehr geht nicht und das muss aus realistischen Gründen verstanden werden. Im Prinzip ist das ja schon das Äußerste, was verlangt werden kann. Doch der Mensch ist fehlerhaft, man darf es nicht vergessen und muss berücksichtigt werden. Zudem ist man an dem was man sich wünscht, ja auch selbst beteiligt. Es reicht nicht hier ständig mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern sich einzusetzen wie es einem möglich ist. Doch Politik aber auch unser je persönliches Einwirken, so wird das von uns Grünen verstanden, kann nur erfolgreich sein, wenn das alle das Gemeinsame und nicht das Trennende suchen und verwirklichen wollen.

Das verstehe ich durchaus als Appell!

Die Wahrscheinlichkeit einen bekömmlichen Wohlstand erhalten zu können, ist so um ein vielfaches größer. Allerdings, so wird es wohl kommen und wir werden uns daran gewöhnen müssen, Wohlstand mit veränderter Qualität zu definieren, zu diskutieren und umzusetzen. Sonst verspielen wir unsere Zukunft. Der Finger und der Geist sollten nach vorne schauen statt zurück. Da liegt sie nämlich und sonst nirgendwo!

Das muss unbedingt für die Europawahl berücksichtigt werden am 9.6.

Seite 4 des Magazins der Grünen mit der Spitzenkandidatin Terry Reintke

https://cms.gruene.de/uploads/assets/MdG_Magazin_2024_1_web.pdf

Sichere unseren Wohlstand in dem Du demokratische Parteien wählst und mir wäre es liebsten, Dein Kreuz bei den Grünen zu machen, die zur Fraktion der Europäischen Freien Allianz gehören (Fraktionen im Europäischen Parlament) Der Wohlstand Deutschlands hängt auch eng mit dem Europäischen zusammen.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Parteimitglied bei Bünbdnis90/Die Grünen


DerSchopenhauer  11.05.2024, 07:06

Lieber Rüdiger, Dein Beitrag zeigt mir, daß der Begriff des "Wohlstandsversprechens" (WV) im Brackwasser der Beliebigkeit versenkt wurde und im politischen Tagesgeschäft mißbraucht wird.

Das WV war ein elementarer Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland - "Wohlstand für alle", so versprach es Ludwig Erhard den Deutschen. Die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft sollte das sichern.

Gleichzeitig gab es auch ein nicht ausgesprochenes Versprechen:

Lerne etwas und sei fleißig, dann wird es Dir und Deiner Familie immer besser gehen.

Eine Erfolgsgeschichte sondergleichen - der Opa war noch "Malocher" z. B. am Hochofen oder im Bergbau - das Kind hatte schon einen guten Schulabschluß (durchaus auch auf dem zweiten Bildungsweg), machte eine Ausbildung und wurde Angestellter und der Enkel ist heute Akademiker - ein massenhafter Aufstieg von Familien innerhalb von 3 Generationen, die noch gleichzeitig lebten - das hatte die Welt noch nicht gesehen.

Die deutsche Gesellschaft, das sicherte die Soziale Marktwirtschaft, war eine Leistungsgesellschaft - heute erleben wir eine Transformation in eine Erfolgsgesellschaft, in der immer mehr nicht mehr die Leistung des Einzelnen zählt oder honoriert bzw. belohnt wird, sondern der persönliche Wohlstand wird nur noch egoistisch und weitgehend leistungsfrei auf Kosten der Anderen erzielt. Gleichzeitig wird die Soziale Marktwirtschaft gezielt durch diverse Akteure in eine Freie Marktwirtschaft überführt.

Eine Leistungsgesellschaft bedarf auch der Selbstverantwortung und des guten Willens, Leistung zu erbringen.

Doch die Leistungsbereitschaft der Menschen sinkt immer mehr; auf der einen Seite floriert die Ausnutzung des Sozialstaates und auf der anderen Seite wird die Bevormundung und Gängelung durch den Staat immer unerträglicher und erstickt jede Leistungsbereitschaft. Deutschland entwickelt sich immer mehr auch zum "Betreuten Wohnen".

Am 03.10.1990 fiel das ursprüngliche WV in die Agonie und wurde durch die rot-grüne Regierung Schröder/Fischer endgültig ermordet.

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vonGizycki  11.05.2024, 07:51
@DerSchopenhauer

Doch die Leistungsbereitschaft der Menschen sinkt immer mehr; auf der einen Seite floriert die Ausnutzung des Sozialstaates und auf der anderen Seite wird die Bevormundung und Gängelung durch den Staat immer unerträglicher und erstickt jede Leistungsbereitschaft. Deutschland entwickelt sich immer mehr auch zum "Betreuten Wohnen".

Die Leistungesbereitschaft sinkt keinesfalls.

DIW-Präsident Marcel Fratzscher vom 29. Januar 2024 (Präsident Deutsches Institut für Wirtschaft)

Dieser Gastbeitrag von Marcel Fratzscher erschien am 30. Januar 2024 in der WELT.

https://www.diw.de/de/diw_01.c.890999.de/nachrichten/die_angebliche_erosion_der_leistungsbereitschaft.html

Worum es geht ist, wenn man so will, sich mental auf eine veränderte Wohlstandsdefinition einzulassen. Es geht hier nicht um Leistungsdemotivation, sondern um eine mediale und kommunikative Uminterpretation des Begriffes. Das wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher, ist völlig klar. Vor allem sind die Politiker gefragt. Meiner Partei (Bündnis90/Die Grünen) kann man nicht vorwerfen, sie hätte nicht daraufhin gearbeitet. Die solzialökologische Transformation ist ein Motivationsschub. Es geht auch hauptsächlich darum, bürokratische Hürden zu eliminieren und auch darum, das dafür Geld benötigt wird. Lindnber muss die Schuldenbremse reformieren lassen und die schwarze Null ist hier eine Konjunkturbremse. Sonst geht das nicht was wir propagieren:

Machen was zählt

Und das gilt ganz sicher nicht nur zur Europawahl. Aber natürlich auch denen die Stimme zu geben, die nicht rechtsextrem sind!

Zitat Marcel Fratzscher

Zum einen gibt es keinerlei Belege für die Behauptung, Beschäftigte seien heute weniger leistungsbereit als vor 20 oder 40 Jahren. Deutschland hatte mit 46 Millionen Beschäftigten nie mehr Erwerbstätige als heute. Die meisten Beschäftigten sind in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsinhalte heute sehr viel flexibler als jemals zuvor. Und es wurden gesamtwirtschaftlich in den vergangenen 70 Jahren nie mehr Arbeitsstunden in Deutschland geleistet als derzeit.

Arbeit bleibt sinnstiftend

Arbeit ist und bleibt für die allermeisten Menschen sinnstiftend und ein wichtiger Teil für ihre Identität und ein erfülltes Leben.

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Das ist ein veraltetes Konzept. Heute geht es eher darum, dass wir uns nicht ausrotten.