Gibt mir argument Christ zu werden?

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Ich würde mich als Agnostiker bezeichnen. Ich bin kein Atheist, der prinzipiell eine göttliche Existenz ablehnt, aber als studierter Naturwissenschaftler fällt es mir auch schwer, einen Gott nur durch unempirisches "Glauben" zu akzeptieren.

Was sagt die Logik? In der Naturwissenschaft kann man niemals eine Theorie beweisen. Man kommt nur weiter, wenn man eine Theorie falsifiziert, indem man aus Theorien Vorhersagen ableitet und diese experimentell überprüft. Fällt diese Überprüfung negativ aus, ist die Theorie sicher falsch. War die Vorhersage richtig, könnte die Theorie richtig sein, es könnte aber auch andere Theorien geben, die ebenfalls richtige Vorhersagen für die überprüften Fälle ergeben. Man weiß also prinzipiell niemals komplett, ob das Wissen, das die Menschheit hat, wahr ist. Daraus folgt die prinzipielle Möglichkeit, das Nichtwissen mit Glauben zu füllen - warum dann nicht einfach an einen Gott? Achtung: Dieser Gott darf natürlich nicht bei der Entwicklung neuer Theorien angenommen werden, da die göttliche Willkürlichkeit durch die angedichtete Allmacht jeglichen Versuch, Naturgesetze zu formulieren, zunichte machen würde. Und viele Naturgesetze sind schon so bekannt, dass wir sie sie ziemlich gut abschätzen können.

Im Grunde stellt sich aber die Frage, ob an den ganzen Sachen, die mit dem Glauben verbunden sind, nicht doch etwas dran sein könnte. Aus Vorsicht, um nicht am Ende des Lebens doch noch entgegen der Erwartungen in so etwas wie eine Hölle zu kommen, würde ich zumindest mal das Gebot der Nächstenliebe so gut wie möglich befolgen. Freilich gibt es andere Religionen, die viel mehr Regeln haben, von denen sich die wichtigsten jedoch auch auf das Gebot der Nächstenliebe kondensieren lassen. Von demher ist das Christentum doch noch eine der unkomplizierteren Religionen, die einem versprechen, bei Befolgen ihrer Regeln nicht in die Hölle zu kommen.

Für mich gibt es viele Gründe dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren, z. B.:

Gott hat mein Leben von der einen auf die andere Sekunde um 180 Grad gedreht.

Ich war Jahre lang Depressiv, hatte Selbstmordgedanken, Ängste, eine Abgestumpftheit und Hoffnungslosigkeit in mir.

Habe viel Alkohol konsumiert, mich ab und zu selbstverletzt, Therapie angefangen, mit vielen Menschen geredet in der Hoffnung sie könnten mir helfen. Auch Medikamente haben nicht angeschlagen bzw es eher schlimmer gemacht.

Doch dann habe ich eines Nachts gebetet, als letzte Hoffnung sozusagen. Ich habe Menschen, die Gläubig waren, bis zu diesem Punkt verachtet. Alles als Einbildung abgetan. Wunschdenken. Menschen, die zu schwach sind, um die Realität zu ertragen.

Ich habe gebetet und gesagt "Gott, wenn es dich gibt, gebe ich dir nun mein Leben denn offensichtlich kann ich es nicht führen" und in diesem Moment überkam mich ein unfassbares Gefühl von Liebe und Glück. So schön, dass es mich zum weinen brachte. Danach lief ich durch die Straßen mit dem fettesten Grinsen im Gesicht und es war, als wäre ich neu geboren. Ich habe auf ein Mal so eine tiefe Dankbarkeit für alles auf dieser Welt empfunden und konnte die Schönheit der Dinge sehen, für die mich meine Depressionen jahre lang blind gemacht hatte.

Seit dem geht es nur berg auf. Ich bin mutig, fröhlich, kaum wiederzuerkennen, diszipliniert. Habe Erfolge. Alles wurde besser.

Klar geht es mir auch Mal schlecht aber nie wieder so schlecht, wie vor diesem Gebet.

Wäre das nicht geschehen, hätte ich das letzte halbe Jahr in einer psychiatrischen Anstalt verbracht, weil ich gar nicht mehr in der Lage war, meinen Alltag zu führen. Ich habe mein Abitur gemacht und wusste danach nicht wohin, hatte nicht die Kraft einen Beruf auszuüben und habe nach drei Tagen gekündigt.

Heute habe ich einen Beruf den ich liebe- meine Chefs meinten auch schon sie wünschten sich, ich würde für immer bleiben weil ich so fleißig bin und immer gute Laune mitbringe, die Kunden glücklich mache.

Das habe ich alles Gott zu verdanken.

Ob du glaubst oder nicht musst du selbst entscheiden, für mich persönlich war es das Beste was mir passieren konnte und ich würde sogar so weit gehen und sagen, es hat mir mein Leben gerettet. Ich weiß es klimgt absolut verrückt aber so war es!


FouLou  19.06.2020, 22:15

Wenn du nun zu Vishnu gebetet hättest zufällig. Warst du dann jetzt hindu?

Oder wenn du zu deinem Kuschelteddy gebetet hättest wäre er dann dein Gott?

Vorrausgesetzt es wäre exakt das selbe passiert mit dem schönen Gefühl.

Nur Mal aus Interesse.

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Tontey11  19.06.2020, 22:18
@FouLou

Ich sage dir ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob das Christentum die Wahrheit ist oder eine andere Religion, ob man Gott auf eine Religion beschränken kann - dafür habe ich mich zu wenig mit anderen Religionen außeinander gesetzt als dass ich diese alle miteinander vergleichen könnte.

Ich liebe nur, wer Jesus Christus war, was er gesagt hat und wie er gehandelt hat und glaube an seine Auferstehung, was mich automatisch zum Christ macht!

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Derallweissende 
Beitragsersteller
 19.06.2020, 22:28
@Tontey11

Gute Meinung. Freut mich wie es dir geht.

Aber glaubst du nicht, dass du das alleine geschaft hast. Aus eigener Kraft und mit eigenem Verstand. Einfach losgelassen und dein altes ich weggeschmissen?

bleib so 💪

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Tontey11  19.06.2020, 22:30
@Derallweissende

Nein, das habe ich zu oft davor schon versucht. Aber Depressionen sind wirklich eine KRANKHEIT. Das kann man normalerweise nicht von einem auf den anderen Tag abschütteln.

Aber ich danke dir! :)

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wiele  20.06.2020, 04:25
@Derallweissende

Was für viele nicht verständlich ist: Wenn man Gott versucht mit Argumenten zu "beweisen", behandelt man ihn gewissermaßen wie einen Gegenstand!

Man braucht keinen Beweis im wissenschaftlichen Sinn, sondern eine Begegnung mit dem lebendigen Gott. Diese Begegnung geschieht nur, wenn man aufrichtig demütig vor Gott ist.

Es ist ähnlich einer Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen: Man kann nicht erst fordern, dass der andere einem wissenschaftliche Beweise für seine Liebe bringt, bevor man ihn für existent erklärt. Der andere Mensch existiert unabhängig von wissenschaftlichen Beweisen und der andere Mensch liebt unabhängig von Beweisen.

Kaum jemand fragt wildfremde Leute nach Beweisen, dass eine bestimmte Person einen liebt! Das findet man nur in der persönlichen Begegnung heraus.

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Ob Du glaubst entscheidest Du. 🤡

Nähere Dich Gott und er wird sich Dir nahen. Suche ihn und finde ihn.

Niemand außer Du selbst kann Dich von irgendwas überzeugen.

Also finde selbst die für Dich passenden Argumente.

Lies die Bibel ohne konfessionelle/atheistische Filterblasen. Lass Dir also nicht erzählen was irgendwas bedeuten soll. Denk selbst. Entscheide selbst, was es für Dich bedeutet.

Einfacher geht es leider nicht.

warehouse14

Wie soll man Gott beweisen? Durch Mathematische Formeln? Dann ist es nicht mehr Gott, wenn dies möglich wäre! Liebe kannst du auch nicht mathematisch berechnen, aber es gibt Indizien und Hinweise, dass dein Partner dich liebt und so ist es mit Gott.

Naturwissenschaft und Gott müssen sich nicht gegenüberstehen, es muss kein „entweder oder“ geben, man braucht beides.

Mein bester Freund ist Atheist und immer wenn er mir neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft zeigt, zeigt er mir persönlich im Grunde nur, wie perfekt Gott alles geschaffen hat. Ich glaube nicht, dass wir das Produkt eines „zufälligen Zellhaufen“ sind.

Der Schöpfungsbericht erstreckt sich gerade mal über 2 Kapitel, wir wissen überhaupt gar nichts wie das vonstatten ging „im Anfang“, vielleicht gab es wirklich den Urknall? Wer weiß? Gott sagt irgendwo in der Bibel (weiß den Vers leider nicht), dass wir forschen sollen und das hat damit schon angefangen, dass er Adam damit beauftragt hat, die Tiere zu benennen! Er verweigert uns das forschen nicht, im Gegenteil!

Viele Wissenschaftler sind gläubig, ein Galileo Galilei war, soweit ich das mitbekommen habe, auch ein Gottgläubiger Wissenschaftler, er hatte lediglich nur ein Problem mit der Katholischen Kirche und deren Interpretation von der Schöpfung. Isaac Newton war auch gläubig. Selbst ein Harald Lesch zweifelt nicht daran und wird deswegen von den ganzen „Youtubewissenschaftler“ als jemand betitelt, der sich „kaufen“ lässt. Es gibt nun mal Menschen die es nicht wahr haben wollen, dass Wissenschaft und Gott sich vereinbaren lässt, ja sogar gar nicht von einander zu trennen sind.

Ich bin auch ein logisch und rational denkender Mensch, für mich ist es ebenfalls schwer so „leicht“ an Gott zu glauben, deshalb lese ich viel über Gott und Wissenschaft oder schaue mir Debatten zwischen Atheisten und Christen an, man kann daraus sehr viel lernen! Auf der anderen Seite, ist es für mich ein atheistisches Märchen, wenn behauptet wird, dass wir das Produkt eines zufälligen Zellhaufens sind, es mag vielleicht so aussehen, aber alles hat seine Ordnung.

Schau dir mal auf YouTube den John Lennox an, er ist Mathematik Professor an der Oxford Universität, Naturwissenschaftler, Christ und hat auch schon Öffentlich mit Atheisten diskutiert, da gibt es sogar Debatten auf YouTube mit Richard Dawkins. Er ist also schon ein Brain der Lennox, lohnt sich vielleicht als Atheist mal reinzuschauen.


Derallweissende 
Beitragsersteller
 20.06.2020, 10:29

Was sagst du dazu, dass auf einem Meteoriten Proteine gefunden worden waren.

Danke für die Video-Tipps

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1TENET0  20.06.2020, 11:07
@Derallweissende

Puh, kein Plan, ich bin kein Wissenschaftler und hab davon auch nichts gewusst, aber was sagst du dazu? Spricht es für dich gegen Gott? Wenn ja, warum?

Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Buch, das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn sie aber naturwissenschaftliche Aussagen tätigt, dann nie im Widerspruch zu der Naturwissenschaft, sie drückt sich hier und da etwas anders aus, aber widerspricht sich nicht, im Gegenteil in manchen Dingen ist sie sogar der Wissenschaft voraus gewesen.

Was andere Planeten betrifft, meine persönliche Meinung ist, Ja, man findet hier und da Elemente, die man auf der Erde findet, aber trotzdem fehlt irgendwo anders etwas um z.B. auf dem Mars leben zu können, das zeigt schon, dass nur die Erde für uns Lebewesen geschaffen ist und kein anderer Planet. Und trotzdem sind wir nur ein Sandkorn in diesem riesigen Universum. Vielleicht gibt es in weit weit entfernten Galaxien noch ne zweite Erde, Paralleluniversen, Multiversen, wer weiß das schon! Die Bibel spricht auch nicht davon (warum auch?!), aber Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass wir in dieser unendlich großen Universum nicht alleine sind.

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