4 Antworten

Er gibt einigen Punkten in gewissem Rahmen Recht. Nämlich dass Frauen biologisch nach einem Versorger suchen, Männer nach einer fruchtbaren Frau. Und dass Frauen sich erst "Alphas" suchen, danach vernünftige Männer. Bzw Machos für Sex und Beziehung mit modernen Männern. Und dass Schönheit in unserer Gesellschaft wichtig ist.

ABER diese Punkte bestreitet niemand. Incels ziehen falsche Schlüsse daraus, bzw übertreiben es extrem und denken gerne Frauen seien emotional quasi tot, was Grammer eindeutig NICHT denkt (und auch völlig absurd ist).

Dem meisten, was er sagt, stimme ich zu (und ich bin Feministin, falls die Einstellung für dich relevant ist). Bis auf folgende Punkte, die mir nicht ganz durchdacht erscheinen ...

Am Kiosk sehen Sie, wie archaisch die Partnerwahl funktioniert: In Frauenmagazinen geht es nur um Schönheit, in Männermagazinen um schnelle Autos und Geld. So primitiv ist das.

Ich bin mir nicht sicher, ob er denkt das wäre Biologie. Hoffentlich nicht, denn das wäre falsch. Es ist anerzogenes Rollendenken.

Außerdem macht er den Fehler zu denken, gesellschaftliche Ansprüche an ein Geschlecht (Frauen müssen hübsch sein, Männer reich), wären gleichbedeutend mit den Ansprüchen in der Partnerwahl. Aber nur weil zb Frauen eingeredet wird, sie müssen auf ihr Aussehen achten, heißt es nicht, dass sie denken ihr Partner müsse viel Geld verdienen.

SZ: Also sucht die Frau immer nach einem Mann mit mehr Geld, und sobald sie so einen sieht, geht sie mit ihm ins Bett.
Grammer: Theoretisch: ja. Die Mission der Frau ist es, Männer mit immer höherem Status zu wählen, bis zu dem Punkt, an dem die Männer nicht mehr tolerabel sind.

Da fehlt mir etwas, was er mit theoretisch meint und was er denkt, wie wichtig es Frauen sei. Denn ja, Geld ist ein Faktor - von vielen.

Beispiel: Zwei Typen werben um eine Frau. Beide gefallen ihr optisch und charakterlich. Dann hat der mit dem Geld, natürlich einen Pluspunkt mehr auf seiner Seite. Ebenso wie im umgekehrten Szenario die hübschere Frau den Pluspunkt hätte. Doch das heißt keineswegs, dass man sich letztendlich auch für die Person entscheidet.

Die Männer, die sie heiraten, sind eher die feminisierteren Typen. Die Männer, mit denen sie ins Bett geht dagegen - das sind vor allem die Machos.
SZ: Bedeutet das, die Alpha-Männer dieser Welt sind vielfache Väter - und ihre Kinder werden von Weicheiern versorgt?
Grammer: So wäre es - wenn die Frauen damit durchkämen.

Hier vergisst er offenbar den Punkt, dass Frauen nicht aus böser Absicht oder kalter Kalkül heraus handeln. Sondern aus drei anderen Gründen:

  1. Für Sex ist Selbstbewusstsein wichtig - Männer die sich trauen Frauen anzusprechen, sich ihrer Qualitäten sicher sind, aus sich raus kommen, die haben es erstmal leichter. Es wirkt attraktiv und die Chancen sind logischerweise höher, als bei passiveren Männern. Für eine Beziehung sind hingegen ganz andere Dinge wichtig, wie Vertrauen, Respekt, gute Kommunikation, Verlässlichkeit.
  2. Für reinen Sex lernt man Menschen bei weitem nicht so gut kennen, wie für eine Beziehung oder gar Ehe. Wer also auf den ersten Blick gut ankommt, kommt auf dem zweiten Blick vll nicht mehr gut an. Somit schaffen es Machos Sex zu haben, aber eine Beziehung bekommen sie schwerer.
  3. Wie Grammer zuvor im Artikel schon sagte, haben Frauen in einem Sozialstaat nicht nötig, bei einem Mann zu bleiben, der sie unglücklich macht, nur aufgrund der Kinder. Heißt, mit dem Macho funktioniert es nicht und sie sucht sich (nun mit mehr Erfahrung) einen anständigen Kerl.
Grammer: (...) Entweder bin ich treu und investiere, aber nicht in viele, oder ich bin untreu und kann nicht so viel investieren, weil es so viele sind.
(Seine Begründung, was das entscheidet: Hormone)

Das man je nach Hormonverteilung unterschiedlich sexuell aktiv ist, ergibt Sinn. Doch so oder so ist es eine ENTSCHEIDUNG was man tut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bi yourself 🏳️‍🌈

Waldmensch70  11.08.2024, 19:44

Danke für Deine sehr gut geschriebene, fundierte und nachvollziehbare Antwort!

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. 👍

Wenn ich der Fragesteller wäre, dann hättest Du das Sternchen für die "Hilfreichste Antwort" sicher. ⭐️

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FranzUngeimpft 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 19:19

Incels haben recht kein Status keine Frau. Zb Obdachlos

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Loka95  10.08.2024, 19:25
@FranzUngeimpft

Obdachlose sind ein extremes Beispiel. Auch kein Mann würde eine obdachlose Frau daten. Da prallen einfach Welten aufeinander. Da geht es um fehlende Harmonie, mangelnde Berührungspunkte, Sorge ausgenutzt zu werden und natürlich auch fehlende körperliche Anziehung.

Zu dem "Kein Status, keine Frau": Belege deine Behauptung bitte mit Quellen, denn Grammer sagt das keineswegs und die Realität auch nicht.

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FranzUngeimpft 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 19:28
@Loka95

Nein du lehnst es ja ab. Welche Frauen bekommt ein Bürgergeldempfänger? Ärztin?

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Loka95  10.08.2024, 19:31
@FranzUngeimpft

Was lehne ich ab?

Auch andersrum geht ein Arzt selten mit einer Bürgergeldempfängerin aus 😉

Wie bereits erklärt: Es geht weniger um Status, sondern vielmehr darum, ob man zusammen passt.

Ein Mann mit schlechtem Job bleibt nicht Single, sondern bekommt durchaus eine Freundin. Und Frauen daten nicht ausschließlich Millionäre oä, sonst wären 90% der Frauen Singles.

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Loka95  10.08.2024, 19:34
@FranzUngeimpft

Realität. Bittesehr.

  • Sind 90% der Frauen Single? Nein.
  • Haben nur reiche Männer eine Freundin oder Sex? Nein.
  • Gibt es Männer, deren Partnerin mehr verdient? Ja. Allerdings selten, weil idR die MÄNNER damit ein Problem haben.
  • Haben auch unattraktive Männer eine Partnerin? Ja.
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FranzUngeimpft 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 19:35
@Loka95

Frauen haben etwas dagegen nicht männer was das Geld betrifft

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Loka95  10.08.2024, 19:37
@FranzUngeimpft

Einige ja. Nicht alle. Und wie gesagt, doch, viele Männer fühlen sich dann entmannt.

Dir fehlen logische Argumente und REALE Tatsachen. Du hast nur Vorurteile und verweigerst jede Tatsache, die nicht in dein Bild passt.

Du müsstest, sofern du nicht in einer Höhle lebst, mir zumindest bei den anderen Punkten Recht geben. Und damit eingestehen, dass die Incel-Theorien falsch sind.

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Nö. Da steht doch mit keinem Wort, dass Frauen Männern in irgendeiner Weise 'zu Diensten' zu sein haben!?

Blöd für Incels dass Frauen heutzutage selbstbewusst und selbstständig sind und daher nicht alles nehmen müssen, was zufällig des Weges kommt.

Incels sollten sich lieber überlegen, warum kluge Frauen in der Regel einen großen Bogen um sie machen.


FranzUngeimpft 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 18:48

Warum?

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RobertLiebling  10.08.2024, 18:51
@FranzUngeimpft

Warum was? Warum großer Bogen?

Das Konzept "Mann als Versorger benötigt" ist tot. Warum sollten Frauen also einen Typen in ihr Leben lassen, dem in für Frauen sichtbarer Tinte in Arial 60pt "Arsxxxoch" auf der Stirn tätowiert steht?

Sag mir lieber warum die Schnittmenge aus AfD-Anhängern und Incels ein fast perfekter Kreis ist!

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Ja. Die Beobachtungen, die Herr Grammer gemacht hat, sind ziemlich genau das, was im Incel-Jargon als "Redpill" bezeichnet wird.

Incels leben meistens in der "Blackpill"-Gedankenwelt, die im Prinzip genauso ist, wie die Redpill, nur dass zusätzlich keine Hoffnung mehr haben, eine Beziehung zu starten und es daher oft gar nicht mehr wirklich versuchen, eine Frau für sich zu gewinnen.

Incel ist eine durch und durch bescheuerte Ideologie.

Welchen Punkt der Incel-Ideologie fühlst du durch den verlinkten Beitrag bestätigt?!


FranzUngeimpft 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 18:48

Status

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Kajjo  10.08.2024, 18:52
@FranzUngeimpft

Niemand zweifelt daran, dass Status ein wichtiges Attribut bei der Partnerwahl ist. Das hat nichts mit Incel zu tun.

Incels heben doch viel eher auf Aussehen, Körpergröße oder andere vermeintliche Mängel ab.

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Kajjo  10.08.2024, 18:53
@FranzUngeimpft

Kannst du bitte in ganzen Sätzen sprechen?!

Status ist wichtig, Das bezweifelt niemand.

Marktwert ist wichtig. Auch das bezweifelt niemand.

Was hat das alles mit Incels zu tun?

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Kajjo  10.08.2024, 18:59
@FranzUngeimpft

Das ist keine Kernaussage der Incel-Ideologie.

Zudem ist das viel zu schwarzweiß gesehen. Frauen und Männer finden sich passend zu ihrem Marktwert zusammen.

Die Lebenserfahrung zeigt, dass fast alle Menschen in ihrem Leben Partner finden. Die Incel-Ideologie liegt mit quasi allen Behauptungen falsch.

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