Gibt es viele Frauen die nicht Stillen?

3 Antworten

Ich habe mich bei beiden Kindern bewusst dagegen entschieden.

Ich hab ein Trauma. Stillen ist ja ein Stück weit seinen Körper jemand anderen zur Verfügung zu stellen und die Kontrolle über den eigenen Körper abzugeben. Das Baby bestimmt dann über den Körper... und das konnte ich nicht. Ich wäre total ablehnend dem Kind gegenüber gewesen, hätte nur geheult... es wäre sehr neagtiv für unsere Bindung gewesen, wenn das Baby jedes Mal beim Stillen spürt mit wieviel Widerwillen ich es mache...

Für mich war es wichtig selber in mir zu ruhen und glücklich zu sein, weil man das eigene Befinden total auf die Zwerge überträgt. Die spiegeln dich komplett. Happy entspannte Mama, happy entspanntes Baby. :)

Weswegen sich andere Frauen dagegen entscheiden: keine Ahnung. Aber ich denke, dass es doch gar nicht so wenige sind.

Fast 90 Prozent der Mütter beabsichtigen ihr Kind zu stillen.

Doch nur 68 Prozent der Mütter stillen ihr Kind nach der Geburt ausschließlich - in den folgenden Monaten sinkt die Zahl deutlich. Nach zwei Monaten sind es noch etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) und nach 4 Monaten (der empfohlenen Mindeststilldauer für ausschließliches Stillen) sind es nur noch 40 Prozent.

https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/schwangerschaft-und-baby/stillen-in-deutschland.html

Neben den unzähligen gesundheitlichen Vorteile ist Stillen einfach praktisch und kostenlos. Muttermilch ist jederzeit verfügbar und schon richtig temperiert, Flaschenzubereiten-warmmachem-spülen-auskochen entfällt. Man muss nichts mitschleppen oder nachts aufstehen - einfach Hemd hoch und gut ist.

Die Stillempfehlung der WHO lautet: 6 Monate ausschließlich Stillen, mit Bei- und Familienkost bis zum Alter von 2 Jahren.

Es gilt als erwiesen, dass länger gestillte Kinder in ihrem späteren Leben seltener an Übergewicht leiden.

Sowohl die Kohlenhydrate aber vor allem bestimmte Eiweiße der industriell hergestellten Säuglingsnahrung entsprechen nicht der Zusammensetzung der Muttermilch.

Werden Babys mit eiweißreicher Flaschennahrung in den ersten Lebensmonaten gefüttert, besteht ein 30 Prozent höheres Risiko, im Kindes- und Jugendalter übergewichtig zu werden als bei gestillten Kindern.

Eine Ursache für die Entwicklung von Adipositas vermuten Experten in einem zu hohen Eiweißgehalt der industriell hergestellten Säuglingsmilch. Demnach führt eine erhöhte Zufuhr von Milcheiweiß zu einem Anstieg des Wachstumshormons (IGF 1) und zu einer höheren Insulinausschüttung.

Beide Faktoren stimulieren die Bildung von Fettzellen (Adipozyten), und diese führen dazu, dass die Kinder vermehrt Fettmasse anlegen. Das Stillen über einen Zeitraum von mehr als vier Monaten ist sehr sinnvoll, um Adipositas vorzubeugen.

Doch auch die Verwendung von Flaschennahrung mit begrenztem Eiweißgehalt, die seit einiger Zeit angeboten wird, könnte das langfristige Risiko für Übergewicht vermindern.

Muttermilch ist besonders gut verträglich und leicht verdaulich.

Die Muttermilch schützt das Kind auch über den sechsten Lebensmonat hinaus vor Krankheitserregern.

Durch ihre besondere Zusammensetzung stärkt Muttermilch das Immunsystem (die Mutter gibt sowohl Antikörper aus früheren Krankheiten wie z.B. Masern, Windpocken usw. als auch aus aktuellen Infekten wie z.B. Erkältungen weiter).

Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns, Fettsäuren, wie beispielsweise Linolsäure, und Kohlenhydrate begünstigen die Darmflora und bauen einen Infektionsschutz auf, Laktoferrin erhöht ebenfalls den Infektionsschutz und verbessert die Aufnahme des Eisens aus der Muttermilch.

Zahlreiche Mehrfachzucker bewirken einen Infektionsschutz, indem sie Krankheitserreger schon im Darm abfangen und das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm fördern. Gestillte Kinder erkranken seltener an Infektionen vor allem des Magen-Darm-Traktes und des Mittelohrs.

Das Risiko, eine Allergie zu bekommen, ist bei länger gestillten Kindern (mindestens vier Monate ausschließlich) bedeutend niedriger als bei nichtgestillten.

Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko in ihrem Leben übergewichtig zu werden, einen Herzinfarkt zu erleiden oder andere Herz-Kreislauferkrankungen, wie z.B. hohen Blutdruck zu bekommen. Sie erkranken seltener an Diabetes mellitus.

Gestillte Kinder erleiden seltener einen plötzlichen Kindstod.

Langzeitstillen beugt unter anderem Gebissanomalien vor. Die Gaumen- und Kieferentwicklung wird positiv beeinflusst, spätere Fehlstellungen sind geringer, die Sprachentwicklung gefördert. Kopf- und Halsmuskulatur werden gekräftigt.

Aber trotz der möglicherweise schädlichen Auswirkungen auf die Kiefer- und Gebissentwicklung, finden es die meisten Menschen völlig normal, wenn zwei- oder dreijährige Kinder mit dem Schnuller im Mund herumlaufen.

Amerikanische Studien belegen, dass gestillte Kinder weniger Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten zeigen. Wissenschaftler haben die Vermutung angestellt, dass Stillen Kinder für ihr ganzes Leben stressresistenter machen kann.

Es gibt keine Belege dafür, dass sich zu lange gestillte Kinder schlechter von der Mutter lösen. Spätestens im Kindergartenalter wird sich das Kind ohnehin stärker von der Mutter abnabeln und wohl kaum ein Teenager möchte noch an Mutters Brust.

Solange das Stillen Mutter und Kind gefällt, kann es auch fortgeführt werden.

Aber keine Frau sollte sich rechtfertigen müssen, wenn sie sich entscheidet, nicht zu stillen (was sehr schade wäre) oder mit dem Stillen aufzuhören oder eben bis ins Schulalter zu stillen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Sonnenblume821 
Beitragsersteller
 06.12.2023, 01:23

Also bei mir hat von Anfang an das stillen nicht geklappt weil das zungenband zu kurz war und er hat immer geweint an der Brust . Jetzt habe ich keine Milch mehr leider

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Gibt es sicherlich.

7veren⁷