Gibt es Menschen die nicht für arbeit geschaffen sind?
Hallo. Ich bin 42 Jahre alt. Gelernte Erzieherin, seit drei Jahren in Rente. Ich bin psychisch schon früh erkrankt. Habe mehrere Baustellen. Meine erste Ausbildung hab ich in den Sand gesetzt. Dann in verschiedenen spaten gearbeitet. Und letztendlich meinen Traum verwirklicht mit fast 30 nochmal eine Erzieherausbildung gemacht. Ich liebe Kinder und bin wirklich gut im Umgang mit den Knöpfen.
Mein Lebenlang hab ich immer wieder depressionen. Bin seit ich 24 bin in Therapie. Nehm Medis. Immer wieder, egal was ich gearbeitet habe, zeichnete sich ein Muster bei mir ab. Am Anfang einer Arbeit bin ich mega motiviert, gebe alles(was meiner Meinung nicht sonderlich viel ist) und nach wenigen Monaten einfach keine Puste mehr. Bin dann schlapp, unmotiviert und depressiv. Was dann enorm schwer fällt ist früh aufstehen, schlafe nach der Arbeit mindestens 5 Std. Es wird dann immer schlimmer bis hin das ich ständig krank bin ( ein infekt nach dem anderen)
Das längste was ich durchgehalten habe sind vier Jahre in einer Traumkita. Aber selbst da das selbe Muster. Ich fühl mich so schlecht deshalb. Ich kann nur 9 Jahre arbeit nachweisen. Fühl mich als versager.
Ich leb im exestenzminimum, was mich auch belastet. Überlege ehrenamtlich im Altenheim zu arbeiten. Aber schon beim Gedanken das man von mir eine bestimmte Leistung erwartet schnürt mir den Hals zu. Ich trau mir auch keine andere Arbeit zu als im sozialen Bereich, weil da im Grunde meine stärken liegen.
Was soll ich machen? Bin ich dazu verdammt die restlichlichen Jahre die ich arbeiten könnte im existenzminimum zu krepeln ?
1 Antwort
Jeder Mensch kann arbeiten. Aber Du kommst wohl von deiner Persönlichkeit her nicht mit den vorgegebenen Zwängen des herkömmlichen Arbeitslebens klar. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist Du bereits in Rente also könntest Du aus diesem traditionellen bürgerlichen System aussteigen und etwas völlig anderes machen. Wenn Du mit wenig auskommst, könntest Du vielleicht versuchen, in einem Aussteigerhof oder einer alternativ lebenden Wohngemeinschaft unterzukommen. Oder wenn Du Tiere liebst, könntest Du ehrenamtlich bei einem "Gnadenhof" für Tiere (wo gerettete Schlachttiere oder alte, "ausgesonderte" Nutztiere gepflegt werden) mitarbeiten. Auch ehrenamtliche Sozialarbeit in den unterschiedlichsten Bereichen wäre wertvoll. Nach so vielen Therapien und Behandlungen weißt Du selbst sicher am besten, was dir gut tut. Dann mach´ genau das! Du hast jetzt in noch relativ jungen Jahren eine Freiheit, die die meisten von uns erst im höheren Alter haben. Die könntest Du nutzen und dir ein eigenes Leben gemäß deinen Bedürfnissen aufbauen. Du musst keine "Leistung" mehr erbringen sondern Du tust einfach das, was dir gut tut. So etwas kann durchaus für andere Menschen hilfreich sein, auch wenn es nicht in Geld bewertet wird. Außerdem empfehle ich (nicht im Sinne eines Therapievorschlages sondern einfach als Vorschlag, damit es dir körperlich und geistig besser geht): Sitz´ nicht dauernd im Zimmer. Geh´raus in die Natur (etwa in den Wald) und nicht nur bei schönem Wetter. Mach´ etwas Sport (Rad fahren, joggen, gemeinsame Gymnastik oder irgendein Ballspiel mit anderen). Mindestens eine Stunde pro Tag solltest Du dich bewegen. Das wird deine Abwehrkräfte stärken und Du wirst dich auch psychisch besser fühlen. Ich wünsche dir ein gutes künftiges Leben!
Ich leb eigentlich mein ganzes Leben mit Zwängen. Ich hab nur einfach keine Kraft mehr. Fühl mich verbraucht. Hab eigentlich für zwei Personen gelebt. Ja ich bin viel draußen. Hab ein Hund. Sport wäre schön. Ich mach gerne Sport wie Batminton oder Tischtennis. Joggen für mich alleine...leider nicht so meins. Vereine gibt es hier nicht und kosten Geld. Naja vielleicht find ich ja was. Danke für deine Antwort.