Gibt es in Italien ein abendessen?
Gibts des in Italien und was essen die da dann ?
6 Antworten
quelle: bella-cucina.de
Das typische Abendessen in Italien besteht aus drei Gängen und beginnt erst gegen 20 Uhr. Daran orientieren sich auch italienische Restaurants, die häufig über den Nachmittag schließen und abends erst gegen 19 Uhr wieder öffnen. Vor dem Abendessen bevorzugen es die Italiener, einen kleinen Aperitif in einer kleinen Bar zu sich zu nehmen. Ein typischer Aperitif ist zum Beispiel Campari-Soda. Er wird zusammen mit salzigen kleinen Snacks serviert.
Liebe(r) "schilly911", Du solltest Dir vielleicht - wenn Du eine Frage stellst - genauer überlegen, was Du eigentlich fragen willst. Du willst doch ernst genommen werden, sonst würdest Du ja nicht hier etwas fragen. Nimmt man Deine Frage wörtlich, dann geht es darum, entweder (Deine Formulierung ist da auch nicht eindeutig), ob man überhaupt in Italien zu Abend ißt oder ob es ein bestimmtes Abendessen gibt, das man immer oder gewöhnlich/üblicherweise ißt. Das meinst Du natürlich nicht. Macht ja nichts, Fehler können jedem passieren (Ich mache z.B. oft Tippfehler.). Du weißt doch sicher, was dumme Leute über andere, die nicht ganz korrekt sprechen oder Deutsch nicht als Muttersprache gelernt haben, so sagen oder denken... Also: Höre genauer hin bei Leuten, die korrekt sprechen, z.B. bei Deinen Lehren oder frage mal im Deutschunterricht, welche Hörbücher gut sind, um gutes Deutsch zu lernen.
Aber zu Deiner Frage, die natürlich meint, wie essen die Italiener üblicherweise zu Abend, will ich auch noch etwas antworten ("jospe" hat schon des Wesentliche dazu gesagt):
Natürlich gleichen sich in unseren modernen und hektischen Zeiten die Eßgewohnheiten z.B. in Europa aneinander an. Aber jedes Land hat so seine Eigenheiten. In Italien legt man üblicherweise viel Wert auf gutes Essen (wohl daher sind Lebensmittel in Italien teurer als in Deutschland), auf Familie und Freunde. Die traditionelle Hauptmahlzeit ist das Abendessen, das man gern in größerem Kreise zu sich nimmt. Es gibt ja auch immer einen Grund zum feiern, schon allein der, daß man eben so schön zusammensitzt. Da speist man dann sehr ausgiebig: Ein Menü besteht aus Antipasti (Vorspeise/n), Primo (Suppe oder Pasta), Secondo (Fleisch oder Fisch), Dolce (Nachspeise). Gegen den Durst trinkt man Wasser, aber zum Essen gibt es Wein (Vino) und zum Schluß Caffé (Espresso).
Liebe(r) "Truman", mir scheint, jede(r), der/die mit ein wenig gesunden Menschenverstand gesegnet ist, dürfte wohl Schwierigkeiten haben, einen Unterschied zwischen meiner Aufzählung der Gänge eines italienischen Menüs und Deinem nicht sehr mit Freundlichkeit angereicherten Kommentar dazu zu erkennen. Einen kleinen Unterschied gibt es allerdings: Ich habe Antipasti geschrieben, die logischerweise, da als erste aufgezählt, eben Vorspeisen sind: Plural!!! Ich habe noch nie gehört, daß in Italien das Wort im Singular gebraucht wird - mag ja eine "Ahnungslosigkeit" sein.
Wer hat denn gesagt, Antipasti seien Nudeln? Nein, das sind z.B. Wurstscheiben oder Schinken mit Melone oder Vedure fritte (verschiedenartige geschmorte Gemüse: wieder Plural!!!). Du unterstellst, irgendjemand hätte behauptet, Antipasti seien Nudeln, um dann dagegen zu polemisieren, was gar nicht behauptet wurde, um auf diese Weise andere user in schlechtem Licht hinzustellen. Dir ist natürlich aufgefallen, daß ich gestern auf Deiner Profilseite war, und mir mal ein paar Deiner Antworten angesehen habe - eigentlich wollte ich es dabei bewenden lassen und nichts dazu sagen - aber: Dieses Schema, sich so als Allwisser gegenüber anderen aufzuspielen, findet sich in deinen Antworten öfters. Irgendwann entlarven sich solche Machenschaften. Und auch, wenn Du schwiegest, würdest Du nie Philosoph.
Früstück gibt es (fast) nicht, ein Espresso und wenn es hoch kommt ein Hörnchen, nur für Turisten gibt es mehr. Mittag ist auch nicht so dolle, dafür ist das Abendessen DIE Abendbeschäftigung.
Je weiter südlich, desto später, im Norden ab 20.00 Uhr, Neapel und weiter südlich eher ab 21.00 Uhr (im Sommer wenigstens). Die erwähnten 3 Gänge sind das absolute Minimum (Menue Turistico). Sonst mindestens ein Anti-Pasto, Pasta, Primo piatto, secondo Piatto, Dessert. 8 Gänge im Piemonte sind nichts Ungewöhnliches. Natürlich nicht in der Pizzeria. Irgendwoher kommt ja der Ruf der Italiani total verfressen zu sein (ich mache da liebend gerne mit !)
Aber ACHTUNG ! In Italia isst man nicht nur was Anderes, man isst auch anders !
Da gibt es in einem Restorante erst mal ein "Coperto" zu bezahlen, sobald man sich an einen gedeckten Tisch gesetzt hat. Das Coperto besteht aus einer frisch gewaschenen Tischdecke, an der noch niemand gesessen hat !!!! weiter aus einem Korb Brot und einer Kanne Wasser. Der Hintergrund ist der, die Italiani essen als Stärkehaltiges Nahrungsmittel zu jedem Gang (Weiss-)Brot und legen das auf der Tischdecke ab (nicht abbeissen, sondern abbrechen bitte !) die Tischdecke ist also so quasi der vergrösserte Essteller, des halb muss die absolut sauber und frisch gewaschen sein. (Ein Italiener, der das erste Mal nach Deutschland kommt, wird nach Hause berichten die Deutschen seien Schweine, an solchen verdreckten Tischdecken zu essen). Zum Ausgleich für diese Zusatzkosten sind Getränke ausgesprochen billig aus deutscher Sicht, eine 1,5 Liter-Flasche Mineralwasser kostet nicht mehr als im Supermarkt nebenan ( 1,- bis 2,- Euro), die Flasche Wein kostet maximal 20 % mehr als im Supermarkt und nicht wie in Deutschland das 5- bis 10-fache wie im Geschäft.......
Es ist zwar in vielen Restaurants üblich, daß coperto - unterschiedlich, meist 2-3 € pro Person - auf die Rechnung kommt, und zwar unabgängig davon, was man bestellt, aber nicht überall. Es kann auch ein prozentualer Zuschlag zur Rechnung servicio verlangt werden, in teureren Restaurants wird mitunter auch beides coperto und servicio verlangt. Solche Zuschläge zur Rechung gibt es nicht nur in Italien, sondern in vielen Restaurants fast überall in der Welt. Da üblicherweise die Preise bekannt sein müssen, bevor man bestellt, muß auch - meist gleich vorn - auf der Speisekarte die konkrete Höhe bzw. der Prozentsatz stehen, wenn coperto und/oder servicio verlangt wird. In Italien ist es auch wie in Deutschland vorgeschrieben, daß die Restaurants außen ihre Speisekarte mit den Preisen aushängen oder auslegen müssen, so daß man sich informieren kann, bevor man das Restaurant betritt.
Auch wenn man nur etwas trinken möchte und sich dazu hinsetzt, muß man diese Zuschläge bezahlen, wenn sie eben in diesem Restaurant allgemein verlangt werden. Wenn man aber z.B. seinen Kaffee am Tresen = a banco im Stehen schlürft, ist es deutlich preisgünstiger (da läßt man dann schon etwa einen Euro Trinkgeld liegen).
Daß man immer eine neue Tischdecke bekommt, was ja im allgemeinen auch in Deutschland in Restaurants üblich sein sollte, stimmt so nicht ganz. Meistens ist es üblich, daß zwei Tischdecken auf dem Tisch ligen, unten eine größere und darüber eine etwas kleinere, die oft aus Papier ist. Nur diese obere Tischdecke wird bei jedem neuen Gast gewechselt. Und: Insbesondere in den preiswerteren Trattorias gibt es oft Holztische ohne Tischdecken. Da legt man dann eben sein Brot auf die Serviette.
Generell: Restaurants, wo die Einheimischen essen, sind gewöhnlich preiswerter und das Esse ist dort gut. Als "Preisfaustregel" kann gelten. Je mehr Tischdecke - desto teurer. Also am günstigsten einfache Holztische, dann eine Papiertischdecke, zwei Papiertischdecken, Stofftischdecke, (ggf. mit Papiertischdecke drüber), zwei Stofftischdecken und am teuersten sind üblicherweise Restaurants, wo es dazu noch Stoffservietten gibt.
Also, wenn man schon wenig Ahnung hat, sollte man richtige Anmerkungen nicht falsch kommentieren ! Werfe nicht Pizzerias, Restorantes und Trattorias durcheinander und betreibe hier keine Desinformation.
Ich habe schon erlebt, dass die Serviertochter in Italien mit der frischen Tischdecke über dem Arm, Brot und dem Krug Wasser kommt und erst mal fragt: "Restorante o Pizzeria?"
Wenn der Gast nur eine Pizza (mit oder ohne Nachtisch bestellt) gibt es kein Brot, wozu auch, die Pizza hat ja unten einen Teigfladen. Also braucht es auch keine frisch gewaschene Tischdecke, weil niemand gebrochenes Brot auf die saubere Tischdecke legen will. Sage ich im Fall "Pizzeria", verschwindet Sie wieder und nimmt die Tischdecke mit und es ist KEIN Coperto fällig und Sie bringt dafür die Pizzakarte. Sage ich "Restorante", kommt die saubere Tischdecke auf den Tisch, der Korb Brot und der Krug Wasser und das Coperto ist zu bezahlen ! Dazu gibt es dann die Restorantspeisekarte.
Man hat mir vor Jahren mal Mittags in Capri ein Coperto auf die Rechnung in der Pizzeria gesetzt. Ich habe dann gefragt, wo das Coperto denn sein, keine Tischdecke, kein Korb Brot, kein Krug Wasser. Damit war der Fall erledigt, ich habe kein Coperto bezahlt! (versuchen kann man es ja mal, wenn die Tedeschis keine Ahnung haben so wie Du ! Das ist nun wieder sehr italienisch )
Das mit der frische gewaschenen Tischdecke ist ein Kult ! Meine Eltern haben mal in Foggia beobachtet, wie ein Ehepaar sich an einen Tisch setzt, aber noch nichts bestellen will, weil man sich verabredet hat und das andere Paar noch kommen wird. Nun kommt das zweite Paar, denen gefällt der Tisch aber nicht und so zieht man an einen anderen Tisch um. Sofort decken die Ober den neu gewählten und den Tisch an dem das Paar gesessen hat ab und legen die Tischdecke, an denen die beiden gesessen haben nun auf den neu gewählten Tisch und die Tischdecke, an der noch niemand gesessen hat kommt auf den Tisch, der nun wieder frei ist ! Man kann doch keinem Gast zumuten sein Brot auf eine Tischdecke zu legen, auf die schon mal jemand gehustet hat, vollkommen unmöglich für italienische Begriffe!
Ich habe mal vor x-Jahren einen Fernseh-Film über Apulien gesehen. Da ging es noch nach Altvätersitte zu. Die Italiani leben in Grossfamilie, dass heisst die Eltern + unverheirateten Töchter + die Söhne mit Ihren angeheirateten Ehefrauen und Kindern. Am Morgen gehen die Kinder in die Schule und die Männer Ihrem Beruf nach. Dann haben die Frauen grosse Konferenz in der Küche unter Leitung der Nonna (Oma) es wird besprochen, was es am Abend zu essen geben wird. Jede der Frauen bereitet anschliessend einen Gang für die Grossfamilie vor. So viele Frauen wie in der Familie leben, so viele Ess-Gänge gibt es. Am Abend, wenn alle wieder Zuhause sind geht dann das allabendliche kulinarische Feuerwerk los. Danach sind dann alle wohlgesättigt und Bettreif. Das ist Teil des "italian way of life" beneidenswert, da hat fast-food à la McDonalds keine Chance !
Ja, italienische Gerichte eben.
Was die essen? Na die haben verschiedene Dinge wie Du auch, oder ißt Du jeden Abend dasselbe???
Ein Beispiel Deine Italien-Kompetenz :
Das Anti-Pasto ist anti, also vor der Pasta zu verspeisen !
Darauf folgt dann ja wohl die Pasta, zu unterscheiden die Pasta-asciutto (wörtlich: trockene Pasta) also mit der Gabel zu essen, vor allen Dingen Nudeln aller Art ODER eine Pasta-In-Brodo (man hört es förmlich brodeln) also eine Suppe, die man nur mit einem Löffel zu sich nehmen kann.
Darauf gibt es dann den ersten "offiziellen Gang", das primo. Unter primo auf der Speisekarte findet man aber eben keine Nudeln !
Dann folgt der zweite Gang, das secondo.
Der Nachtisch lässt sich beliebig ausbauen in mehrere Gänge, das Eis, der Obstsalat, Panna Cotta usw. und ganz zum Schluss, vielleicht erst zusammen mit dem Caffe das dolce (wörtlich : das Süsse) manchmal unbestellt ein paar süsse (die Betonung liegt auf süss) Kekse zum Kaffe oder auch bestellt ein Stück süsse Torte (mit viel Puderzucker oben drauf)
So, nun vergleiche mal Deine Beschreibung mit meiner ...
si tacuisses....(Du kennst den Spruch)