Gibt es in der nordischen Mythologie auch göttliche Verheißungen von Land an Völker?
Die Israelis berufen sich ja gerne darauf, dass ihnen das Land Israel von Gott persönlich auf immer zugesprochen wurde. Steht so ja in der Bibel.
Gibt es vergleichbare Zuschreibungen auch auch in der nordischen Mythologie? Z.B. dass den Germanen zugesagt wurde, die Länder Germaniens dauerhaft zu besiedeln, ohne dass ihnen das jemand streitig machen dürfte?
7 Antworten
1) Mir fällt erstmal nur eine Stelle ein aus Grímnismál, einem Agnarr wird versprochen, einmal "Gotna landi" zu beherrschen, also das "Land der Goten". Allerdings ist mir unklar, welches Gebiet genau gemeint ist, entweder "Götaland" (Südschweden) oder "Gotland" (eine Insel, welche zu Schweden gehört) oder womöglich eine Vorstellung eines "gotischen" Landes in Nordpolen oder sonstwo weiter im Süden.
Und zwar sagt dies Odin zu Agnarr, weil dieser der einzige war, der ihm etwas zu essen und zu trinken gab, als er acht Nächte zwischen zwei Feuern gefangen gehalten wurde.
https://en.wikipedia.org/wiki/Agnarr_Geirr%C3%B6%C3%B0sson
"Átta nætr sat ec milli elda hér,
svá at mér mangi mat né bauð,
nema einn Agnarr, er einn scal ráða,
Geirroðar sonr, Gotna landi."
Acht Nächte saß ich zwischen Feuern hier,
so dass mir niemand Mahl nicht bot,
außer allein Agnarr, der eines Tags soll herrschen,
Geirröds Sohn, der Goten Land.
Agnarr soll das Erbe von Geirröd angetreten haben, allerdings war dieser ein "Sagenkönig", keine historische Figur. Der Kampf gegen die Goten war im Norden ein noch sehr spät gebrauchtes Bild - selbst in der späteren dänischen Nationalhymne wurde noch gegen "die Goten" gekämpft (obwohl es eigentlich keine mehr gab).
2) Ansonsten gibt es natürlich viele Prophetien, zum einen die um Ragnarök ("Götterdämmerung") und danach die um die "Neue Welt", denn nach dem Untergang der alten Götter soll es eine neue Welt geben, beschrieben wird darin ein Wasserfall und ein Adler. (Ende des Textes Völuspá)
Auch wird gesagt, dass Baldur wiederkommen wird. Baldur war ja zuvor gestorben (die Sache mit dem Mistelpfeil...).
Die Edda kennt sehr viele Orte, allerdings sind die meisten von ihnen nicht lokalisierbar, sie sind eher mythologisch zu sehen. (so wie "Nibelheim" oder "Muspellsheim") Manchmal stehen die Orte für bestimmte archetypische Eigenschaften.
Nibelheim (daher auch "Nibelungen") steht für den Nebel, die Kälte, das Eis oder den Winter. Muspellsheim steht für Vulkanismus und Feuer (daher auch "Muspilli", eine althochdeutsche Dichtung). Andere Orte stehen für Wasser, wiederum andere für das Glück (Gladsheim, das auch mit "Frohheim" übersetzt wird), es gibt "Elbenheim", "Helheim" usw.
Aber reale Orte kann man diesen meist nicht zuordnen.
3) Eine Sache fällt mir noch ein: Reidgotaland wird erwähnt, womöglich wurde damit das Weichselgebiet gemeint (die Weichsel fließt durch Polen). Land der "Reitgoten" - vielleicht sind damit die Ostgoten gemeint, dazu passt, dass auch Theoderich (der Ostgote) im Norden erwähnt wird. (Runenstein von Rök).
Das wird aber eher erzählend verwendet, weniger prophetisch. Auch wird "Hunaland" (Hunnenland) als Begriff benutzt. Ob damit Ungarn oder ein anderes Gebiet weiter nördlich gemeint ist (Gebiet der Franken), ist nicht so ganz klar. Auch "Saxland" (Sachsenland) wird erwähnt. Dies aber alles in einem epischen (nicht prophetischen) Kontext.
Man darf auch nicht vergessen, dass es damals schon die Trennung in Nordgermanen, Ostgermanen (Goten und andere) und Westgermanen (Franken, Sachsen...) gab. Und die Nordgermanen lagen mitunter im Clinch gegen andere germanische Gruppen.
König Harald "Blauzahn" von Dänemark beendete aber den Clinch gegen die Sachsen (Niedersachsen), auch indem er das Christentum annahm. Und sein Vater Gorm war der letzte dänische Herrscher, der noch den germanischen Göttern huldigte.
Die alten Germanen und Kelten brauchten keine göttlichen Versprechungen oder Rechtfertigungen, wenn sie was wollten nahmen sie es sich einfach, als tapfere Krieger die gern auf Eroberung auszogen. Da es viele Stämme und Völker gab, die oft miteinander in Clinch lagen, hätte ein göttliches Versprechen auf einer der vielen Seiten wenig Sinn ergeben, vor allem wenn dieser Stamm sich dann als schwach erwies und von einem anderen besiegt und sein Land erobert wurde.
Nicht direkt die Germanen haben das unter sich auf geteilt und laut der nordischen Mythologie hat Odin gesagt das jeder seine Hälfte des Landes hat obwohl sie sich trotzdem Bekämpfen beschäftige mich seit Jahren mit der nordisch Mythologie
" Z.B. dass den Germanen zugesagt wurde, die Länder Germaniens dauerhaft zu besiedeln, ohne dass ihnen das jemand streitig machen dürfte? "
Wenn es so wäre, dann wäre diese Zuschreibung eine glatte Lüge, da Deutschland gerade dabei ist sich aufzulösen, wo man noch nicht wissen kann ob das gut oder schlecht für die " Deutschen " ist die immer weniger werden.
Menschen sind nur Gäste auf dieser Erde die von Gott da reingesetzt wurden als Übung für kommende Zeitalter, doch haben wir Menschen versagt, denn wir haben etwas verwechselt als Gott uns sagte wir sollten darin herrschen. Vom Herrscher zum Despoten ist es eben nur ein kleiner Schritt und wer despotisch herrscht zerstört meistens das über was er herrschen soll.
Jesus hat aber gesagt: " Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. " Johannes 17.16
Damit hat er aber gemeint, dass er und seine Nachfolger nicht so sind wie jene, die diese von Gott geschaffene " Welt " in ihrer Maßlosigkeit mutwillig zerstören, doch er hat auch gesagt, dass es eine neue Erde und einen neuen Himmel geben wird wenn die Zeit reif ist, wo es wohl keine ethnischen Unterschiede mehr unter den Menschen geben wird, und diese neue Erde allen gehören wird.
" Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!" Offenbarung 21. 1-5
Wer denkt bei solchen Versprechungen noch an irgendwelche Länder die einem irgendwann mal zugesprochen wurden ? Aber alles zu SEINER ZEIT.
LG
KA was nordische Mythologie angeht, aber im Alten Testament hat Gott nicht nur Israel sein Land geschenkt, sondern auch jeweils Ammon und Moab.
Davon mal abgesehen benennen so viele ihr Land als "God's Own Country" - "Gottes eigenes Land", dass es sogar einen Wikipediaeintrag dazu gibt: