Gibt es im Deutschen keine Objektpronomen?
Man spricht im Französischen oder im Spanischen immer von dem direkten und indirekten Objekt pronomen. Im Englisch gibt es ja nur ein Objekt pronomen oder? Aber was ist mit dem Deutschen? Hier gibt es zwar immer eine Übersetzung und es ist ja auch der Akkusativ bzw. der Dativ aber wovon? Von einen personalpronomen?
Ich hoffe meine Frage ist ein bisschen verständlich :)
4 Antworten
Pronombre de complemento directo (me, te, lo/la, nos, os, los/las) = Akkusativpronomen (ihn/sie/sie/Sie)
Pronombre de complemento indirecto (me, te, le, nos, os, les) = Dativpronomen (ihm/ihr/ihnen/Ihnen)
Allerdings ist im Spanischen das Dativpronomen i.d.R. Pflicht auch wenn das Objekt dabeisteht. Im Deutschen ersetzt das Dativpronomen (wie in beiden Sprachen im Akkusativ) das Objekt.
Somit hast du im Spanischen oft ein Dativpromen zusätzlich zum Objekt dabeistehen, was im Deutschen nicht vorkommt, weil dort der Dativ am Artikel (dem/der) oder Substantiv (Plural-n) sichtbar ist. Zudem kommt im Dativ auch ein "a" vors Personalpronomen oder Objekt.
Und Dativ/Akkusativ stimmen auch nicht immer in beiden Sprachen überein.
Natürlich gibt es die.
Fritz backt Mary einen Geburtstagskuchen. Er gibt Mary den Kuchen am Morgen.
Er gibt ihr (wem?) den Kuchen am morgen. Er gibt ihn (wen oder was) (wem) am Morgen.
Ist in englisch ähnlich: he gives it (wen oder was) to her (wem) in the morning.
Im Grunde kann man sich die indirekten und direkten Objektpronomina wie die Dativ- und Akkusativformen unserer Personalpronomina vorstellen (nur mit dem Unterschied, dass es im Spanischen und Französischen keinen Akkusativ oder Dativ gibt - im Englischen auch nicht).
Je les lui donnerai.
Ich werde sie ihm geben.
Hier steht "sie" im Akkusativ (3.Person Plural, sie > sie), das entspricht dem "les" (direktes Objekt). Und "ihm" im Dativ (3.Person Singular, er > ihm), das entspricht dem "lui" (indirektes Objekt).
I will give them to him.
Im Englischen (da gibt es auch keinen Dativ oder Akkusativ) wird die Präposition "to" benutzt, um das indirekte Objekt zu markieren. Im Grunde haben alle diese erwähnten Sprachen auch Objektpronomina, nur sind die Bezeichnungen etwas unterschiedlich, da von diesen nur Deutsch echte Akkusativ- und Dativformen hat, die sich auch an den Substantiven zeigen (z.B. Dativendung -n bei "die Hunde, den Hunden").
Funktional sind sie sehr ähnlich (trotz der unterschiedlichen Bezeichnungen). Spanisch kennt im Gegensatz zum Französischen eine doppelte Markierung, was dazu führt, dass manche Objektpronomina "doppelt gemoppelt" erscheinen können.
A él le gusta cocinar. (Ihm gefällt es, zu kochen. Er kocht gerne.)
Abgesehen davon ähnelt Spanisch in dieser Hinsicht dem Französischen.
Nur Baskisch weicht von diesem Schema grundlegend ab. Hier werden Subjekt- und Objektpronomina nicht immer als einzelne Wörter benutzt, sondern oft in ein Hilfsverb (das hunderte verschiedene Formen annehmen kann) eingebaut.
Emango diot. Ich werde es ihm geben.
Emango dizkiot. Ich werde sie ihm geben.
Da alle Nomen, ob Personen oder Bezeichnung für Dinge usw., im Deutschen ein grammatikalisches Geschlecht haben, werden sie wie Personen durch Personalpronomina vertreten. Personalpronomina stehen dabei nicht nur für Nomen, die ein Subjekt sind, sondern auch für jene Nomen, die im Objekt vertreten werden.