Gibt es hier Leute, die Personalverantwortung auf der Arbeit haben?
Gibt es hier Leute, die zum Beispiel Teamleiter sind? Wie ist es so ein Team zu führen? Seid ihr streng schreit ihr eure Leute auch an?
8 Antworten
Ich gehöre dazu.
Personalführung ist nicht zwangsläufig anstrengend (das kommt auch sehr auf das Personal an), aber ausgesprochen sensibel. Mithin sicher eine meiner anspruchsvollsten, aber auch reizvollsten, hin und wieder auch gewichtigen und potentiell belastenden Aufgaben, je nach Situation.
Ich schreie nie, nein. Wer schreit, signalisiert einen Kontrollverlust. Und damit wiederum macht man sich angreifbar, zeigt verwundbare Stellen und präsentiert sich in der Folge unprofessionell.
lg up
Ich bin Filialleitung mit 13 Mitarbeitern.
Rum schreien geht gar nicht. Man ist Teil des Teams, nur hat man etwas andere Aufgaben. Es gibt verschiedene Führungsstiele, ich persönlich habe eine Mischung aus allen und nicht nur eine Richtung.
Nur eines ist klar: ich gebe die Richtung vor, gehe selbst voran und die Mitarbeiter gehen nach. Als Führungsverantwortlicher behält man die Übersicht, weiß in welche Richtung sich das Team entwickeln soll und muss.
Führen heißt nicht selbst nichts zu tun und seine Arbeit anderen anzuschaffen, sondern selbst mitarbeiten (je nachdem welche Branche)
Man kennt die Mitarbeiter und versucht Schwächen zu fördern und Stärken zu stärken. Persönlich lege ich dabei Wert auf Fortbildung und Sinnstiftung = WARUM müssen wir das machen, was steckt dahinter.??
Jeder Mitarbeiter hat seine Macken und Bedürfnisse. Als Führender versucht man alle unter einen Hut zubringen (soweit das halt möglich ist), muss aber auch manchmal ein klares Wort sprechen, oder jemanden entlassen wenn es gar nicht passt.
Kritik hören, reflektieren ob es stimmt, verbessern was zu verbessern ist und trotzdem seinen Weg gehen.
Eine gewisse Resilienz gehört dazu, da man sowieso nie alles etwas recht machen kann....
Ich bin Bauleitender Elektroinstsllateur und bin je nach Auftrag für bis zu 20 Monteure verantwortlich und bilde auch Lernende aus. Neben unseren festgestellten Leute beschäftigen wir auch Temporärangestellte. Mit den Festangestellten muss ich nicht streng sein, denn die liefern eine ausgezeichnete Arbeit und ich arbeite schon viele Jahre zusammen. Mit den Temporären gibt es immer wieder Probleme und da muss man hart durchgreifen. Aber wenn die Arbeit in meinem Qualitätsstandard ausgeführt wird, haben sie eine gute Zeit mit mir. Aber wer sich nicht an die Regeln hält wird gekündigt und oder Stunden abgezogen. Besonders wenn sie eine Arbeit mangelhaft erledigen obwohl sie es durch ihre Qualifikation erledigen könnten. Wenn man mich bescheissen will, zB mit Arbeitszeit, Unordnung, mangelnder Qualität oder respektlosem Verhalten werde ich auch mal laut. Das muss man um die Kontrolle zu behalten als Kapitän vom Team und den Auftrag termingerecht und möglichst ohne Mängel auszuführen. Wenn man gut Arbeitet und mehr als das Minimum macht geht es den Leuten gut. Kostenloser Kaffee, wenn an Samstagen gearbeitet wird gibt es Essen bezahlt, Feierabendbier am Freitag und bei hervorragender Arbeit die Möglichkeit auf eine Festanstellung. Auch mit den Lernenden bin ich Streng aber fair. Bei mir lernen sie viel und können auch schnell Verantwortung übernehmen, vorausgesetzt sie erfüllen die Anforderungen um für mich zu arbeiten.
Ich hatte jahrelang Personalverantwortung bzw. war in der Folge in leitender gestaltender Stellung, bei der ich mit vielen Kollegen zwangsläufig zu tun hatte.
Ich hatte nie den Drang verspürt, in irgendeiner Weise einen autoritären Führungsstil an den Tag zu legen.
Auch dann nicht, wenn jemand mal einen richtigen Bockmist gebaut hat. Natürlich wurde benannt, was nicht ok gewesen ist, aber der Ton macht die Musik.
Das hat dazu geführt, dass selbst in Zeiten, wo es mal etwas hart zur Sache ging, die Kollegen hinter mir standen und die anstehende Angelegenheit gemeistert und mich im Gegenzug unterstützt haben.
Im selben Unternehmen hatte eine andere Mitarbeiterin in vergleichbarer Stellung eben diesen autoritären Führungsstil, mit der Folge, dass man sie regelmäßig bei jedem noch so kleinen Anliegen aufkaufen ließ.
Unnötig zu erwähnen, dass ein autoritärer Führungsstil das Betriebsklima vergiftet, während in meinem Fall ein außerordentlich angenehmes Betriebsklima herrschte, was sich positiv auf die Gesamtproduktivität auswirkte, da in letzter Konsequenz die Kollegen die Aufgaben nicht als lästige Pflicht, sondern als Herausforderung angesehen haben.
Mag sein, dass dies auch mit meiner Sigma-Charaktere zusammenhängt, wenn ich einen solchen Führungsstil an den Tag gelegt habe.
Ich bilde aus im Betrieb.
Ich bin ja selbst noch nicht soooo alt und hab einen Draht zu den "Youngsters".
Ich bin da ziemlich locker, verarschen lasse ich mich allerdings auch nicht.
Ich kann auch sehr eklig werden.