Gibt es Die Religionen der Antike noch heute?

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Nein, es gibt sie eigentlich nicht mehr, es gibt sie aber zum Teil wieder. Die heidnischen Religionen der Antike sind durch das Christentum verdrängt worden. Für das Warum gibt es mehrere Erklärungen.

  • Das Christentum hatte zum einen das bessere Jenseits zu bieten. Das Totenreich der Römer und Griechen war ein ödes Schattenreich, die Aussicht auf Wiederauferstehung im Paradies am Christentum sehr attraktiv. Außerdem konnte nach christlichem Glauben jeder ins Paradies kommen, nicht nur gefallene Krieger wie im germanischen Glauben oder nur nach aufwändiger (und teurer) Mumifizierung wie in Ägypten.
  • Für die unteren Schichten war das Christentum schon im Diesseits attraktiv, denn es erkannte alle Menschen (oder zumindest alle Christen) als gleichwertig an, selbst wenn sie arm oder Sklaven waren. Für die wohlhabenden Christen war es verpflichtend, die Armen zu unterstützen. Diese Solidarität wurde vor allem in den Krisenzeiten der späteren Antike wichtig.
  • Der Monotheismus, die Hinwendung zu einem einzigen Gott, scheint ein kultureller Trend gewesen zu sein. Selbst in den heidnischen Kulten gab es teilweise die Konzentration auf einen höchsten Gott (z. B. Sol Invictus, die unbesiegte Sonne). Außerdem waren in der Antike nahöstliche Erlösungsreligionen sehr beliebt (z. B. der Mithraskult).

Nachdem das Christentum sich schon weit im römischen Reich verbreitet hatte, hat Kaiser Konstantin 313 n. Chr. das Christentum erlaubt und allgemeine Religionsfreiheit zugesichert. Im Jahr 380 wurde das Christentum Staatsreligion und damit zur religiösen Grundlage des Römischen Reichs, schließlich sogar von Konstantin selbst angenommen. Wenn aber der Kaiser eine bestimmte Religion fördert, wird sie natürlich noch attraktiver und gewinnt auch in den höheren Gesellschaftsschichten schnell neue Anhänger (kann ja für die Karriere auch nur förderlich sein).

Damit war erstens das Christentum Grundlage des Staates geworden und damit ein Politikum. Zweitens haben es monotheistische Religionen so an sich, dass sie keine anderen Götter dulden (denn es gibt ja nach ihrem Glauben nur einen). Daher wurden im Jahr 391 alle heidnischen Tempel auf kaiserliche Anordnung geschlossen. Nur der ägyptische Isistempel von Philae blieb aus außenpolitischen Gründen verschont. Hier wurde erst 535/537 der ägyptische Kult verboten und der Tempel in eine Kirche umgewandelt.

Im Norden verlief das ähnlich. Das Christentum war die Religion der römischen Kaiser und führte nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches ein Mindestmaß an staatlicher und öffentlicher Organisation weiter (durch die Bischöfe vor Ort). Es wurde also auch irgendwann von heidnischen Germanenkönigen übernommen. In Island wurde das Christentum im Jahr 1000 durch die isländische Volksversammlung quasi demokratisch eingeführt. Für eine Übergangszeit war aber das heimliche Praktizieren heidnischer Religion noch erlaubt.

Durch Christianisierung und Verbote sind die heidnischen Religionen institutionell verschwunden. Nur Elemente davon sind ins Christentum aufgenommen worden, z.B. das Datum von Weihnachten an einem heidnischen Sonnenfest (Wintersonnenwende). Daneben haben abergläubische Vorstellungen überlebt, von Schadenzauber (Hexerei) oder bösen Geistern, die einem schaden können. In Island sind die heidnischen Mythen erhalten geblieben, indem man die ehemaligen Götter zu Menschen erklärt hat, die nur fälschlich als Götter verehrt worden seien.

Erst in neuerer Zeit hat man begonnen, heidnische Religionen wiederzubeleben. Als erstes vermutlich in England, wo sich im 18. Jh. schon "Druidenorden" gebildet haben, in Anlehnung an die bei Caesar überlieferten keltischen Priester. Das hat mit der Schwächung des Christentums zu tun, das nicht mehr die Religion der Menschen diktieren kann. Außerdem hat man vor allem im 19. Jh. begonnen, Völker und die Zugehörigkeit zu einem Volk zur Grundlage von Staaten und der eigenen Identität zu machen. Und um diese Identität noch stärker herauszustellen, hat man versucht, auch eine eigene, volksspezifische Religion wiederzufinden. Daher waren lange Zeit solche "Neuheiden" oft nationalistisch oder gar rassistisch geprägt, was auch heute bei einzelnen Gruppen noch der Fall ist (nicht bei allen!).

Auch wenn sich manche von ihnen auf geheime, quasi im Untergrund und unsichtbar bestehende Kontinuität bis in alte heidnische Zeit berufen, sind es eben doch Neugründungen. Sie beziehen ihr Wissen über die alten Religionen aus den überlieferten Schriftquellen (die sind jedoch oft spärlich oder aus der Sicht von Fremden geschrieben) und aus Ergebnissen der archäologischen Forschung. Dazu kommen zum Teil eigene religiöse Visionen. Ich kenne einige germanische Religionsgruppen in Deutschland und Skandinavien, und ich weiß, dass es eine griechische Gruppe gibt, sowie eine Wiederbelebung slawischen Heidentums in Russland. Wahrscheinlich gibt es auch noch weitere.


Gorgor1991 
Beitragsersteller
 04.02.2013, 18:02

Wow! Perfekte Antwort, danke!

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BjoernWilhelm  06.02.2013, 01:37
@Gorgor1991

Ach du meine Güte! Hab ich tatsächlich so einen langen Text geschrieben?

Danke für's Sternchen!

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Ja, die Römisch Katholische Kirche verehrt genau diese Götter. Denn alle Symbole die der Papst mit sich trägt, seine Kleidung und die Kreuze, sind Symbole einer antiken Religion, viel älter als das Christentum. Damals wurde im antiken Babel, der Stadt die die Grundlage für das babylonische Reich lieferte, ein Mann Namens Nimrod als der "babylonische Messiahs" verehrt. Dieser Mann hatte es geschafft sich gegen Gott zu richten und die Menschen davon abzuhalten sich auf der ganzen bewohnten Erde zu zerstreuen. Er jagte Tiere und Menschen und er gilt als der Erfinder des Krieges. Der Kreuz symbolisiert den Tammuz, der vergöttlichte und wiedergeborene Nimrod, nachdem dieser getötet wurde und alle seine Körperteile an die verschiedenen Stämme gesendet wurden. Der Phallus-Symbol in der Mitte der Vatikanstadt symbolisiert das Geschlechtsteil von Nimrod, welches anscheinen nie gefunden wurde nach seinem Tod und Zerstückelung.

Alle Mythologien haben etwas gemeinsam: Genesis

Alle Mythologien reden über die Sintflut und das Leben nach der Sintflut. Die Titanen waren die Väter der Götter. Wenn man genau nachforscht erkennt man die Geschichte Noahs und die Rebellion von seinem Sohn Ham und dessen Enkel Cush. Cush ist der Gott des Chaos in der griechischen Mythologie und er wird in der Bibel als der Vater von Nimrod erwähnt. Als Noah Ham und Cush wegen ihrer Übertretung verfluchte, segnete er seinen erstgeborenen Sohn Sem mit den Worten "gesegnet sei der Gott von Sem", denn damals war bereits eine Falsche Religion gegründet worden von Ham und seinem Sohn Cush. Ihre Rebellion wurde an deren Nachfahren weitergereicht in Form einer Falschen Religion und sie widerstanden der aller ersten Prophezeiung aus 1. Moses 3:15, dass ein Messiahs die Menschheit befreien würde. Deshalb nahmen sie Nimrod als ihren Befreier an und nach seinem Tod wurde er weiterhin als Befreier angesehen. Die Dreieinigkeitslehre der Kirche hat genau dieses Thema: Nimrod wiedergeboren als Kind in den Armen seiner Mutter Ishtar und über beide ein Geist.

Die Rebellion gegen Gott wurde von der Katholischen Kirche einfach weitergeführt, bis in unseren Tagen. Jesus der wahre Messiahs hatte aus den Heiligen Schriften immer wieder zitiert und er predigte vom Königreich Gottes, aber die Kirchen heute behaupten das die Bibel kein adequates Lehrmittel für die moderne Gesellschaft wäre. Statt die Hoffnung auf das Königreich Gottes zu richten mischt sich die Kirche in die Politik ein und setzt darin all ihre Hoffnung. Das ist eine bewusste Irreführung und wird bestraft laut der Bibel in Offenbarung 17 und 18.

Menschen die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewusst sind müssen handeln um sich von einer solchen Illusorischen Organisation zu trennen.


BjoernWilhelm  04.02.2013, 10:28

Also, ehrlich gesagt, diese originelle Theorie ist unter Historikern völlig unbekannt. Sie klingt, als wäre sie einer amerikanischen Mystery-Fernsehserie entsprungen oder von einer christlichen Splittergruppe aus biblischen, altorientalischen und griechischen Mythen zusammengemixt, um andere Kirchen zu diskreditieren. Warum Melanie19880203 hier nur gegen die katholische Kirche schießt, verstehe ich nicht ganz. Das Kreuz und die Dreieinigkeitslehre sind auch Grundlage für die anglikanische und die orthodoxen Kirchen, ebenso die meisten evangelischen und die evangelikalen - also für fast alle Christen.

Eine fundierte Antwort auf die Frage ist das jedenfalls nicht.

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Melanie19880203  04.02.2013, 10:35
@BjoernWilhelm

Warum Melanie19880203 hier nur gegen die katholische Kirche schießt, verstehe ich nicht ganz. Das Kreuz und die Dreieinigkeitslehre sind auch Grundlage für die anglikanische und die orthodoxen Kirchen, ebenso die meisten evangelischen und die evangelikalen - also für fast alle Christen.

Ich schieße nicht. Das war lediglich eine Feststellung.

Die anglikanischen, orthodoxen und evangelischen Kirchen haben sich von der Katholischen Kirche abgespalten, daher verzichte ich alle anderen Abstaltungen zu nennen, um Zeit zu sparen.

Eine fundierte Antwort auf die Frage ist das jedenfalls nicht.

Doch.

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Weil sie Namen, Form und Vielgötterei tauschten. Vom Prinzip her nehmen sich aber weder die Götter aus Ur, Mesophotanien und sonstwo was, sie ändern lediglich die Rahmenbedingungen (kykladischen oder der minoischen Kultur zb.). Ist wie mit den 10 Geboten, im Prinzip noch das selbe nur umgeändert aber im Kern gleich. Die anderen setzten sich einfach durch.

Aton Jupiter Zeus

Atum-Re Helios Sol

Bubastis Artemis Diana

Chons -shu Herakles Herkules

Hathor Aphrodite Venus

Horus Apollon Apollo

Isis Demeter Ceres

Mendes Pan Faunus

Osiris Dyonisos Bacchus

Ptah Hephaistos Vulcanus

Thot Hermes Merkur

Was dem Nahe kommt oder versucht wäre Hellenismos. Aber "Antik" fängt bei Europäern oft unterschiedlich an.

Ja, gibt es. Bei den römischen Göttern z.B. in der "Federazione Pagane" oder "Nova Roma". Den Glauben an Odin findet man im germanischen Neuheidentum (Asatru), ist in Island anerkannte Religion. Von einem lebendigen Osiriskult ist mir nichts bekannt, evtl. gibt es bei den Freimaurern noch einen Bezug dazu.


Gorgor1991 
Beitragsersteller
 02.02.2013, 22:46

Gute Antwort, danke.

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Nein, die Religion deiner Götter ist und war nie eine Religion, man betete Götter nicht an man wollte es ihnen gleich tun (angebetet wurde die Sonne), deine Götter waren Vorfahren die durch Legenden erhalten blieben, deshalb versuchte man ihnen mit Taten zu huldigen. dieses wurde jedoch zuerst von den Römer, die sich selbst als Götter über die Menschen erhehen wollten und von der Kirche durch ihre eigenen Gottes-Sohn Glaubenssystem ersetzt.


Gorgor1991 
Beitragsersteller
 02.02.2013, 21:34

Aber worin unterscheiden sich Die damaligen Götter dann nach Definition her vom heutigen Gott ? Auch die römischen Götter haben den Menschen in ihrer Religion erschaffen (Beispiel). "deine Götter waren Vorfahren die durch Legenden erhalten blieben" den Part verstehe ich deshalb nicht, da die Götter ja nicht vorher Menschen waren und dann zu Göttern wurden. Abgesehen davon wollte ich ja eigentlich nur wissen, ob es heute noch Menschen gibt, die Zeus oder Odin verehren.

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BluePapillion  03.02.2013, 01:33
@Gorgor1991

Alle Götter beruhen auf Lebenden (Vorfahren) die zu Legenden wurden (Odin war ein Wikinger der auf Entdeckungsfahrten ging, Thor (Kämpfer) wurde für Ungewitter (aufbrausend) zum Synonym.

Der Heutige Gott ist eine bewusste Fehlinterpretation der Religiösen Kulturen, alle Götter (Buddha, Gott und wie sie noch heißen) haben ein und den selben Ursprung, den 21. -24 Dezember das Auftauchen des Sternbild Jungfrau (Maria) die ihrem Sohn Jesus das Leben schenkt, dessen Vater die Sonne ist.

Götter sind eine Metapher für ein Astronomisches Ereignis, und zwar die Wintersonnenwende.

Die Sonne ist der von allen Religionen verehrrte Gott, egal welcher Name er nun besitzt.

Die anderen Götter sind die personifizierte Sternbilder (bekannt auch als Sternzeichen) denen man heute jeweils einen Monat im Kalender zuschreibt.

Mythologie ist nichts Geheimnisvolles, das was Geschichte (Überlieferung) daraus macht schon.

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