Wieso waren die Griechischen und Römischen Götter fast die selben?

12 Antworten

Naturereignisse, Handel und Krieg und Tod gab´s überall auf der Welt.
Was sich man davon nicht erklären konnte, was man gerne haben oder vermeiden wollte schrieb man Göttern zu.

Ergo: Ähnliche "Aufgaben" = ähnliche Götter


HalbGermane 
Beitragsersteller
 21.12.2019, 11:26

Aber die Germanen, Kelten und Slawen hatten auch komplett eigene Götter für diese Aufgaben.

Die Römer und Griechen waren fast identisch.

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In der Antike herrschte im gesamten Mittelmeerraum ein sogenanntes polytheistisches Weltbild vor. Naturereignisse, das Wetter, aber auch menschliche Emotionen wurden in dieser Zeit personalisiert und vergöttert, weil man ja noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse und rationale Herleitungen hatte, um sich diese zu erklären. Sie wurden ergo als etwas übernatürliches verstanden.

Da Menschen schon immer kommunikativ waren, erzählten sie sich Geschichten. Tatsächliche, reale Ereignisse wurden dabei häufig mit Metaphern und reichlich Fantasie ausgeschmückt, zuvor unabhängige Geschichten miteinander verschmolzen und alte Motive zu etwas völlig neuem verschmolzen. Aus Geschichte und Geschichten wurden schließlich Legenden und Mythen, deren historischer Wahrheitsgehalt immer weiter abnahm und zu etwas Fantastischem wurde, je öfter man die Geschichte erzählte. Und selbstverständlich wurden sie auch mit religiösem Hintergrund erzählt, sodass sie schließlich fester Bestandteil der Mythologie wurden.

Durch Reisende gelangten diese Geschichten in alle möglichen Teile der Welt. Natürlich sprachen die Reisenden miteinander, die Einheimischen der Länder, die sie besuchten, waren natürlich neugierig auf sie und so wurden Geschichten selbst zu einer Handelsware: Legenden und Mythen waren zumindest einen Schlafplatz und ein leckeres Abendessen wert.

Da Griechenland und Rom zu ein und demselben Kulturraum gehörten und über Jahrhunderte lang einen regelmäßigen Austausch miteinander pflegten (auf der Appenin-Halbinsel gab es lange Jahre viele griechische Kolonien), glichen sich die Mythen beider Völker stark aneinander an. Allerdings gab es hier und da doch einige Unterschiede: die griechisch-römische Mythologie ist schließlich sehr komplex, und so können bestimmte Details, wie zum Beispiel, wer denn nun essen Vater und Mutter waren oder wo genau eine bestimmte Geschichte nun spielte, manchmal voneinander abweichen. Auch über die Zeit haben sich Mythen öfters mal verändert.

Da in einem polytheistischen Weltbild eine große Auswahl an Göttern besteht, haben sich manche Städte auch einen "Lieblingsgott" zum Schutzpatron gewählt. Auch möglicherweise sogar reale Heldenfiguren, die sich um die jeweilige Stadt verdient gemacht oder sie der Legende nach gegründet haben, wurden nicht selten kultisch verehrt und zu Göttern gemacht. Spätestens seit der Zeit Alexanders des Großen, der von dem Herrscherkult in Ägypten und Persien beeinflusst wurde und ihn in den ganzen griechischen Einflussbereich mitbrachte, hatten die Leute auch keine Skrupel mehr, ihre Könige und später auch die Kaiser als Götter zu verehren. Wer jedoch wo und von wem verehrt wurde, konnte sich von Stadt zu Stadt immer noch stark unterscheiden.

In der römischen Kaiserzeit gab man sich schließlich große Mühe, die Mythen aller eroberten Völker mit in den römischen Pantheon zu vereinen. So gelangten auch Götter aus fremden Kulturen in die Lebenswelt der Römer, und manche Herrscher erhoben sie sogar zu den höchsten Staatsgöttern, sodass die traditionellen "klassischen" Götter des Olympia zurückgestellt wurden. In der Spätantike waren zum Beispiel nicht mehr Mars oder Jupiter, sondern Heliogabal, Mithras oder Sol Invictus die wichtigsten Staatsgötter.

Auch außerhalb des römischen Herrschaftsbereichs würden die Götter anderer Völker mit den eigenen gleichgesetzt. Und wo man das zuerst nur ganz oberflächlich tat, bewirkte diese Angleichung dennoch, dass man auch dort Mythen und Legenden miteinander verschmolz. So wurden auch die nordischen Götter bzw. die Mythen der Germanen in Rom erzählt, dort war dann Odin allerdings Merkur, Thor war Jupiter oder Herkules, Freya war Aphrodite und Tyr/Tiwaz war Mars. Dies spiegelt sich auch in der Benennung der Wochentage wieder: schau dir mal an, wie die Wochentage jeweils auf schwedisch und italienisch heißen. Die Reihenfolge und Namenswahl ist natürlich kein Zufall, sondern wurde aneinander angeglichen, und das ist wirklich schon sehr alt:

Mondag - Lunedi -> "Mond-Tag", dem Mond geweiht

Tisdag - Martedi -> "Mars-Tag"; "Tiwaz/Tyr-Tag", dem Kriegsgott geweiht

Onstag - Mercoledi -> "Odin-Tag"; "Merkur-Tag", dem Gott des Handels geweiht

Torsdag - Giovedi -> "Thor-Tag", "Jupiter-Tag", dem Gott des Donners geweiht

Fredag - Venerdi -> "Freya-Tag", "Venus-Tag", der Göttin der Schönheit geweiht

Söndag - Domenico -> "Sonnentag"; "Tag des Herrn (ursprünglich der Tag von Sol Invictus, also ebenfalls "Sonnentag"), der Sonne geweiht.

(Lediglich beim Samstag (Lördag - Sabato) gibt es heute keine nähere Übereinstimmung mehr, "Lördag" heißt einfach "Waschtag"; in "Sabato" hat sich der christlich-jüdische Einfluss durchgesetzt, der Name ist vom Sabbat abgeleitet. Früher waren die Tage jedoch nach dem "bösen" Gott des Rechts (Loki und Saturn) benannt und entsprechend kongruent.

Auf dieser Ebene sollte dir deutlich werden, dass es auch zwischen einander doch sehr fremden Kulturen über den Austausch von Geschichten, Mythen und Legenden zu Parallelen gekommen ist, die soweit gingen, dass sie sogar in Alltag und Brauchtum eingebunden wurden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften

https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_Mythologie

Erst ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. begannen die Römer unter dem vermittelnden Einfluss der Etrusker die Götterwelt der Griechen zu importieren. So entsprechen etliche Gestalten des römischen Götterhimmels denen der griechischen Mythologie, doch ist die römische Mythologie nicht so stark wie die griechische mit Göttern und Heroen bevölkert. Die Gleichsetzung fremder Götter mit eigenen, die so genannte Interpretatio Romana, wurde zum besonderen Charakteristikum des römischen Umgangs mit fremden Kulten und Religionen ...
... Besonders verehrt wurden die zwölf Dei Consentes. Zu ihren Ehren gab es auf dem Forum Romanum einen gemeinsamen Tempel, die Porticus Deorum Consentium. Die Etrusker verehrten eine Zwölfzahl von obersten Göttern, identifiziert wurden die römischen Götter aber mit den olympischen Göttern der Griechen. Man bezeichnet die ursprünglichen Götter heute als Dei ingentes und deren Nachkommen Dei novensiles.

Wenn Du alte Mythen eingehend betrachtest, wirst Du verblüfft feststellen, dass sie noch heute in vielen Religionen zu finden sind.

Nicht nur die Römer haben die griechische Mythologie samt ihren Göttern (mit neuen Namen) übernommen. Du findest bis heute Ähnlichkeiten in vielen Religionen, die auf Mythen vergangener Epochen zurückzuführen sind.

Z. B. kann der Glaube an eine unsterbliche Seele bis auf assyrisch-babylonische Mythen zurückverfolgt werden. Von dort drang er in die ägyptische und dann in die griechische und römische Mythologie ein und setzte sich bis in die Christenheit fort.

Und in der Christenheit ist dieser Glaube zu einer Grundlehre ihrer Theologie geworden.

Bei näherer Betrachtung dieser Mythen stellst Du fest, dass folgendes immer wiederkehrt: eine Schöpfung, eine Flut, falsche Götter, Halbgötter, trinitarische Götter, die Unsterblichkeit der Seele und der Sonnenkult. 

Aus all diesen Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichsten Religionen kannst Du folgende Schlussfolgerung ziehen: alle Religionen haben einen gemeinsamen Ursprung.

Die Bibel bringt mit dem Turmbau zu Babel (Mesopotamien) und der damit verbundenen Sprachverwirrung durch Gott Licht ins Dunkel. Die Bauleute bauten alle „im Widerstand gegen den wahren Gott“. Sie übten falsche Religion aus. Aufgrund der Sprachverwirrung gingen die Bauleute auseinander und nahmen ihre gottentehrenden Religionen mit in alle Welt. (1. Mose 11:1-9)

Deshalb findest Du bis heute in den Religionen übereinstimmende gottentehrende falsche Lehren. Und Dir begegnen dieselben „Götter“ bei Ägyptern, Griechen, Römern, Christen, ... — zwar mit unterschiedlichen Namen, aber mit denselben meist schlechten Eigenschaften.

In Daniel 5:23 wird das so auf den Punkt gebracht:

“[Du hast] Götter aus Silber und Gold, aus Kupfer, Eisen, Holz und Stein gepriesen — Götter, die nichts sehen und nichts hören und nichts wissen. Doch den Gott, der deinen Atem und deinen ganzen Lebensweg in der Hand hält, den hast du nicht verherrlicht“

Die römischen Götter waren ursprünglich gesichtslose Numina., Schicksalsmächte.

Der Hellenismus machte die antrhropomorphen Götter in der bekannten Welt populär.

Wenn du schaust, findest du eine ähnliche Entwicklung überall, so wurde die gestaltlose arabische Göttin Allat zu Athena/Minerva.

Hellenismus war sozusagen cool und modern . Ergo wurden römische mit griechischen Göttern gleichgesetzt.

Nicht immer 100%, du hast recht , mit der Hochschätzung von Mars gegenüber Ares.

Auch die römische Venus ist nicht nur eine Liebes- sondrn auch eine Kriegsgöttin.

etc

Woher ich das weiß:Hobby