Gibt es den Zufall im Christentum? Oder ist alles Gottes Wille?

16 Antworten

Unabhängig von der Religion, Gott ist Gott und darum antworte ich mal trotzdem, auch wenn ich nicht christlichen Glaubens bin.

Nein, es gibt keinen Zufall. Es gibt das Schicksal. Und den freien Willen.
Im Schicksal sind die Grundpfeiler/ Eckpunkte des Lebens festgelegt: Geburtsdatum, Todesdatum, Geschlecht, wo kommt er zur Welt, wo stirbt er, Vater, Mutter, Familie und einige andere....... Das kann man sich nicht aussuchen. Dafür wird man auch nicht verantwortlich sein.

Für die Wahlen, die man trifft mit dem freien Willen, dafür ist man sehr wohl verantwortlich und zur Rechenschaft zu ziehen.
Wie gesagt, manche Eckpunkte sind festgelegt, aber du bestimmst, wie du dahin gelangst. Tust du gute Taten dafür oder kriminelle....


Sveniboy1990  19.09.2017, 21:08

Wenn dem so wäre dann wäre das was die Bibel sagt völlig gelogen "Unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle"...
Laut der Bibel gibt es weder den Zufall noch das Schicksal, den wäre dem so auch laut dem Koran, dann wäre es egal ob du dich anstrengst, es ist ehhh alles vorherbestimmt (was für ein Gott soll das sein, der aus uns Roboter macht??)
Den schon allein der Satz "wo er stirbt" klar Gott ist Vollkommen und Allwissend, aber solltre dies so sein spielt es auch keine Rolle ob ich Rauche, Alkohol trinke, weil man Todestag steht ehhh schon fest.
Ist für mich ein sehr sadistischer Gott !!!

1
willgott  19.09.2017, 23:55

Mit deiner Antwort

"Unabhängig von der Religion, Gott ist Gott"

transportierst Du so nebenbei die Behauptung dass der christliche Gott, als ob der Gott der die Gottesliebe und die Nächstenliebe zum höchsten Pflicht benannt hat und Allah der Gott der Mohammeds dem es wohlgefällig ist wenn Muslime mit dem Ruf
"Allahu Akbar" ahnungsloses Menschen von einem auf den anderen Augenblick in den Tod reißen, einund derselbe seien.

Mit dieser Lüge stellst Du den Gott der Liebe einem  Terroristen gleich.

Bedenkst Du, dass Du Dich, wie viele andere auch, einst wirst dafür verantworten müssen?

0

Vorausgesetzt Gott existiert: wäre alles Gottes Wille, hätte der Mensch, geschaffen nach Gottes Ebenbild, keinen freien Willen und wäre nur eine Marionette seines Schöpfers - da käme sogar bei Gott - angesichts des ewigen Lebens - unendliche Langeweile auf. So verfügt der Mensch über einen freien Willen, die Fähigkeit, zwischen gut/richtig und böse/falsch zu unterscheiden sowie über Handlungsanweisungen für ein soziales Miteinander, z.B. die 10 Gebote - das macht die Sache doch wesentlich spannender... Aber ob dir wirklich etwas "zufällt", du "unbewusst" etwas zu dir "hinziehst" bzw. auf etwas hinarbeitest, ob dein Schicksal (in den Sternen) geschrieben steht oder dein Lebensfaden kurz oder lang ist - wer weiß!

Nun ja, eine spezielle Form von "Zufall" gab es im Christentum. Das war die Zeit, in der der Kirche jede Menge "zugefallen" ist, was anderen gehörte. Und "ganz zufällig" wurde es weitgehend nicht aufgearbeitet.

Daneben stellt sich aber auch die Frage, ob ein Gott, der als allwissend, allmächtig und rundum perfekt definiert wird, einen freien Willen haben kann.

Nimmt man an, daß es für jedes und alles immer nur eine einzige wirklich perfekte Lösung geben kann, dann bestünde der freie Wille Gottes darin, sich zwischen der einzigen perfekten Lösung und eine unendlich großen Menge nicht perfekter (also falscher) Lösungen zu entscheiden. Will Gott aber perfekt bleiben, dann entfällt die Wahlmöglichkeit und damit aber auch sein freier Wille (Ausnahme: Die Entscheidung, weiterhin perfekt bleiben zu wollen).

Insoweit läßt sich das auch auf Menschen übertragen, wobei es Menschen im Regelfall vorziehen, sich aus dem unendlichen Labyrinth der Irrtümer immer das herauszupicken, was unter dem Strich den größten Schaden bringt. Damit ist dann gewährleistet, daß der Mensch unvollkommen bleibt und weiterhin zu einem vollkommenen Gott beten kann, in der Hoffnung, daß dieser dann die angerichteten Schäden wieder behebt.

Doch ganz anders betrachtet, kann man auch fragen, wie uns wohl eine Welt gefallen würde, in der alles perfekt ist und niemand jemals einen Fehler macht. Wäre das dann nicht ein maschinengleiches Zombiedasein?

Aus dieser Sichtweise heraus könnte also auch das Unvollkommene bishin zum total Vermurksten eine Sonderform des zumindest nahezu Vollkommenen sein.


gerwitt  19.09.2017, 20:27

Die Frage ist doch, wie man "Zufall" versteht?

Andrea Schwarz hat mal gesagt: " 'Zufall' sagt nur, dass mir etwas zufällt. Das Wort sagt nichts darüber aus, wer wirft!"


Damit hat sie was Wichtiges über den Glauben gesagt. Der gläubige Mensch glaubt daran, dass hinter allem letztendlich Gott steht, d.h. es gibt also nichts, was ohne ihn Bestand hätte.

So gesehen können Christen auch glauben, dass es "Zufall" gibt.

1
Dxmklvw  19.09.2017, 20:34
@gerwitt

Ich verstehe unter "Zufall" noch nicht erkannte Ursachen.

0
Einmischer  20.09.2017, 08:58

danke, genauso sehe ich das auch.  Dann brauch ich auch nicht mehr zu antworten ;-)

1

Es gibt den Zufall:

“Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Silọam fiel und sie tötete, meint ihr, daß sie sich als größere Schuldner erwiesen als alle anderen Menschen, die Jerusalem bewohnen? Gewiß nicht, sage ich euch ...“ (Luk. 13:4, 5)

Diese armen Leute hatten einfach Pech: sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort.

Wäre unser Leben vorherbestimmt, dann müsste Gott uns nicht dauernd bitten, doch zu ihm umzukehren (Hes. 33:11). Jeder von uns kann aufgrund seines freien Willens selbst entscheiden, welchen Weg er gehen möchte.

LG ...

Sorry — habe eben gesehen, dass die Frage schon zwei Jahre alt ist ...

Hallo Schopenhauer7,

ganz gewiss ist nicht alles, was geschieht, Gottes Wille! Einige denken das und sie glauben, alles sei ein von Gott gelenktes Schicksal. Es stimmt, Gott hat schon oft viele künftige Entwicklungen vorausgesagt, das heißt aber nicht, dass er sie auch bestimmt hat. Denke dabei einmal an einen Meteorologen; auch wenn seine Wetterprognose zutrifft, bedeutet das natürlich nicht, dass er das Wetter so beeinflussen konnte, dass seine Vorhersage eintrifft. In ähnlicher Weise hat Gott manchmal Dinge lange im Voraus bekanntgegeben, deren Eintreffen er jedoch nicht bestimmt hat.

Andererseits hat Gott in bestimmten Situationen sehr wohl in das Weltgeschehen eingegriffen und sogar den Lauf der Geschichte beeinflusst. Das hat er jedoch meistens nur dann getan, wenn es um sein eigenes Vorhaben ging, nicht um eine einzelne Person. In der Bibel gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt dafür, dass Gott das Leben jedes einzelnen Menschen vorherbestimmt.

Wäre es jedoch zutreffend, dass Gott der Lenker des Schicksals jedes Einzelnen wäre, dann müsste man sich fragen, welch ein grausamer und ungerechter Gott wohl dahinter steht. Denn die einen wachsen in großem Wohlstand auf, während viele andere in eine Welt voller Armut hineingeboren werden. Die einen führen ein Leben in relativer Sorglosigkeit, während die anderen von der einen in die nächste Katastrophe geraten. Die einen werden steinalt, ohne jemals ernsthaft krank zu sein, während viele Kinder bereits sterben, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen. Wie ungerecht und grausam müsste Gott sein, wenn er die unterschiedlichen Geschicke der Menschen bestimmen würde!

Du siehst also, der Glaube an ein Schicksal lässt sich wohl kaum mit einem liebevollen und gerechten Gott in Einklang bringen. Über Gott heißt es jedoch in der Bibel: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, Denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; Gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4). Warum aber passieren dann so viele schlimme Dinge?

Wenn jemand in einen schweren Unfall verwickelt wird oder eine lebensbedrohliche Krankheit bekommt, mag er denken: "Warum gerade ich?" Manche Dinge geschehen einfach, weil sich jemand zur falschen Zeit am falschen Ort befindet oder weil gewisse Umstände zu bestimmten Ereignissen führen. Die Bibel sagt: "Denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle" (Prediger 9:11). Wenn jemand schwer krank wird, dann kann das teilweise auf seinen eigenen Lebensstil, bestimmte Umwelteinflüsse oder genetische Veranlagungen zurückzuführen sein. Und ein großer Teil des Leides der Menschheit geht auf die Böswilligkeit und Ungerechtigkeit derer zurück, die Macht und Einfluss haben.

Gott hat jedoch beschlossen, all das Böse und Schlechte nur für eine gewisse Zeit zuzulassen. In der Bibel finden wir Erklärungen dazu, welche Gründe Gott dafür hat. Doch schon bald wird Gott dafür sorgen, dass es weder Ungerechtigkeit noch irgendwelche Schlechtigkeit mehr geben wird. Über die herrliche Zeit, die dann anbrechen wird, heißt es in der Bibel: "Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen" (Jesaja 14:7). Und in den Psalmen steht mit Blick auf die gleiche Zeit: "Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden" (Psalm 145:16).

Wenn auch Gott nicht das Leben jedes Einzelnen vorherbestimmt, so wird es doch letztendlich dafür sorgen, dass es eines Tages allen Menschen gut geht und niemand mehr leiden muss. Wer das erleben möchte, der sollte keine Zeit verlieren, Gott und seine Wege kennenzulernen.

LG Philipp