Gibt es Bindungsangst wirklich oder ist es eine "Erfindung"?
Ehrlich gesagt kann ich das 0 nachvollziehen. Gibt es das wirklich oder ist das vielleicht nur eine "Erfindung" von verzweifelten Menschen um sich einzureden der andere hat Bindungsangst und nur deshalb kann er oder sie keine Beziehung eingehen??
4 Antworten
Gibt es Bindungsangst wirklich
Ja, Bindungsangst ist ein anerkanntes Phänomen. Sieh mal hier für eine gute Zusammenfassung:
https://www.aok.de/pk/magazin/familie/beziehung/bindungsangst/
ist das vielleicht nur eine "Erfindung" von verzweifelten Menschen um sich einzureden der andere hat Bindungsangst
So herum gesehen kann es natürlich eine Ausflucht sein, da hast du recht. Nicht jeder, der keine Beziehung eingehen will, leidet unter Bindungsangst.
Gerade wenn totale Laien bei anderen Dinge wie Bindungsangst oder Narzissmus wittern, liegen sie oft daneben und die Probleme liegen eher bei ihnen selbst. Das sind einfach sehr häufige, zumeist dilettantische Vorwürfe gegen Dritte.
Sehr oft ist es einfach so: Der andere will einen nur nicht. Andere, besser passende Menschen würde er durchaus als Partner in betracht ziehen.
Trotzdem gilt: Es gibt bindungsängstliche Menschen. Das ist Fakt.
Es gibt aber auch jede Menge anderer Gründe, keine Beziehung einzugehen, sowohl generell nicht in einer bestimmten Lebensphase als auch mit einer bestimmten Person nicht. Zum Beispiel freies Ausleben der Sexualität, Ungebundenheit, Fokus auf Karriere oder Sport und vieles mehr.
sobald sie sie dann haben oder sie nicht bekommen, verlassen sie einen einfach wieder.
Angst würde ich das nicht nennen, eher könnte man schlechte Vorerfahrungen vermuten, eigene oder bei guten Freunden.
Deshalb gehe ich nicht so schnell eine Beziehung ein
Das bedeutet ja im Gegenteil, dass er durchaus Beziehungen eingeht, nur eben wohlüberlegt und nicht voreilig.
Es gibt auch andere Dinge, die mich davon abhalten können
Ja, und das geht uns ja allen so, oder? Einfach nur "gern haben" ist halt nicht genug, auch die Lebensgewohnheiten und Lebenspläne müssen zum Beispiel harmonieren. Zuneigung und Liebe sind sicherlich Voraussetzung, aber keinesfalls hinreichend.
WIe kommst du darauf, dass etwas nur deswegen eine Erfindung sei, weil du es nicht nachvollziehen kannst, obwohl aber auf der anderen Seite dutzende seriöse Fachleute darüber schreiben und berichten...? Und auch viele Betroffene berichten davon.
Bindungsängste gibt es als Phänomen, ich kenne selbst auch viele Leute wo das zutrifft in der ein oder anderen Form.
Es gibt sehr vieles was Realität ist, aber Einzelne nicht nachvollziehen können, da unsere Perspektive immer eingeschränkt ist, begrenzt durch bestimmte Erfahrungen und Lebensweisen. Andere leben anders, andere erleben anderes, andere haben andere Lebenshintergründe, andere sind anders, andere sehen anderes, andere fühlen anders. Alles real.
Nein, eine Bindungsangst existiert wirklich.
Ich selbst habe diese Art von Angst und diese symbolisiert einfach nur die Angst davor, mit anderen (Menschen) einer (nähere) Bindung einzugehen. Sei es familiär, freundschaftlich, beziehungsmäßig, etc.
Vielleicht kann man eine Bindungsangst auch mit Vertrauensproblemen vergleichen. Man hat Angst davor jemanden zu vertrauen. Sich auf jemanden wirklich verlassen zu können. Einfach Angst davor, jemanden zu brauchen an welchen man sich eben „bindet“.
Hoffe du kannst diese Art von Angst nun ein wenig besser nachvollziehen, es ist halt „einfach“ die Angst vor Bindungen, wie manche auch vor Höhe, tiefen Gewässern oder engen Räumen Angst haben.
LG
Danke dass du das erzählst. Hast du dann gar keine Freunde und auch keinen Kontakt zu deiner Familie oder wie machst du das? Oder hast du schon Freunde aber alles nur oberflächlich?
Gerne und ja, also ich habe schon Freunde aber nur oberflächlich, beziehungsweise sind zwei Esel meine besten Freunde und diese sind auch die einzigen Wesen, welchen ich wirklich vertrauen kann.
Weil ich erst 15 bin lebe ich natürlich auch noch bei meinen Eltern und so, aber eine wirklich Beziehung zu ihnen habe ich nicht… Da weiß ich aber nicht, ob das auch einfach an der „Pupertät“ liegen kann, weil zudem das Verhältnis zwischen speziell meiner Mutter und mir normal „komplizierter“ ist (zumindest von Seite aus).
Sie haben mir zwar nie etwas getan, weshalb mein Verhalten gegenüber Ihnen dann eigentlich total ungerechtfertigt ist, aber inzwischen gehört das wohl einfach zu MIR. Familienprobleme gibt’s aber trotzdem, wobei die allerdings weniger mit mir zu tun haben, aber ich bekomme die Streiterein und so halt trotzdem mit.
Entschuldigung… hab da jetzt wohl etwas weit ausgeschweift 🥴
Ja, das gibt es definitiv.
Danke für deine Antwort.
Könnte so eine Aussage auf Beziehungsangst hindeuten oder ist das nur "normale Vorsicht"?
Und zwar wenn jemand sagt er geht nicht schnell Beziehungen ein mit der Begründung:
Die Leute sagen Dinge, ohne nachzudenken, um bestimmte Dinge zu bekommen, aber sobald sie sie dann haben oder sie nicht bekommen, verlassen sie einen einfach wieder. Deshalb gehe ich nicht so schnell eine Beziehung ein. Es gibt auch andere Dinge, die mich davon abhalten können, eine Beziehung einzugehen, egal wie sehr ich die Person mag.