Gesellschaft im Kaiserreich: Bürgertum?
Was umfasst das Bürgertum? Im Internet (unter dem Suchvorgang „Gesellschaft im Kaiserreich“) kann man zwei Bilder finden, die ich als Unterstützung und Hilfe für meinen Vortrag angeschaut habe, jedoch verstehe ich nicht genau, wohin das Bürgertum gehört..


3 Antworten
Das Bürgertum war ein Stand, es ist keine Schicht, heutzutage auch keine Klasse mehr. In der Kaiserzeit sagte man: Kaiser, König, Edelmann, Bürger Bauer, Bettelmann. Arbeiter, Knechte und Mägde kommen in dem Spruch nicht vor, sie waren das Proletariat; Bettler das Subproletatriat.
In dem Schichtenmodell, das hier dargestellt ist., sind in der Oberschicht benannt Großbürger und Unternehmer, ich würde spezifizieren Großunternehmer. Einen Unterschied zwischen beiden sehe ich nicht.
In der Unterschicht lese ich: Arbeiter im Handwerk. Handwerksgesellen gehören aber klassisch zum Bürgertum, und zwischen Facharbeitern und Handwerksgesellen ist heute kein signifikanter Unterschied mehr.
Das klassische Bürgertum in dem Spruch oben waren die Handwerksmeister und Einzelhändler, Freiberufler, Beamte bis zum Schulleiter und damit der Kern der Mittelschicht. Aber man kann es, wie gesagt, nicht auf diese festlegen.
Das Bürgertum waren die gebildeten Menschen, die gleichzeitig Ansehen genossen, also eigentlich ein "armer Landadel", wie man manchmal so sagt. Um zum Bürgertum zu gehören musste man Berufe haben, die sich einer besonderen Bildung oder Kunst anschickten, Richter, Schriftsteller, Ärzte waren das "Bürgertum".
Das entwickelt sich soweit, bis es in der Weimarer Republik (in den Zwanzigern) sogar zu einem "Bildungsbürgertum" kommt, das ist noch eine Stufe härter.
Bürgertum hatte Bildung als auch Geld.
Durch die Klassengesellschaft wurde auch die Bildung und Beruf an die Kinder verebt.
Klassische Berufe der Bürgertums war z.b Arzt, Rechtsanwalt, Grosskauafmann, Schiffsbesitzer, Grossbauer, Landbesitzer.
Das Bürgertum gehörte zur Mittelschicht, die war aber damals deutlich keliner als heute.