Geschichtstest Hitler Appeasmentpolitik?

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Naja, weshalb konnte das Deutsche Reich aufrüsten und das Gebiet anderer Staaten anektieren, anfangs praktisch ohne dass ein Schuss fiel?


Enzylexikon  15.09.2024, 20:09

Vielen Dank für den Stern.

helenchen947 
Beitragsersteller
 12.09.2024, 20:52

Weil GB und Fr das akzeptiert haben auch wenn es gegen den VV war?

Aber das hat ja nichts mit der Politik Form zu tun, die den Frieden bewahren wollte

helenchen947 
Beitragsersteller
 12.09.2024, 20:54
@Enzylexikon

Ach soooo. Also konnten sie so viel erreichen, weil GB und Fr alles haben durchgehen lassen um möglichst lange den Frieden zu behalten?

Enzylexikon  12.09.2024, 20:56
@helenchen947

Ich helfe gerne, wenn ich sehe, dass Menschen mitdenken und sich nicht einfach Dinge vorkauen lassen. :-)

Viel Erfolg beim Test.

Die Appeasment-Politik ging davon aus, dass Hitler anschließend Ruhe geben werde, wenn man seine Forderungen erfüllt. Man könnte auch sagen, es wurde Frieden duch Kompromisse erwartet.

Es ist aber das Gegenteil eingetreten, weil Hitler ja tatsächlich den großen Krieg wollte und sich durch die Nachgiebigkeit der Westmächte, die er als Schwäche auslegte, dazu sogar noch ermutigt gefühlt hatte.

Die Konstellation damals war ähnlicvh wie heute mit Putin:

Der größenwahnsinnige Imperialist will unbedingt fremde Gebiete erobern und das eigene Reich vergrößern. Das ist ein dermaßen fixer Gedanken, dass derjenige, der diese Absicht hat, mit absolut gar nichts davon abgehalten werden kann, außer mit Gewalt.

Auf der anderen Seite waren die Alliierten Mächte, also hautsächlich Frankreich und GB, die immer noch die Nase vom 1. Weltkrieg voll hatten. Der einzige, der Hitler schon damals richtig eingeschätzt hatte, war Churchill. Der hatte damals aber noch nichts zu sagen. Chamberlain hilet Hitler für jemanden, dem man glauben kann, der kompromissbereit ist und mit dem man Verträge abscxhließen kann, an die sich derjenige auch hält. Das war aber ein großer Irrtum. Hitler verfolgte stur sein Ziel und die Appeasmentpolitik gab ihm die Möglichkeit, schon erste Erfolge aus seinem imperialistischen Weg zu erzielen, ohne schon vorzeitig einen Krieg führen zu müssen. Er hielt natprlich seine Pläne geheim und gab immer nur Teilziele an, wonach er dann auch genug hätte. Das war natürlich glatt gelogen, aber man hat ihm geglaubt.

Das gab ihm Zeit für die weitere Aufrüstung. So konnte er das Sudetenland und Östereich schon mal einkassieren ohne dass er dafür Gewalt anwenden musste. Die Hoffnung der Wersmächte, dadurch einen Krieg zu verhindern, war ein großer Irrtum.

Die Haltung Englands bereitet den deutschen Militärs ab dem Jahr 1937 große Sorgen, sah es 1936 doch noch so aus als könne ein freundschaftliches Verhältnis zu London erzielt werden. Man war sich im Jahr 1936 noch einig die Vergangenheit ruhen zu lassen um gemeinsam die Bedrohung Europas durch den aufkommenden Kommunismus zu bekämpfen. Es wurden seitens deutschem Reich Anstrengungen unternommen um ein Bündnis mit Großbritannien zu erzielen, von dem man sich aber im Laufe des Jahres 1937 verabschieden musste, da die Interessen beider Nationen zu unterschiedlich waren. Hitler hoffte aber weiterhin, da er wusste, das viele Aristokraten und Politiker auf der Insel Sympathien für Deutschland hegten.

Am 17.11.1937 traf der englische Sonderbotschafter in Berlin ein, um Deutschlands zukünftige außenpolitische Pläne in Erfahrung zu bringen. In einem Gespräch mit Hitler wird diesem vorgeschlagen durch eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder einen dauerhaften Frieden in Europa zu sichern. Hitler aber will davon nichts hören und wirft seinem Gegenüber vor immer noch von den Westmächten diskriminiert zu werden. Er erhält seitens England das Eingeständnis, das es auf der Insel sicherlich angenommen werden würde wenn es in Europa zu angemessenen Grenzänderungen kommen würde (Danzig, Österreich, Sudetenland), so lange dieses auf vertretbare Weise, durch Verhandlungen geschehen würde.

Der Freifahrtschein für Hitlers weitere Expansionsanstrengungen, den man in englischen Regierungskreisen mitunter für einen verlässlichen Partner hielt, der ebenso auf Frieden fixiert sei wie man selbst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus