Gendern mit Doppelpunkt grammatikalisch korrekt?
Hallo.
es geht um Schule (Hessen).
Die Form „Schüler:Innen“ und „Lehrer*Innen“ sind n.E. mit den Regeln der deutschen Rechtschreibung nicht zu vereinbaren und damit eigentlich schlicht falsch.
oder wie seht Ihr das?
Der Rat empfiehlt auch ganz klar, diese Varianten nicht zu benutzen.
Gilt die Verwendung in der Schule als Fehler?
6 Antworten
Die Sache ist klar: Doppelpunkte sind Satzzeichen und keine Buchstaben. Und Worte bestehen nun mal aus Buchstaben und nicht aus Satzzeichen. Und auch nicht aus Sternchen, Unterstrichen oder sonstigem Unsinn. Mir ist übrigens auch keine andere Sprache bekannt, wo so ein Unsinn erlaubt wäre.
Es gilt, auch unsere Sprache, die erst eine Rechtschreibreform hinter sich hat und auch unter immer mehr Anglizismen schon genug verwässert wird, zu bewahren und nicht immer mehr zu ruinieren.
Das ist unsere Meinung, hier. Da sind wir uns einig. 👍
Leider gehen hier selbst Schulen mit schlechtem Beispiel voran, und gestalten ihre Schulordnung und die Homepage entsprechend mit Sternen und Doppelpunkten.
und du kannst ja nichts dagegen machen. Das sind Beamte, und wenn die davon richtig besessen sind, lassen Sie auch keine Argumente gelten.
Ich stelle fest: die Menschheit wird immer dümmer. Und sie wird inzwischen von den Schulen zu Dummheit erzogen.
Jedwedes Gendern ist schlicht falsch und stellt einen Rechtschreibfehler dar. Egal ob Binnen-I (LehrerInnen), Doppelpunkt (Lehrer:innen), Schrägstrich (Lehrer/innen), Gendersternchen (Lehrer*innen) oder Unterstrich (Lehrer_innen), all diese Varianten des Genderns sind rechtschreiblich als Fehler anzusehen.
Wenn Du geschlechtsneutral schreiben und zusätzlich keinen Rechtschreibfehler begehen möchtest, dann hast Du drei Optionen:
- Schrägstrich, gefolgt von einem Bindestrich: Lehrer/-innen (geht nicht bei allen Wörtern, z. B. „Ärzt/-innen“ geht nicht).
- Ausschreibung der Wörter: Lehrerinnen und Lehrer.
- Allgemeine Begriffe: Lehrkräfte.
Bei der ersten Variante muss man – im Gegensatz zu anderen Varianten des Genderns – darauf achten, dass es Sinn ergibt. Allein deshalb ist das Gendern mit beispielsweise einem Gendersternchen kompletter Unsinn. Denn bei dem Gendersternchen musst Du nicht darauf achten, dass es Sinn ergibt, weil das Gendern mit einem Gendersternchen (oder Doppelpunkt usw.) ohnehin keinen Sinn ergibt. Beispiel „Ärzt*innen“. Mit dem Gendersternchen kannst Du das so machen, mit der Schrägstrich-Bindestrich-Variante nicht, da es dort Sinn ergeben muss. Was bitte wäre denn auch ein „Ärzt“? Die maskuline Form fällt beim Gendern oft weg, was das Gendern nicht gerade gerecht macht – obwohl doch genau das ein zentraler Punkt beim Gendern ist …
Satzzeichen haben innerhalb von Wörtern nichts verloren; dazu sind sie nicht da.
Ob das in der Schule als Fehler gilt, hängt allein vom Lehrer ab und wie er dazu steht. Da kann man als Schüler nichts machen. Zwar ist das Gendern ein Fehler, allerdings wird es von vielen halt akzeptiert und vermutlich dann auch von den meisten Lehrkräften. Man wäre ja schon sehr pingelig, wenn man das tatsächlich als Fehler ansieht – so die breite Meinung.
Ja und nein. M.E. ist diese Genderei einfach schlechter Stil. Aber darüber kann man generell geteilter Meinung sein.
Aber "Lehrerinnen und Lehrer" ist ja zumindest grammatikalisch korrekt. Das kann Dir keiner als Fehler ankreiden weil es den Regeld der Rechtschreibung nicht widerspricht.
"Lehrer:Innen"... wnen ich das lese, stellt sich mir immer sofort die Frage, ob es auch Leherer:außen gibt. Das ist einfach falsch.
Und das ist immer falsch, egal wie man zum Genderwahnsinn selbst steht.
Natürlich ist es falsch – wobei ich „Lehrer:Innen“ selbst noch nie gesehen habe, das ist ja sogar eine Kombination aus Doppelpunkt und Binnen-I, hier wurde also gleich doppelt gegendert –, aber das spielt für die allermeisten keine Rolle, da das Gendern nun einmal eine breite Zustimmung in der Bevölkerung findet. Selbst die tagesschau und viele andere seriöse Institutionen gendern; wissentlich, dass es eigentlich falsch ist. Sobald es von Lehrkräften in ihren Unterrichten akzeptiert/gewünscht ist, kann man da nichts mehr machen. Egal wie sehr das einen Rechtschreibfehler oder schlechten Stil darstellt.
Und da wir gerade schon bei Pingeligkeit sind: Bei der Abkürzung von „meines Erachtens“ muss – wie bei allen anderen Abkürzungen dieser Art auch – ein Leerzeichen gesetzt werden, also m. E. und nicht m.E.
Einen angenehmen Morgen wünsche ich :)
Oh da kann ich Dir Mails von Lehrerinnen (schreibe ich bewußt so weil es 3 Frauen sind) weiterleiten... da gibt es sowohl Schüler:Innen als auch Schüler:innen.
Ja, aber nur weil es viele so machen ist es ja noch lange nicht korrekt. Die Kids heute lassen auch alle Kommas weg, deswegen ist das ja trotzdem nicht korrekt. Und wenn jetzt eine Million Menschen Fogel statt Vogel schreibt, ist das trotzdem immer noch falsch.
Was heißt man kann nichts machen? Von einer Bildungsanstalt, die Sprache nach Regelwerk unterrichten soll, erwarte ich selbst Korrektheit.
Klar - was Zeitungen etc. draus machen hat man dann nicht im Griff.
Da hast Du mit der Abkürzung durchaus recht, leider ist das hier im iPad mit der Rechtschreib-Verhunzungs-Automatik oftmals alles andere als einfach :-(
Hallo,
wenn euch dazu keine Regeln an die Hand gegeben wurden, lasse das mit dem Gendern.
AstridDerPu
Meines Wissens nach gibt es weder vom HKM noch vom SSA irgendwie verbindliche Vorgaben. Bei uns an der Schule macht jeder, was er will.
ich mache diesen Unsinn sowieso nicht mit. Ich rede konsequent von Schülern. Punkt. Und Ende der Diskussion.
aber es geht ja generell um die Frage, ob das an Schulen nicht eigentlich als Fehler gewertet werden müsste.
Hätte, hätte, Fahrradkette.
Der Rat empfiehlt auch ganz klar, diese Varianten nicht zu benutzen.
Trotz der Empfehlung (nicht bindend) wird an Schulen häufig fehlendes Gendern - gleich welcher Art - als Fehler gewertet.
Man kann gerichtlich dagegen vorgehen. (https://www.hessenschau.de/gesellschaft/gendern-an-universitaeten-der-streit-ums-sternchen,streit-um-das-gendersternchen-100.html)
Einer Lehrkraft, die meinem Kind Nichtgendern als Fehler anrechnet, würde ich aber meine Meinung sagen, dass ihr danach die Ohren klingeln. Und ich bin mir sicher, dass ich noch viele Eltern, die meiner Meinung sind, hinter mir vereinigen könnte. In aller Regel sind es ja Rotzlöffel von jungen Lehrerinnen, welche die deutsche Sprache mit ihrem Gender-Spleen verhunzen.
Leider ist das lediglich eine nicht bindende EMpfehlung. Das stimmt.
OK, diese Erfahrung habe ich jetzt auch gemchacht, auch wenn ich jetzt noch keinen Fall erlebt habe, in dem es da wirklich zu Punktabzug oder gar schlechterer Benotung gekommen ist. Hier wird das manchmal erwartet (nicht zwingend gefordert). Dann aber ist die Form "Schülerinnen und Schüler" durchaus ausreichend. Das ist das, was die meisten Lehrer auch selbst inflationsartig verwneden.
Dein Link klingt interessant, leider funktioniert er nicht. hast Du den bitte nochmal in korrekt? Danke
Nicht nur die jungen... auch so die mittelalten verfallen diesem Wahnsinn.
OK, Lehrer verfallen generell mal einigem Wahnsinn ;-)
Klar, Man kann sich mit dem einzelnen lehrer streiten. Aber wie Lehrer so sind (zumindest bei uns), da wird alles wwas man schreibt genrrell immer in Kopie auch an den Schulleiter geschickt. Und der wiegelt generell alles mit einer erheblichen Portion Gleichgültigkeit ab. Der ist selber so ein gender-Fetischist.
Andere ELtern? vergiß es. Ich habe das jetzt 6 jahre als Klassen-, Schul- und Mitglied im Kreiselternbeirat durchgemacht... die ziehen alle sofort den Schwanz ein, wenn irgendwas in Richtung Konfrontation gelenkt wird. Den Weg kann man voll knicken. Leider :-(
Dann müsstest du selbst mal bei der Hessenschau suchen. Ich lösche den Link dann mal.
Also bei mir kommt das jetzt in den Fächern Physik und Erdkunde nicht sooo oft vor aber ich streiche sowas konsequent als Fehler rot an.
Gendern ist generell nicht mit der deutschen Grammatik vereinbar, egal ob merkwürdige Sonderzeichen oder Verlaufsform als angebliche neutrale Variante.
Unser Schulleiter gibt sich da immer die Blöße und redet 17 mal infolge von Schülerinnen und Schülern. Einmal kann ja noch ganz witzig sein. Aber danach ist es einfach nur dumm. Und er merkt es auch nicht. Am Dienstag in der Zeugniskonferenz habe ich dann konsequent von Kinderrinnen und Kindern gesprochen, und er hat nicht mal gemerkt dass ich ihn damit einfach auf den Arm nehmen wollte. 🫢
aber: Schülerinnen und Schüler ist ja wenigstens grammatikalisch noch korrekt. Aber Doppelpunkte mitten in Worten sieht aus meiner Sicht die deutsche Rechtschreibung nicht vor.
Ja, da sind wir prinzipiell einer Meinung. Das war jetzt aber nicht infrage. Ob das in der Schule als Fehler gewertet werden muss
Das ist alles richtig und wir sind uns da einig.
Aber die Frage war ja, ob das in der Schule als Fehler gilt.
Weil ich stelle immer wieder fest, dass in der Schule jeder macht, was er will. Die Lehrer nehmen sich das Recht raus, den Schülern Fehler anzugreifen, treten aber selber die deutsche Rechtschreibung mit Füßen.