Gendern kommt wahrscheinlich, eure Meinung?
6 Antworten
Da, wo es machbar ist, finde ich es gut. Natürlich kann man wie bei allem übertreiben. Früher fand man es völlig normal, in einem Geschäftsbrief "Sehr geehrte Herren" zu schreiben. Heute findet es niemand mehr merkwürdig, dass da "Sehr geehrte Damen und Herren" steht. Also: Alles wird sich finden. Dass man da ein bisschen zu angehalten wird, finde ich gut.
Ja, und wie bei der aus heutigen Sicht der höflichen Anrede gewöhnst Du Dich auch an die Sonderzeichen. Wer bestimmt denn, was in der deutschen Schrift etwas zu suchen hat oder nicht. Das bist nicht Du, sondern der Gebrauch. Und dann ist das vielleicht irgendwann mal selbstverständlich.
Gendern wird nicht eingeführt, sondern bahnt sich seinen Weg über die Sprachentwicklung. Wenn heute von "Wählerinnen und Wählern" oder von "Bürgerinnen und Bürgern" die Rede ist, fällt dir das vermutlich gar nicht mehr auf. Aber noch vor 30 Jahren war ausschließlich von Wählern und Bürgern die Rede.
Der Begriff "Fräulein" ist schon vor mehr als 40 Jahren langsam aus der Sprache verschwunden und ebensowenig wird es in in 20 Jahren auffallen, wenn von Bürger*innen die Rede sein wird.
Das eine setzt sich durch, das andere nicht.. Es gibt da keinen geradlinigen Weg.
Wir reden heute auch von "Menschen mit Migrationshintergrund", weil das aktuell soziale Gegebenheiten besser beschreibt als das früher so plakative "Ausländer".
Ob sich dann auch die "People of color" durchsetzen werden, wird man sehen. Meiner Ansicht nach sind das in der deutschen Sprache übersetzt "Farbige", was man aber nicht mehr benutzt, weil das der Nachfolgebegriff für den N*ger war. Wer weiß, wie man das in 20 Jahren bezeichnen wird.
Ob eine Vorstandsvorsitzende dann immer noch CEO heißen wird oder VP für "Vorstandsperson", kann ich dir nicht verraten.
Sprache ist und bleibt jedenfalls spannend.
Braucht kein Mensch.
Inwiefern soll das denn "kommen"? Es gibt keine gesetzlich bindende Vorgaben für Sprache.
Gendern ist kein Gesetz oder so. Entweder man tut es oder nicht.
Interessiert mich eigentlich nicht, jeder so wie er mag, ändert sich ja eigentlich nichts, gibts jetzt ja auch schon, nur dass es dann halt mehr wird
Das ist kein "Gendern", sondern Höflichkeit und sprachlich korrekt. "Gendern" wäre z.B. die Schreibweise "Ärzt*innen" (aber was sind "Ärzt"?). Sonderzeichen haben in Wörtern der deutschen Schrift nichts zu suchen, man kann sie ja auch nicht aussprechen.