Warum sind die Leute wegen gendern so aggressiv?
Hi Leute,
Die seht die Frage eigentlich schon im Titel.
Ich persönlich gendere gerne, finde es aber auch in Ordnung, wenn Menschen nicht gendern. (Fast) Immer wenn ich gendere, werde ich ausgelacht oder die Leute Reagieren gereizt darauf. Viele sagen auch, dass gendern die Deutsche Sprache kaputtmachen würde aber die Sprache hat sich doch schon immer verändert und weiterentwickelt. Ich bitte um respektvolle und sachliche Antworten.
11 Antworten
Die Idee ist gut, nur nicht umsetzbar. Die deutsche Sprache ist komplex. Geldern funktioniert einfach für viele Begriffe gar nicht. Zum bei Spiel: Koch.
Köch:innen, Koch:innen? Kochende?(Was eine andere Bedeutung hat)?
Ich und vermutlich viele andere verstehen wahrscheinlich nicht, wieso man sich nicht die Zeit nimmt, beide Versionen zu benutzen, statt eine komplizierte und sporade Durchdachte neue Regel ein zu führen. Gerade in der gesprochenen Sprache kann ich es null nachvollziehen, dass man statt “Schüler:innen” nicht sagt “Schüler und Schülerinnen”, das macht zeitlich kaum einen Unterschied aus und ist eleganter und gab es vorher schon.
Nicht - binäre Menschen fühlen sich ohne Gendersternchen als nicht berücksichtigt!
Etwa wie andere sich benachteiligt Fühlende, wie Behinderte, Kranke, Alte oder "Sonstwiewas"?
Sie sollten demnach alle jetzt auch ein extra sie kennzeichnendes Sonderzeichen erhalten.
Das wäre in der Tat eine konsequente Fortführung der Berücksichtigung aller 64 (oder so) bisherigen - und bisher benachteiligten - Geschlechter...
;-)
Ich finde es total überflüssig.
Begründung:
Das Gendern bezieht sich jat nicht nur auf eine Persönlichkeit, es bezieht sich unter anderem auf die gewünschte Sexualität.
Für mich ist die Sexualität eine Privatsache die niemanden etwas angeht. Mit der Einführung der Gendersprache rückt diese Sexualität in den Vordergrund und wird thematisiert. Dies halte ich für falsch.
Die Behauptung, jeder Mensch habe das Recht auf eine eigene Geschlechterwahl, mag vom Prinzip her richtig erscheinen, endet aber letztendlich in der Offenbarung der gewünschten Sexualität.
Somit wird nach meinem Empfinden nicht die Person als Ansprechpartner allgemein vorgstellt, sondern seine "Gelüste".
Darauf habe ich kein Interesse, es widert mich an und macht mich aggressiv.
Ich weiß wirklich nicht, ob du es nicht verstehen möchtest oder einfach nicht verstehen kannst.
Beim Gendern, also gendersensibler Sprache, geht es darum, dass Menschen aller Geschlechter in der Sprache repräsentiert werden. Entsprechend nutzt man neutrale Formen, Sonderzeichen, oder auch die Beidnennung (welche nur 2 Geschlechter berücksichtigt). Das hat absolut gar nichts mit "Gelüsten" zu tun oder dem Geschlecht einer einzelnen Person.
....und worum geht es dann?
Die Menschen haben Geschlechtsmerkmale womit sie in Mann und Frau unterschieden werden. In unserer Kultur werden beide gleichsam durch eine respektvolle Ansprache gewürdigt.
Die Gendersprache missachtet diese Würdigung. Die Gendersprache legt einen Schwerpunkt auf eine persönlich gewünschte Sexualität die schlicht und ergreifend Privatsache ist, und somit niemanden etwas angeht. Was interessiert denn mich in meinem Alltagsleben die sexuelle Vorstellung meines Gegenübers? Muss ich bei einer geschäftlichen Verhandlung darüber informiert sein wie mein Gegenüber seinen Orgasmus erhält?
....und worum geht es dann?
Lies doch nochmal meine Antwort, da steht genau worum es geht:
Beim Gendern, also gendersensibler Sprache, geht es darum, dass Menschen aller Geschlechter in der Sprache repräsentiert werden.
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Die Menschen haben Geschlechtsmerkmale womit sie in Mann und Frau unterschieden werden. In unserer Kultur werden beide gleichsam durch eine respektvolle Ansprache gewürdigt.
"Respektvolle Ansprache"? Meinst du "Sehr geehrte Damen und Herren"? Das ist sicherlich nett für alle, die sich als Mann/Frau einordnen, ja.
Die Gendersprache missachtet diese Würdigung.
Nein, tut sie nicht. Sie ergänzt nur weitere Möglichkeiten, wenn man nicht nur Männer und Frauen ansprechen möchte.
Die Gendersprache legt einen Schwerpunkt auf eine persönlich gewünschte Sexualität die schlicht und ergreifend Privatsache ist, und somit niemanden etwas angeht.
Nein, tut sie nicht. Die Sexualität findet in gendersensibler Sprache keinen Ausdruck.
Was interessiert denn mich in meinem Alltagsleben die sexuelle Vorstellung meines Gegenübers? Muss ich bei einer geschäftlichen Verhandlung darüber informiert sein wie mein Gegenüber seinen Orgasmus erhält?
Bitte was? Inwiefern soll gendersensible Sprache denn bitte darüber Auskunft geben?
Geschlechts-Identität (Gender) hat nicht mit Sexualität zu tun.
Gender ist nicht "eine persönlich gewünschte Sexualität", es sagt dir auch nichts darüber aus, wie dein "Gegenüber seinen Orgasmus erhält". Wo zur Hölle hast du diese Ideen her? Ehrliche Frage hier, wenn man das wüsste, hätte man vielleicht einen Ansatzpunkt um dir zu erklären wieso dem nicht so ist...
Um was geht es denn sonst?
Eine Frau lässt sich Haare transplantieren damit sie einen Bartwuchs hat, und tatsächlich auf Frauen steht?
Männer die sich Brüste implantieren lassen und dann auf andere Männer stehen?
Was ist denn das Endresultat jeglicher Darstellung? Das Endresultat ist immer die Auslebung einer sexuellen Neigung.
Wo bitte macht denn im Alltagsleben das Gendern einen Sinn. Die Bude ist dreckig, ich schnappe mir den Staubsauger, wo spielt jetzt hier das gewünschte Geschlecht eine Rolle? Interessiert es irgendjemanden als was ich mein dreckiges Geschirr gespült habe?
Gendern wird doch immer nur dann interessant, wenn es um die Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit geht, und man seine vermeintliche Attraktivität zur Schau stellt. Das Endresultat ist dann wieder die Sexualität.
Ich ignoriere mal die Transphobie und deine Wissenslücken in dem Bereich...
Um was geht es denn sonst?
Es geht um Gender, nicht um sexuelle Orientierung.
Ein Beispiel:
Wenn von einem Soldaten die Rede ist, denkst du wohl an an einen Mann. Wenn von einer Krankenschwester die Rede ist, denkst du wohl an eine Frau. Wenn ich nun bewirken möchte, dass du nicht an ein spezifisches Gender (Frau oder Mann) denkst, könnte ich stattdessen Soldat*in und Krankenpfleger*in schreiben.
Siehst du hier irgendein Zusammenhang zu Sexualität? Nein. Es geht um das Gender der Person.
Ergänzung:
Ich glaube, du sprichst nicht vom gendern in der deutschen Sprache (darum geht es in der Fragestellung), sondern dich stört es, wenn sich Leute mit Pronomen vorstellen? Aber auch hier...
Das Gendern [Gender einer Person] bezieht sich jat nicht nur auf eine Persönlichkeit, es bezieht sich unter anderem auf die gewünschte Sexualität.
Nein. Es bezieht sich ausschließlich auf die Gender-Identität einer Person. Die Gender-Identität sagt dir auch nichts über die sexuelle Orientierung einer Person.
Bemerkenswert, dass sich in den Kommentaren lediglich rechte talking points finden. Sagt wohl einiges über die Plattform aus.
Da ich diesen Humbug so oft gelesen habe: Gendern hat mit gender zu tun, nicht mit Sexualität.
Ist gar nicht so schwer. Sexualität hat mit Sex zu tun, Gendern hat mit Gender zu tun. Krass, oder?
Ich gendere, und jedes Mal wenn Menschen es nicht tun fällt es mir 1. negativ auf und 2. bestätigt sich nach kurzer Zeit der Verdacht, dass es sich um Menschen handelt, die weder ne Ahnung von systematischer Diskriminierung haben, diese folglich aufrechterhalten durch eigene Indoktrination. Es sind Menschen, die die Welt binär betrachten: wie alle, die hier kommentiert haben.
Da du als Fragestellende Person im Gegensatz zu den bisher Kommentierenden Interesse an dem Thema zu haben scheinst: Die Geschlechtsreduzierung auf cis-männlich und cisweiblich, ergo (cis)Mann und (cis)Frau ist kolonialrassistische Gewalt. Welchen Zusammenhang also Sexismus, Transfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit und Cisheteronormativität mit dem Kolonialismus haben, lässt sich nicht in den Büchern derer finden, welche diese Gewaltsysteme etabliert haben - weiße Menschen. Ja, kratzt am Ego, ist aber so.
Literatur von Schwarzen Personen zum Zusammenhang zwischen Gender und Kolonialismus ist ein guter Start für Weiterbildung. Schlagwortsuche zur Eigenrecherche:
1) The racist history of sexology in the US
2) The inventiom of women: a colonial history of gender
3) nature is queer
4) gender and colonization
Viel Erfolg beim weiterbilden an alle ernsthaft Lernwilligen <3
Sprache ist für viele Menschen etwas sehr persönliches, da sie ihren innersten Gedanken und Gefühlen mit dieser Ausdruck verleihen, sie im Leben tagtäglich von dieser begleitet werden. Entsprechend reagieren einige Menschen sehr gereizt, wenn man "ihre" Sprache anders nutzt als sie gut finden.
Nee....die Menschen reagieren sehr gereizt, wenn man in neutralen Gesprächen und/oder Geschäftsverhandlungen die erstrebte Sexualität des Gegenübers unter die Nase gereibt bekommt.
Sexualität ist Privatsache!
Siehe meine Antwort unter deinem anderen Kommentar: Sexualität findet in gendersensibler Sprache keinen Ausdruck.
Dann frag ich mich wofür?
Wer bei der Gendersprache die Sexualität verneint, der hat das Ziel der Debatte nicht verstanden.
Das trifft anscheinend spiegelbildlich auf die Fragestellerin zu. Siehe meine Antwort.
Ich kann nur meine persönliche Sichtweise darlegen. Ich habe nicht prinzipiell etwas gegen eine gendergerechte Sprache. Die Verwendung von Beidnennung und neutrale Formulierungen sehe ich als unproblematisch an. Formen mit Sternchen, Doppelpunkt und Ähnliches hingegen sind nicht barrierefrei und schließen damit Teile der Bevölkerung aus. Da ich selber davon betroffen bin und teilweise Schwierigkeiten habe solcherart gegenderte Texte zu verstehen, bin ich davon natürlich nicht begeistert.
https://barrierefreies.design/blog/wie-barrierefrei-ist-das-gendern
Beim Gendersternchen geht es darum auch nicht-binäre Menschen zu berücksichtigen.