Gendern evtl auch nachteilig?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Finde es nervt 57%
Finde es gut 24%
Glaube es kann auch negative Aspekt haben 10%
Ich bestehe darauf, weil es für meine Mitmenschen wichtig ist 5%
Anderes 5%
Ist mir egal 0%
Fühle mich dadurch besser integriert 0%

9 Antworten

Finde es gut

Natürlich sind die bisher vorhandenen Sprachvarianten noch nicht optimal und lassen sich oft nicht völlig ohne Probleme 1:1 auf sämtliche Konstruktionen übertragen. Aber es ist meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, bis sich durch die Praxis zumindest im offiziellen Sprachgebrauch eine oder mehrere Lösungen durchsetzen werden.

Dass die Differenzierung durch das Gendern als Nachteil siehst, kann ich nicht unbedingt nachvollziehen. Es geht ja genau darum, möglichst jene anzusprechen, die angesprochen werden sollen. Eine größere Differenzierung ermöglicht eine genauere Sprache.

Für Gelegenheiten, in denen eine bestimmte Gruppe angesprochen werden soll, sucht und findet man zudem noch andere Lösungen. Die Studierenden sind da ein gutes Beispiel, auch wenn diese Art der Konstruktion, wie Anfangs angesprochen, in meinen Augen noch keine für alle Gelegenheiten passende Lösung ist.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ja, es wird sich durchsetzen, allerdings nicht so schnell im umgangssprachlichen, allgemeinen Sprachgebrauch. Dafür sind die jetzigen Konstruktionen oftmals noch zu wenig praktikabel.

Beste Grüße!

Glaube es kann auch negative Aspekt haben

Nur positiv gibt's nicht. Alles hat 2 Seiten

Die frage ist überwiegen die positiven Aspekte die negativen und machen genug Leute mit. Ich denke es wird in paar Generationen nicht mehr so sein das wir völlig selbstverständlich und wie in Stein gemeißelt annehmen jeder mensch fühlt sich männlich oder weiblich.

Es ist einfach eine weitere form der Gleichberechtigung und die ist noch lange nicht dort wo sie sein sollte . Ich meine Leute vor 100 Jahren durften Frauen nicht wählen. Vor 80 Jahren gab's für schwarze extra wcs in Amerika und bis vor paar Jahren durften schwule nicht heiraten.

Ja es ist für viele übertrieben weil es sie nicht betrifft. Das ist nicht der Sinn von Gleichberechtigung. Es geht nicht um dich es geht um andere und weil sie eine Minderheit sind ist es wichtig darauf aufmerksam zu machen.


Guppy131 
Beitragsersteller
 25.07.2020, 01:10

Ja den Aspekt kann ich nachvollziehen. Aber irgendwie komme ich nicht drum herum mich dadurch ausgeschlossen zu fühlen.

Ich bin eine Frau und Soldat. Ich hab mich Soldaten immer zugehörig gefühlt. Es stört mich, dass man mir sagt ich gehöre zu den Soldatinnen, das hat mit meiner Arbeit eben nichts zu tun, ich würde lieber zum großen Ganzen gehören.

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Nayes2020  25.07.2020, 01:21
@Guppy131

tja und genau DAS ist ja diese disskussion. dein gender hat nichts mit deiner arbeit zu tun warum muss diese also extra betont werden?

es ist genau der rahmen der disskussion wo sich alle beteiligen können und sollen. aber nicht mit einer haltung was ist das für ein kak völlig unnötig weil sich paar hippies ausgeschlossen fühlen. ne das ist mir zu blöd. das wäre ein problem.

ich persönlich sehe es auch negativ immer extra die weibliche form von personengruppen anzuführen oder zu erwähnen. außer es ist des kontextes wegen nötig. Wie schon ein anderer schrieb ist es auch so argumentierbar dass sowieso alle gemeint sind und wer sich das persönlich ausgrenzt gibt ja damit selbst zu diskriminierend zu denken.

aber das einführen eines dritten geschlechts wie auch die bewusstere wortwahl ist durchaus etwas was ich gut finde. man kann ja person sagen. oder was wäre so verwerflich es zu nutzen? welche regel steht dahinter das wir uns beleidigt und minderwertig fühlen müssen? das ist ja antrainiert und nichts in der DNA.

es ist ein thema worüber noch viel geredet und debattiert werden muss. es ist schwierig das will ich nicht leugnen aber nötig

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Dahika  25.07.2020, 12:26
@Nayes2020

ich persönlich sehe es auch negativ immer extra die weibliche form von personengruppen anzuführen oder zu erwähnen. außer es ist des kontextes wegen nötig. 

Nun, dann kann man ja mal für die nächsten 50 jahre die weibliche Form benutzen, die Männer sind dann eben mitgemeint. Den Aufschrei der Männer möchte ich dann aber mal hören. "Iiiiich? Mitgemeint? Unerhört. Es reicht schon, wenn ich im Parkhaus weitere WEge benutzen soll."

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Nayes2020  25.07.2020, 15:28
@Dahika

Wie gesagt da gibt es kein richtig oder falsch. Für beide Seiten gibt es Argumente und Gegenargumente.

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Finde es nervt

Ich als Mädchen habe mich auch schon bei dem Wort Schüler angesprochen gefühlt, ich brauche keine Sondernennung. Immer Schüler und Schülerinnen zu sagen ist ultra nervig finde ich. Ich sehe da keine Vorteile, weil es so bei Berufsbezeichnung von einer Berufsgruppe nicht um die Geschlechter der Gruppenmitglieder geht sondern um den Beruf. Da ist ein "/innen" am Ende des Wortes unnötig. Beim Schreiben finde ich es weniger nervig, aber dennoch unangenehm. Im Spanischen ist mit dem maskulinen Plural auch eher eine gemischte Gruppe gemeint, warum sollte das im deutschen anders sein? Ich hoffe das ist nur eine Phase. In der Schule gab es schonmal eine Note schlechter im Wirtschaftsunterricht, weil eine Gruppe immer nur das maskuline Plural für eine Berufsbezeichnung verwendet hat. Das finde ich ungerechtfertigt.


Guppy131 
Beitragsersteller
 25.07.2020, 02:09

Wow, ich hatte zwar davon gehört, dass es an Schulen und Unis weniger gern gesehen wird, aber das es die Note beeinflusst ist schon extrem.

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Finde es nervt

Ich finde dadurch werden doch auch erst recht Unterschiede betont, es sollte sich einfach jeder angesprochen fühlen, egal welchem Gender er sich zuordnet. Aber da das manche anders sehen und sich vielleicht benachteiligt fühlen, wenn sie nicht extra noch mal explizit angesprochen werden, verwende ich deshalb trotzdem manchmal gendergerechte Sprache.

Glaube es kann auch negative Aspekt haben

Guppy131 
Beitragsersteller
 25.07.2020, 02:59

Wirklich sehr sehr guter, interessanter Vortrag. Inwiefern es mit der Frage zusammenhängt habe ich aber nicht ganz verstanden.

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