Gemeinsames Kind mit Ex-Partner - Sorge, Umgang, ...?
Guten Abend, meine Ex-Partnerin und ich haben uns vor ein paar Wochen voneinander getrennt, leider nicht wirklich im guten, es hat einfach nicht mehr gepasst und wir haben uns letzten Endes nur noch gestritten, mitunter auch vor unserer gemeinsamen Tochter (6 Monate). Die Streits hatten wir auch schon lange vor der Schwangerschaft, es ist nur leider nicht besser geworden, so dass das der einzig vernünftige Weg ist.
Auf das Sorgerecht habe ich damals widerwillig verzichtet, weil meine Ex das auf keinen Fall wollte. Jetzt hat sie bereits mehrfach angedeutet, Entscheidungen ohne mich zu treffen und auch den Umgang einzuschränken, wie es ihr eben passt. Die erste Entscheidung hat sie auch bereits mit der Wahl der Tagesmutter getroffen, das finde ich einfach nicht fair.
Ich werde also wohl vor Gericht gehen müssen und mir mein Sorgerecht und schlimmstenfalls Umgangsrecht einklagen müssen. Hat da jemand Erfahrung mit? Wie lange dauert das, was kostet das? Und - wie seid ihr mit euren Kindern umgegangen? Ich habe eine unvorstellbare Angst davor, dass mein Kind mich irgendwann nicht mehr richtig als Vater registriert, weil ich zwangsläufig durch die Mutter so wenig bei ihm bin. Achso: Bei Erziehungsberatungsstelle, Jugendamt und Freunden waren wir schon, alles erfolgslos.
Vielleicht mache ich mir auch zu viele Sorgen, aber mich trifft das Ganze schon ziemlich hart.
LG Simon
3 Antworten
wichtig ist, dass du für dich erstmal ruhe reinbringst. fordere die kv auf das gemeinsame sorgerecht zu erklären beim jugendamt. geht sie darafu nicht ein, wirst du klagen müssen.
fordere weiterhin vernünftigen umfang an umgang:
- 2-3 nachmittage mit einer übernachtung
- jedes zweite we von fr-so
- hälftige ferien und feiertage
- 3 wochen urlaub
besprich das gemeinsam in einer mediation beim jugendamt. geht sie auf nichts ein, dann such dir ruhig einen anwalt und klag das durch. eventuell ist das kind besser bei dir aufgehoben, wenn sie ständig nur probleme machen will.
Am wichtigsten ist es, dass du möglichst viel Zeit mit deinem Kind verbringst - möglichst alles, was sie dir zugesteht und du irgendwie mit deinem Job vereinbaren kannst. Sei dabei ruhig nützlich für sie - nimm das Kind, wenn sie feiern will, zu einem Geburtstag will oder zum Arzt etc. Klar musst du da ein bisschen in den sauren Apfel beißen, aber es geht um die Beziehung zu deiner Tochter. Und sollte es irgendwann vor das Familiengericht gehen und hattest das Kind vorher zwei Nachmittage pro Woche, wird dir das Gericht vermutlich eher mehr als weniger zusprechen.
Falls sie dir keinen Umgang zugesteht, dann empfehle ich dir schnellstmöglich einen Antrag beim Familiengericht auf Umgang zu stellen.
Hallo Simon,
bleib dran. Deine Tochter wird es dir später danken.
Die Abgabe des Sorgerechts war natürlich eine idiotische Entscheidung. Hier könntest du dir erst mal rechtliche Beratung einholen, ob du das als Effekt oder sonsteinen rechtlichen Trick zurückbekommen kannst.
Anwälte sind teuer, aber nicht so teuer, wie wir alle vermuten würden. Unterhalt wird dich viel mehr kosten.
"erfolglos" bei den Beratungsstellen? Was bedeutet das?
Eventuell kannst du diese "Erfolgslosigkeit" bei der Annulierung deiner Entscheidung hilfreich nutzen. Wenn du sagst, dass du im guten Glauben auf Fairnis auf das Sorgerecht verzichtet hattest und nun ist sie nicht bereit zu kooperieren.
Wichtig für ein Gericht ist, in welchem Verhältnis und Umgang du mit deiner Tochter bist. Insofern ist Eile geboten, bevor deine Tochter nicht mehr regelmäßigen Umgang mit dir hat.
Bleib dran. Es gibt auch Hilfestellen speziell für Väter in deiner Situation. Wenn du die nicht findest, ruf die lokale "Nummer gegen Kummer" an, die kennen die meistens Beratungsstellen.
Viel Erfolg. Ich drücke dir und deiner Tochter die Daumen
er hat kein sorgerecht abgegeben, da er nie welches hatte. er braucht keine rechtlichen tricks, sondern es einfach nur gerichtlich beantragen.
er muss umgang und gsr wenn nötig gerichtlich einklagen