Gedichtsamalyse der Krieg II von Georg Heym?
Hallo, ich wollte fragen ob jemand eine Gedichtsanalyse zu dem Gesicht „Der Krieg II” hat. Im Internet gibt es nur welche zu dem 11 strophigen Gedicht. Schreibe eine Arbeit darüber und finde einfach nichts. Danke im Voraus
1 Antwort
wenn man dieses Gedicht mit dem anderen vergleicht, merkt man doch deutlich, dass dieses sehr viel beschreibender und statischer ist und nicht so viel Dynamik enthält wie das erste Gedicht. Erst ganz am Schluss gibt es ja eine deutliche Parallelen, weil auch hier etwas mächtiges, zerstörerisches Auftritt. Das könnte man gegebenenfalls vergleichen.
Ansonsten schauen wir uns die beschreibenden Strophen mal kurz an:
Georg Heym
Der Krieg II
Hingeworfen weit in das brennende Land
Über Schluchten und Hügel die Leiber gemäht
In verlassener Felder Furchen gesät
Unter regnenden Himmeln und dunkelndem Brand,
Hier werden offensichtlich die Folgen von Krieg und Zerstörung gezeigt.
Fernen Abends über den Winden kalt,
Der leuchtet in ihr zerschlagenes Haus,
Sie zittern noch einmal und strecken sich aus,
Ihre Augen werden sonderbar alt.
In dieser Strophe geht es eher um die Auswirkungen auf die Menschen. Die letzte Vers Zeile ist entweder eine etwas seltsame Beschreibung des Todes oder sie soll deutlich machen, dass man in solchen Zeiten und bei solchen Verhältnissen ganz schnell altert.
Die Nebel in frierende Bäume zerstreut,
In herbstlichen Wäldern irren die Seelen allein
Tief in die Wildnis und kühles Dunkel hinein,
Sich zu verbergen vor dem Lebenden weit.
In dieser Strophe geht es möglicherweise darum, dass die toten Seelen nicht einmal Ruhe und Frieden finden. Warum das so ist und was es bedeutet, darüber kann man sich viele Gedanken machen, aber das ist eben Interpretation, d.h. der Versuch, eine schwierige Stelle zu verstehen. Ihr gewissermaßen Sinn zu geben.
Aber riesig schreitet über dem Untergang
Blutiger Tage groß wie ein Schatten der Tod,
Und feurig tönet aus fernen Ebenen rot
Noch der Sterbenden Schreien und Lobgesang.
Hier merkt man, dass Georg Heym sein erstes Gedicht und seine Aussage natürlich voll drauf hat. Dieses ist gewissermaßen eine Kurzfassung des ersten Gedichtes.
(1911)
