Frage zur Gedichtanalyse?
Ich schreibe morgen das Deutsch Abitur im LK und habe eine Frage bezüglich Aufgabenstellungen.
Wenn wir sagen, dass die Aufgabenstellung wie gefolgt lautet: "Analysiere und interpretiere das Gedicht "die Stadt" von Georg Heym und stelle den Vergleich unter besonderer Berücksichtigung des Sehnsuchtsbegriffes mit dem Gedicht "Sehnsucht" von Eichendorff, dar"
Muss nach meines Erachtens eine ganze Analyse vom ersten Gedicht folgen und daraufhin einen Vergleich mit, die in der Aufgabe genannten, Motive folgen.
Soll man dennoch beim zweiten Gedicht das rein Formelle aufschildern? Damit meine ich die Kadenz, das Metrum, das Reimschema Einleitungssatz sowieso.
Und daraufhin eng am Text arbeiten mit "In dem ersten Gedicht drückt das lyrische Ich den "Ich-verfall" aus in dem er sagt, dass er die Menschen kaum wieder erkennen könne (vgl. 2). Dies wird im zweiten Gedicht wieder aufgegriffen, indem das lyrische Ich im zweiten Gedicht eine ähnliche Aussage macht. (vgl. 3)"
Darf ich in dem Vergleich auch sagen "Das erste Gedicht" und "das zweite Gedicht" oder ist das komisch?
1 Antwort
Allen formalen UND inhaltlichen Krempel des 2. Gedichtes aufzuschreiben wäre "zuviel des Guten" und zeitlich nicht schaffbar.
Statt "Gedicht" kannst du auch "Werk" schreiben, um Wortwiederholungen zu vermeiden.
ICH würde bei der Teilaufgabe VERGLEICH mich auf Weniges beschränken: inhaltliche Schwerpunkte / stilistische Auffälligkeiten (= rhetorische Figuren) / Strophenanzahl / AI = Aussage-Intention des Autors...
GEDICHTANALYSE in brutaler Kurzform:
- Autor, Titel, Quelle, Erscheinungsjahr, EPOCHE (inkl. zweier, dreier Sätze über die Biografie), Thematik (ein Satz),
- Beschreibung der Struktur (Aufbau, Strophenanzahl, Versanzahl der einzelnen Stophen - eben der ganze formale Krempel),
- Interpretation: Analyse z.B. auffallender Wortarten (Verb, Adjektiv, Substantiv / Nomen) und / oder Wortwiederholungen sowie rhetorischer Mittel (Alliteration, Anapher, Metapher, Klimax, Symbol und und und...) und syntaktischer Besonderheiten (kurze, lange Sätze) - natürlich immer in enger kausaler Verklammerung mit dem entsprechenden Inhalt (!!!) unter steter Beachtung des Reimschemas (!),
- Spannungsbogen, Aussage-Intention, eigene Meinung ---> abhängig von Aufgaben-Stellung u.a.m. .