Gedanken zur Kreuzigung!?
Es ist überraschend, liebe Freunde, dass bei der Verurteilung Jesus eigentlich niemand die Schuld gefunden hat. Hannanias der ihn verhaften liess, fand keine Schuld und sandte ihn weiter zu Keiaphas. Keiaphas hielt zwar eine Gotteslästerung für möglich, wollte aber auch nicht urteilen. Und sandte Jesus daher zu Pilatus.
Pilatus fand keine Schuld. Stellte aber fest, dass es sich um einen Galiäer handelte. Und sandte ihn weiter zu Herodes. Der wiederum keine Schuld fand. Aber ein Wunder sehen wollte. Und als Jesus dieses verweigerte, sandte er ihn zu Pilatus zurück, der zuvor schon keine Schuld gesehen hatte.
Und weil er einen Volksaufstand fürchtete, entschloss er sich dazu, dass Volk entscheiden zu lassen. Ein Volk, dem von Keiaphas eingeredet worden war, dass sie die Kreuzigung fordern sollten. Allerdings ohne selbst genau zu wissen, warum.
Und so gibt es im Fall der Kreuzigung Jesus Christus eigentlich nur handelnde Personen, die alle keine Schuld erkannten, bis Jesus schließlich am Kreuz hing.
Glaubt Ihr nicht?
5 Antworten
"Bei Pontius Pilatus wurde Jesus hingegen angeklagt, weil er sich als König der Juden ausgegeben und so die Herrschaft des Kaisers in Frage gestellt habe. Diese Anklage könnte auf den Tatbestand der Anstiftung zum Aufruhr oder auch des so genannten Majestätsverbrechens zielen.
Für beide Verbrechen konnten Täter, die nicht das römische Bürgerrecht besaßen, zum Tod am Kreuz verurteilt werden. Denkbar ist auch, dass Jesus wegen Missachtung des Gerichts bestraft wurde, weil er sich zu den Vorwürfen nicht äußerte. Die Art der Bestrafung belegt nochmals, dass Pilatus nach römischem Recht urteilte, denn das jüdische Recht kannte die Kreuzigung nicht." (so der Rechtshistoriker Thomas Rüfner)
Die Inschrift war ein Schmähinschrift von römischer Seite und dürfte wohl auch zugleich die culpa in causa öffentlich gemacht haben.
Nein, war sie nicht.
Johannes 19, 19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. 20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.
Damit sagt er klar, dass es ihm bewusst ist, gerade einen Spross des Haus Davids gekreuzigt zu haben.
Pardon, darf ich Dich daran erinnern, das das sog. Johannesevangelium etwa 50-60 Jahre nach diesem Ereignis aufgeschrieben wurde und auf mündlichen Überlieferungen beruhte.
Stimmt. Wir kennen leider die Schriften von davor nicht. Wir wissen nur das sie existiert haben müssen. Paulus fordert Timotheus auf sie mitzubringen, wenn er kommt.
Manchmal kommt es zu Justizirrtümern. Der hier ist besonders tragisch da wir bis heute mit den Folgen kämpfen müssen.
Die Passionsgeschichten in den Evangelien sind literarisch gestaltet. Und ein wesentliches Element ist die Unschuld Jesu und somit ist er falsch verurteilt worden. Und gleichzeitig wird den Juden die Schuld am Tod Jesu in die Schuhe geschoben. Je jüngeres Evangelium umso mehr.
Historisch sehr wahrscheinlich ist aber die Schuld bei den Römern und dort aus Gründen, das Volk aufgehetzt zu haben.
Eine gute Zusammenfassung findet sich hier: https://www.kath.ruhr-uni-bochum.de/imperia/md/content/nt/nt/dertodjesu/der_tod_jesuhistorie.pdf
Nun ja, es ist nichts Neues und nichts Altes, dass Oppositionelle, die die Macht und das Geld der Führungsclique bedrohen, per Justizmord beseitigt werden. Genau eine solche Bedrohung war aber Jesus für die Priesterkaste.
Ne, glaub ich nicht. Ich glaub die Storys generell nicht.
Nein. Das hat Pilatus sogar nachher auf dem Kreuz mit der I.N.R.I. Inschrift bestätigt. Er hielt Jesus für den König der Juden. Deswegen hatte er dreimal darauf hingewiesen, dass er keine Schuld gefunden hatte.
Lk 23,4 Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen.