Gebrauchtautos privat verkaufen - Was soll Ich beachten?
Hallo,
Ich bin 18 Jahre alt und ich habe in letzter Zeit die Idee bekommen Gebrauchtwagen privat über Online-Portale wie Kleinanzeigen zu kaufen, diese gegebenfalls zu reparieren und zu restaurieren um diese dann mit einem Profit wieder in diesen Online-Portalen zu verkaufen.
Da ich dies ja mit dem Ziel auf Gewinn mache, nehme ich an muss ich ein Gewerbe anmelden und meine Gewinne versteuern. Nun wollte ich fragen ob es weitere Aspekte gibt, die ich beachten sollte - Ich habe gelesen man muss Gewährleistung für Schäden aufbringen die nach dem Kauf aufkommen. Also beispielsweise wenn ich das Auto in perfektem Zustand verkaufe und der Käufer ein Monat später sagt dass der Motor Probleme macht muss ich ihm dann das Geld zurückgeben und das Auto wieder reparieren? Wie wird bewiesen dass der Käufer den Schaden nicht selbst verursacht hat? Könnte das rechtliche Folgen für mich haben?
Vielen Dank im voraus für alle seriösen Antworten und Tipps!
3 Antworten
Sobald du die Absicht hast Gewinn zu erzielen, handelst du gewerblich und brauchst dementsprechend einen Gewerbeschein.
Sobald du gewerblicher Anbieter bist, musst du fürs Inserat bezahlen und zusätzlich bei Verkauf an privat Gewährleistung geben.
Aufgrund des „neuen“ Gewährleistungsrechts würde ich erst garnicht damit anfangen.
Mach nen Exporthandel auf oder Verkauf ausschließlich an Gewerbetreibende ohne Gewährleistung.
Du als gewerblicher VK musst an Privatpersonen Gewährleistung geben.
Die Gewährleistung deckt alle Mängel ab, die beim bzw. Vorm Kauf bereits bestanden haben.
Das Problem ist, du trägst die Beweislast, dass der Mangel beim Kauf nicht vorlag.
Ohne Werkstatt/ Netzwerk kannst du das ganze Vorhaben gleich in die Tonne schmeißen, das treibt dich sonst in den finanziellen Ruin.
Selbst Authäuser und Vertragswerkstätten haben bereits zugemacht seitdem das Gesetz draußen ist und viele verkaufen mittlerweile die Fahrzeuge nur noch in einem bestimmten Umkreis oder grundsätzlich nur noch an Gewerbe.
Das „neue“ Recht ist ein Hirngespinst der EU, die keinen Plan von der ganzen Sache haben, schön dass Verbraucher geschützt werden aber das Recht ist übertrieben und aufgrund dessen wird ordentlich Aufpreis verlangt bei VK an Privat.
Oh man, die EU muss es den Verkäufern echt so schwer wie möglich machen…
Ich hatte echt Lust meiner Leidenschaft für Autos nachzugehen und währenddessen etwas dazu zu verdienen.
Jetzt bin ich echt abgeschreckt - In den USA z.B. ist dies nicht so streng geregelt oder?
In den USA gibt’s Gewährleistung für ca. 3.000km, dann ist Schluss 😂
so hat mir das zumindest ein guter Bekannter gesagt.
Geh deiner Leidenschaft nach aber setz lieber deinen Focus auf die Werkstatt mit ein paar Autos dazu.
Ich hab unseren Bestand deutlich gesenkt und ca. 70% der Fahrzeuge gehen ausschließlich an Gewerbe, die anderen 30% nur an Privat, wenn die in einem bestimmten Umkreis wohnen.
Das schränkt zwar den Käuferkreis ein, aber so sind’s weniger Kopfschmerzen.
Ja hört sich auf jeden Fall sinnvoller an als Gewährleistung für 2 Jahre 😂
Mein Ziel war es ja dass ich somit keine festen Arbeitszeiten hätte, und frei wäre an dem Auto zu arbeiten wie und wann ich Lust habe. Außerdem bin ich noch Schüler und mache gerade Abitur also wäre eine Werksstatt wohl nix für mich zurzeit.
Aber vielen Dank für die Aufklärung über das Thema! ;)
Bei Gebrauchtwaren darf die Gewährleistung auf 1 Jahr verkürzt werden, ist auch üblich so.
Hab nach dem Abi trotzdem eine Ausbildung gemacht hab dann danach studiert, mach am besten das was dir am meisten Spaß macht.
Sehr gerne :)
Du musst ein Gewerbe anmelden. Dazu musst du die gesetzliche Gewährleistung geben. Dann kommt noch on Top, das eine Menge Versicherungen brauchst um das ganze zu machen. Und du darfst auch nicht außer acht lassen, das du ohne Meister viele Reparaturen nicht gewerblich durchführen darfst
Gewerbe anmelden, IHK/HWK kommt dann auch noch auf Dich zu
je nachdem kanns auch sein, daß die HWK nen Meisterbrief sehen will, da Du professionell reparieren willst
Die Inserate kosten, da Du gewerblich inserierst
Und zwecks Gewährleistung kannst Dir mal den Artikel zu Gemüte führen
Gebrauchtwagenkauf - Mängelhaftung und Gewährleistung (finanztip.de)
Danke für die Antwort - So wie ich es jetzt also verstanden habe darf ich keine Schäden an einem Auto ohne einen Meisterschein durchführen? Und bei der Mangelhaftung hafte ich nur für Mangel die im Kaufvertrag nicht hinterlegt sind? Gerne verbessern falls ich es falsch verstanden habe ^^
Ich schrieb "kann sein". Ich kenn mich hier nicht SO aus, daß ich darauf pochen müßte
und ja, im Kaufvertrag müssen ALLE Mängel aufgelistet werden. Sollte dann einer auftauchen, der nicht gelistet ist, dann mußt den auf Deine Kappe nehmen und beseitigen, ergo muß man wirklich zu 100% Ahnung von Kfz haben und den bis in die letzte kleinste Schraube checken.
Okay danke nochmal für die Antwort - Leider schreckt mich die ganzen Regelungen echt ab. Auch ohne Regelungen geht man ja bei einem Gebrauchtautokauf vor allem wenn dieser Schäden aufweist ein Risiko ein. Jetzt durch die Regelungen die extra Risiko aufbringen echt kaum mehr wert.
Schade dass dem Verkäufer echt keine Freiheit gelassen wird.
Was heißt hier „schade“? Ist halt Pro-Verbraucher und das find ich gut
gut Du bist halt noch echt nen Jüngling und null Vorkenntnis als Gebrauchtwagenkäufer, wenn du damit schon dich mehrfach rumgeärgert hättest, dann würdest du genau diese Regelung begrüßen.
es gab und gibt eben zu viele schwarze Schafe und von daher ist diese Regelung sehr gut
Ja ich verstehe natürlich schon dass es sinnvoll ist trotzdem ist dadurch ein solches Unternehmen mit einem zu hohen Risiko gefüllt.
Wen ein Gebrauchtwagenhändler das als "Risiko" definiert, dann hat er vorher schon keine gescheiten Autos an den Endverbraucher gebracht und er kann ja dem Laden dicht machen, wenn er sich dieser Regelung nicht "unterworfen" will
Und aus dem Grund würd ich generell schon Mal solch ecken-händlern nicht trauen. Hab ich auch schon Mal selbst getestet vor ein paar Jahren... Die Teile hatten neue HU-Plakette und vielen bei der DEKRA im gebrquchtwagen-check mit pauken und Trompeten durch, da weiß man auch wer hier verkäufer ist und was man von den läden halten soll
EDIT: *Ich darf keine Schäden an einem Auto reparieren wenn ich keinen Meisterschein habe?
Du darfst nichts an den: Bremsen, Fahrwerk, Lenkung machen. Auch Karosseriearbeiten sind tabu wenn du dazu Teile abbauen musst
Also im Grunde genommen darf ich das Auto nur umlackieren und putzen. Schade dass Deutschland in dieser Hinsicht so streng ist…
Nein gut das Deutschland so streng ist und so eine gewisse Qualität der Arbeit gesichert ist.
Nein auch als Lackierer unterliegst du der Meisterpflicht:
Meisterpflicht für ganz bestimmte Berufe
Folgende Handwerksberufe gehen mit der Meisterpflicht für die Selbstständigkeit einher:
Für Steinmetze und Steinbildhauer, Maler und Lackierer, Stuckateure
Man könnte die Qualität der Arbeit aber auf andere Weisen sichern als durch die Meisterpflicht.
Man könnte das Fahrzeug beispielsweise nach den Veränderungen gegen Aufpreis von einem Meister als sicher verifizieren lassen. So könnte man die Reparaturarbeiten selber verrichten und trotzdem für die Sicherheit des Fahrers sorgen.
Nein, da der Aufwand völlig unverhältnismäßig wäre. Du kannst ja auch einen Betrieb eröffnen und da dann einen Meister anstellen. Dann ist alles gut. Desweiteren lernt man in der Meisterschule die Grundlagen in Betriebsführung und ich Buchhaltung. Da steckt schon einiges an wissen und können drin
Danke für die Antwort - Was besagt denn dieses Gewährleistungrecht genau?